F - Saint-Paul-lès-Dax - Auf dem "Platz der Fliegen" haben wir richtig ruhig geschlafen, jedenfalls nachdem wir den Kampf gegen die Million Fliegen gewonnen haben, welche in unser WoMo wollten. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg weiter nach Süden. Wirklich viel gibt es zu der heutigen Tour nicht zu berichten, ausser dass wir ein wahnsinniges Glück mit dem Wetter haben, die Temperatur ständig angestiegen ist und wir wieder eine traumhaftschöne Landschaft kennenlernen durften. Wir lieben Frankreich mit den kleinen Dörfer und den Traumrouten über's Land, durch grosse Landstriche, wo riesige Flächen Holz angebaut und wieder gerodet werden. Bis jetzt haben wir noch keinen Euro Maut bezahlt, dafür immer wieder Glück mit den Dieselpreisen gehabt.
Mit der Stellplatzplatzplanung haben wir dafür heute ein bisschen daneben gegriffen. Den ersten Stellplatz, welchen wir angefahren sind, befindet sich in Montfort. Schon die Anfahrt führte über eine ziemlich schmale Strasse, welche aber noch Ausweichmöglichkeiten hatte, wenn uns denn ein Fahrzeug entgegen gekommen wäre. Die Handwerker stehen da auch gerne mal auf einer Kreuzung und sägen
Trockenbauplatten zu. Wir hätten über die Nebenstrasse ausweichen sollen, meinten sie aber da wären wir mit Bobi aufgestanden. Mit ein paar Gesten ging es dann aber doch gut zum Kreuzen. Die Anfahrt zum Stellplatz war dann nur noch ein Waldweg zu einer Wiese. Eigentlich nicht hässlich aber der Platz irgendwo im Nirgendwo war uns dann doch zu einsam. Zudem befürchteten wir, dass wir im Fall von Regen, nicht mehr ohne Probleme von da weg gekommen wären. Da sollen also Camper über 9 Meter mit Anhänger stehen können? Wer es mag - bitte schön. Wir sind lieber eine Stunde weiter nach Dax. Auch hier ist die Bemessung für Fahrzeuge über 9 Meter eher
geschätzt als berechnet aber bei so wenigen WoMo's auf dem Platz, fanden wir gut eine Parzelle für eine Nacht, für uns. Der Plan, wo es morgen hin soll, steht jedenfalls schon. Ob wir wieder mit Überraschungen zu rechnen haben?
F - Rouffignac-de-Sigoulès - Die Eisenbahnlinie haben wir, anders als befürchtet, bis gegen 06:00 Uhr nicht mehr gehört. Der Stellplatz war somit OK aber wird bestimmt nicht in unsere persönliche TopTen aufgenommen. Nach einem gemütlich Start in den Tag und mit einem frisch versorgten Bobi, sind wir wiederum über Landstrassen Richtung Bordeaux unterwegs. Vorbei an Stierkampfarena, Kirchen und Wasserschleusen, haben wir auch heute wieder viele Holzwirtschaftsflächen gesehen. An diesem Tag begegneten uns auch die dazugehörenden grossen Holztrucks, die aber trotzdem nicht ganz so mächtig, schön und sympathisch sind, wie die Tømmeltrucks in Norwegen. Ebenfalls hat uns heute ein junger Fuchs bei einem Ortseingangsschild begrüsst. Er sass brav mit gespitzten Ohren da. Im Gegensatz zu vielen anderen Tieren verschwand er aber noch rechtzeitig im Gebüsch, um nicht überfahren zu werden. So auch ein wunderschöner Fassan ein paar Kilometer weiter.
Bei ziemlich warmen Temperaturen mussten wir ein paar Dinge einkaufen. Zum Glück haben wir für unser WoMo ein lauschiges
Schattenplätzchen gefunden. Die Jungs haben sich trotzdem gefreut, als wir nach kurzer Zeit mit Eis und anderen Leckerei wieder zurück waren.
Bereits um 15:00 Uhr kamen wir auf einem neueren Stellplatz in der Region Bordeaux, genauer in Rouffignac-les-Sigoulès, an. Das Einchecken ging heute leider nicht mit der Mitgliederkarte, da das Internet streikte. Ein Anruf bei der Hotline half aber und wir hatten die freie Auswahl, als erste auf dem Stellplatz. Wir entschieden uns für die Parzelle neben der Boule-Bahn. Wir hatten uns ein Set besorgt
und dieses wollte natürlich ausprobiert werden. Anfängerglück hiess es bei der ersten Partie klar für Daniela. Daniel legte in der zweiten Partie knapp nach zu einem Unentschieden. Den Stellplatz
können wir nur empfehlen. Es ist wirklich schön hier.
