F-Vielle-Saint-Girons - Heute sind wir lange im Bett geblieben. Wir hatten es nicht eilig mit der Weiterfahrt, denn heute sollte es nur eine kurze Strecke in Frankreich geben.
Nach dem Frühstück hatten wir allerdings ein "kleines" Problem. Wieder einmal schlich ein Hund alleine um die WoMo's. Dieser schien allerdings zu keinem der Fahrzeuge auf dem Stellplatz zu gehören. Wir wollen ja nicht rassistisch sein aber trotzdem wollten wir nicht, dass unsere kleinen Jungs mit einem Alleingänger zusammen treffen und wohlmöglich unter die Räder kommen. Unkastrierte Rüden, die über eine Stunde lang auf dem Stellplatz ihr Revier markieren wollen vermutlich nichts von kleinen Maltesern und Dackeln wissen. Besonders nicht, wenn diese ihr WoMo verteidigen wollen. In einem günstigen Moment haben wir das Stromkabel eingeholt und sind von Dannen gezogen.
Nicht einmal 50 Kilometer sind wir von Labenne nach Vielle-Saint-Girons auf einen weiteren Camping Car Park-Stellplatz weitergezogen. Dies selbstverständlich über Landstrassen, durch
schöne Wälder. Der Stellplatz liegt direkt an einem See in Meeresnähe. Viel ist in dem kleinen Ort nicht mehr los, da es hier hauptsächlich geschlossene Campingplätze und Restaurants hat. Wir haben aber trotzdem den Nachmittag an der Sonne und auf einem Platz stehend genossen. Ein besonders leckeres Essen hat den Weihnachtstag abgerundet. So lässt sich das WoMo-Leben richtig geniessen. Auch Wilson & Olly haben es sich den ganzen Tag und Abend gut gehen lassen und eine extra Portion Spiel- und Streicheleinheiten eingezogen. Die vierfache Spiele-Olympiade zwischen uns ist mit einem 2:2 unentschieden ausgegangen. Wir wollen ja schliesslich fair bleiben.
F-Tonnay-Charente - Manchmal beklagt man sich, dass ein Stellplatz zu laut ist. Aber einmal ehrlich. Zum WoMo-Leben oder eben WoMo-Schlafen gehört einfach auch eine gewisse Geräuschkulisse dazu. Letzte Nacht hatten wir es so ruhig, dass man draussen noch eine Stecknadel hätte fallen hören. Dazu gab es keine Lichtquelle bis auf den Mond, der alles in ein gespenstisches Licht hüllte. Es war fast schon mystisch auf unserem Stellplatz.
Für das Frühstück nahmen wir uns heute auch wieder richtig viel Zeit. Wilson & Olly freuten sich über ein belegtes Brötchen, extra in hundegerechte Stückchen geschnitten. Wir lieben es einfach, uns Zeit zu nehmen, wenn wir Urlaub haben. Man startet sonst schon immer so gestresst in den Tag, wenn man arbeiten muss.
Ein paar Kilometer nach unserer Abfahrt hatten wir die Gelegenheit, unsere Lebensmittelreserven in einem Super U aufzufüllen. Diese nahmen wir danken an. Auch wenn wir es jedes Mal schaffen, einen Artikel zu wählen, bei dem irgend etwas mit der Etikettierung nicht stimmt und die Verkäuferin Unterstützung dazu holen muss. Natürlich
alles streng in der Landessprache. Englisch oder unsere Muttersprache müssen wir gar nicht erst versuchen. Das ist in den skandinavischen Ländern dann doch einfacher.
Für die Strecke an Bordeaux vorbei haben wir uns entschlossen, doch einige Kilometer auf der Autobahn zu fahren. Es ist unglaublich aber wahr. Über Kilometer gilt für Fahrzeuge über 3.5 Tonnen eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 km/h. Wir wurden aber ständig von Lastwagen bedrängt und überholt. Letzteres am Liebsten dann, wenn von der rechten Seite her gerade eine Einfahrt auf die Autobahn
war. Da wundert man sich nicht mehr, wenn es immer wieder zu Unfällen und in der Folge zu Staus kommt. Ebenfalls wunderten wir uns über die vielen Fahrzeuge, die bei Nebel ohne Licht unterwegs sind. Man konnte diese kaum erkennen aber es ist wie es ist - andere Länder, andere Sitten.
Unterwegs hatten wir heute endlich das Glück, auf das wir schon länger hofften. Wir haben eine OKI-Lavage-Waschanlage gefunden. Somit konnten wir Bobi endlich den Schmutz von den letzten Tagen vom Lack waschen. Wir wollen schliesslich nicht immer das schmutzigste WoMo auf einem Stellplatz sein. Nach über einer halben Stunde Pflege, strahlte Bobi wieder so, wie wir es gerne mögen.
Mit dem Wetter und der Stellplatzsuche hatten wir heute leider nicht so viel Erfolg, wie in den letzten Tagen. Wir hatten uns einen Platz am Meer ausgesucht, welcher uns einfach zu schmuddelig war. Ein paar