Ein kleiner Nachtrag muss dann aber doch noch sein. Daniela hat über den Tag gesehen absolut das bessere Händchen beim Spiel gehabt und auch im Abendspiel 2 von 3 Spielen gewonnen. Bravo!
F - La-Forêt-sur-Sèvre - Der Stellplatz in Rouffignac war einfach perfekt. Wir haben einen wunderschönen Abend verbracht und geschlafen haben wir auch himmlisch. Der einzige Stellplatznachbar ist schon früh wieder los. Wir haben uns mehr Zeit gelassen. Wir wurden etwas stutzig, als auf der App stand, dass alle Parzellen frei wären, obwohl wir noch auf dem Platz waren. Mit der Karte konnten wir uns nicht auschecken, was aber kein Problem war. Ein erneuter kurzer Anruf half. Der Code, welchen wir von der freundlichen Dame bekamen funktionierte zwar nicht aber sie konnte die Schranke via Fernzugriff öffnen.
Einmal aus dem Platz hinaus, ging es für uns weiter Richtung Norden. Dieses Mal nicht am Atlantik entlang, sondern etwas im Landesinnern. Bei schönstem Wetter und heissen Temperaturen kurvten wir weiter durch Frankreich. Mehr und mehr wichen die grossen Baumplantagen dem Getreide und dem Mais. Spitzenreiter, was klar ist in der Region Bordeaux, waren aber die vielen riesigen Rebberge. Entsprechend edel waren dann auch die Villen anzusehen.
Am Nachmittag war es dann endlich so weit. Zufällig kamen wir an einer OKI-Lavage-Anlage vorbei, wo wir Bobi schon einmal sauber bekommen haben. Natürlich wendete Daniel rasch unser Fahrzeug auf einem Feldweg und fuhr zurück zur Waschanlage. Bobi bekam eine gründliche Dusche und endlich die ganzen Insekten-Reste von der Front gespült. Wieder glänzend und weiss strahlend ging es nochmals ein gutes Stück weiter zu unserem neuen Stellplatz in La-Forêt-sur-Sèvre. Der Stellplatz ist nicht hässlich aber OK. Es wird auf dieser Reise auch schwer möglich sein, den Platz der letzten Nacht zu toppen.
Übrigens - auf dem Weg zum Stellplatz hatten wir noch einmal telefonisch Kontakt mit unserer Stellplatzkette, denn wir hatten bemerkt, dass die Dame von der Hotline uns am Morgen in Rouffignac ein- statt ausgecheckt hatte. Das bedeutet, dass die uns nun Nacht für Nacht vom Guthaben abgebucht hätten, solang unsere Karte nicht an das Terminal in Rouffignac gehalten wird bzw. hätten wir am neuen Stellplatz nicht einchecken können, da wir ja computertechnisch noch auf dem Stellplatz in Rouffignac waren. Zum Glück konnten wir das Problem auf englisch klären.
F - Reugny - Die Nacht war ruhig, bis auf das Froschkonzert und die Eulenrufe gestern Abend aber leider haben wir wohl auch den Stellplatz der Mücken gefunden. Was sonst eigentlich nie passiert ist geschehen. Heute früh war Daniela überall mit Stichen von den fiesen Blutsaugern übersät. Nach dem Frühstück machen wir uns, nach unserem Stellplatznachbarn - einem NiBi Flair, auf den Weg ins Landesinnere. Im Dorf machen wir allerdings noch ganz kurz Halt um frisches Brot in einer Bäckerei zu besorgen. Die Auswahl ist riesengross aber wirklich verkaufsfreudig sind die Jungen Mitarbeiter nicht.
Etwas langsamer als es möglich wäre, fahren wir weiter. In Frankreich kann es gerne passieren, dass man plötzlich auf ein kleines Auto auffährt, welches angedeutete Auspuffrohre und Spoiler hat, mit GTi angeschrieben ist aber wenn man näher kommt merkt man, dass es sich um einen AIXAM handelt, welcher gerade mal mit 40 km/h dahintuckert. Überholen geht dann meist wegen einer ausgezogener Sicherheitslinie nicht und gekennzeichnet sind die Kriechfahrzeuge auch nicht. Witzig sind sie aber trotzdem. Genau wie
die Strohtransporter, welche weit über den Dachrand vom LKW beladen sind.
Weiter fahren wir mitten durch das schöne Frankreich. Aber selbst die schönste Landschaft kann nach mehreren Stunden Fahrt irgendwann ein wenig langweilig werden. So hat Daniela plötzlich die These aufgestellt, dass sie auf dieser Tour fast nur Lastwagen der Marken DAF, Volvo und Iveco gesehen habe aber kaum Scanias oder Renaults dabei seien. Natürlich belassen es die Züger's nicht bei so einer Aussage. Die Aussagefähigkeit muss überprüft werden. So
Ergebnis der zweistündigen Studie:
führen die letzten zwei Stunden bis zum Stellplatz eine genaue Statistik über die Lastwagenmarken, welche uns begegnen. Soviel vorweg - mit DAF und Scania lag Daniela richtig, mit Renault und Iveco aber völlig falsch.
Mit dem Abschluss der Studie sind wir gleichzeitig auch auf unserem Stellplatz in Reugny angekommen. Ein richtig grosszügig angelegter neuer Stellplatz mit vielen grossen Parzellen, Doppel-Sanistation, ausserhalb vom Dorf, in mitten von verschiedenen kleinen Seen und Kanälen - richtig toll auch für grosse Wohnmobile und LKW's -
passend zu unserer Studie. Hier geniessen wir den Rest des Nachmittags und den Abend, in der Hoffnung, dass die Temperaturen ein wenig sinken. Wilson & Olly brauchten jedenfalls eine Abkühlung durch die Aussendusche und wir ganz viele kühle Getränke.
F - Bantanges - Wir haben sowas von jämmerlich geschlafen und daran war bestimmt nicht der Stellplatz schuld. Wir haben den Aufenthalt in Reugny mehr als genossen und würde sofort wieder hierher kommen. Leider hatten wir aber mit der schwülen Hitze in der Nacht zu kämpfen, die uns lange nicht schlafen lies. Es war fast unmöglich, ein bisschen frische Luft ins WoMo zu bekommen. Trotzdem hatten wir einen super Start in den Tag!
Nach dem Frühstück, ging es als erstes noch einmal kurz an die, vielleicht schönst gelegene Sanistation in Frankreich. Daniela liess es sich nicht nehmen, noch kurz an einen der anderen kleinen Seen zu gehen und wurde freundlich von einem grossen Schwan begrüsst.
Als heutiges Tagesziel hatten wir am Morgen den Startstellplatz dieser Reise in Bantanges eingegeben. Die ganze Woche waren wir nun ohne Autobahnen und Mautstrecken unterwegs und so habe wir auch diesen Freitag geplant. Die Streckenwahl war goldrichtig. Nicht nur Bobi machte, wie schon die ganze Woche, einen super Job. Nein, auch
LKW-Navi hat die Routen ohne den kleinsten Fehler geplant. Natürlich gibt es immer wieder einmal Baustellen oder kurzfristig gesperrte Strassen aber diese Probleme wurden perfekt gelöst. Aufgefallen ist uns, dass es in Frankreich viel mehr neuere und auch gepflegtere Fahrzeuge zu gehen gibt, als noch vor ein paar Jahren. Unangenehm aufgefallen sind uns auf dieser Reise nur die Lieferwagenfahrer. GLS-Fahrzeuge die rote Ampeln missachten, weil sie die Pakete möglichst rasch ausliefern müssen, einen U-Turn vollführen, um dann in der Gegenrichtung gleich noch einmal über Rot zu fahren. Oder heute ein Kastenwagen, der auf einer super schmalen Strasse das Gefühl hatte,
er müsse uns überholen, obwohl wir voll im erlaubten Tempo waren. Dann merkte er plötzlich, dass Bobi doch etwas länger ist, also wurde gebremst und zwischen uns und dem uns hinterherfahrenden Auto wieder reingezwängelt. Einfach nur gefährlich und sinnlos solche Mannöver.
Weil es gestern für uns so lustig war, haben wir die LKW-Studie noch einmal erweitert. Wir hatten viele Streckenabschnitte, wo uns kaum Lastwagen entgegen kamen und andere, wo wir mit zählen fast nicht nach kamen. Wir haben aber festgestellt, dass die Truck-Marken-Präsenz wohl regional doch sehr unterschiedlich ist. Hier unser Ergebnis von einer gut 4.5-stündigen Zählung:
Ergebnis der Freitags-Studie:
Bereits vor 15:00 Uhr sind wir in Bantanges auf dem Stellplatz angekommen. Gestern waren hier wohl einige WoMo's, wie uns das App verraten hat. Bei der Ankunft war der Platz jedoch wieder komplett leer. Die Hitze machte uns Zwei- und Vierbeinern extrem zu schaffen. Markise raus, Abkühlung durch eine Dusche und viel trinken, hat nicht viel gebracht. Mit allen möglichen Abkühlungsmassnahmen war es im WoMo dann doch ein bisschen angenehmer als draussen. Wir wollen uns aber nicht beklagen, denn wir hatten nun wirklich extrem Glück mit dem Wetter in Frankreich. Morgen geht es dann wieder zurück in die Schweiz. Schauen wir einmal, was uns erwartet.
An unserem letzten Tag in Frankreich, lassen wir es uns nicht nehmen, ohne Eile in den Tag zu starten. Allerdings lässt uns Bantanges schon früh ziemlich hängen. Daniel macht sich auf den Weg zum Brotautomaten, um dort leckeres ofenfrisches und knuspriges Brot für das Frühstück zu holen. Tja Pech gehabt - kein Strom, kein Brot, der Automat ist leer und wir müssen uns somit mit dem begnügen, was wir noch im WoMo finden.
Daniela hatte sich in der Nacht überlegt, dass hier der ideale Stellplatz wäre, um unsere drei Tanks wieder einmal gründlich zu spülen. Wir haben eine grosse Sanistation, sind alleine auf dem Stellplatz und haben alle Zeit der Welt. Gedacht - getan. Vor unserer Abfahrt nehmen wir das Projekt Tankreinigung in Angriff und ziehen dies auch erfolgreich durch. Selbst der Schwarzwassertank ist in einem super Zustand. Wir fragen uns, wieso sich viele so doof benehmen, wenn sie auch nur eine Camper-Kassette leeren müssen.
Wie wir vor einer Woche gekommen sind, fahren wir auch wieder zurück in die Schweiz. Uns begleiten die gefährlichen Wetter-
warnungen der Schweiz und auch in Frankreich sieht man an den Strassenränder die orange Meteo-Warnstufe. Wir haben um 10:30 Uhr schon 27 Grad und es wird noch wärmer. Auch keinen Tropfen Regen bekommen wir ab.
Auf der Autobahn in der Schweiz nahm dann der Verkehr schlagartig zu. Wir haben uns entschieden via Emmental und an Luzern vorbei nach Hause zu kommen. Um 18:00 Uhr, sind wir im Kanton ZH angekommen und Bobi feiert seine KM-Geburtstag mit 88'888 km auf dem Tacho. Keine einzige Macke können wir von dieser Reise
berichten und dies wollen wir ganz klar herausheben. Bobi hat einen super Job gemacht und wir sind richtig stolz auf ihn. Beim Aufbau war alles super und selbst der AdBlue-Tank hat sich nur dann gemeldet, wenn er wirklich gefüllt werden musste. So sollte WoMo-Reisen gehen, um mit schönen Erinnerungen nach Hause zu kommen. Allerdings stellen wir unseren Bobi dieses Mal so dreckig in der Halle ab, wie wir dies noch nie getan haben. Auf den letzten Kilometern haben wir einen Saharastaub-Regen abbekommen, der sich gewaschen hat. Vermischt mit den vielen Insekteneinschlägen an der Front, bietet Bobi einen so jämmerlichen Anblick, dass wir uns richtig schämen. Die WoMo-Pflege muss allerdings bis morgen Sonntag warten.
Bobi-Wasch - Wir hatten fast eine schlaflose Nacht, weil wir unseren Bobi so dreckig wie noch nie, zurück in die Halle gebracht haben. Aus diesem Grund sind wir am Morgen direkt noch einmal los, um Bobi wieder seinen gewohnten Glanz zurück zu geben. Immerhin hat er sich dies ehr und redlich verdient, so brav wie er in der letzten Woche abgeliefert hat.
Leider war die Agrola-Waschanlage in Dürnten mit Warteschlange besetzt, deshalb sind wir ans andere Ende des Dorfes gefahren. Da passt Bobi zwar nicht ganz rein aber mit einmal wenden, lässt sich das Ergebnis umso mehr sehen. Bobi steht wieder glänzend in der Halle.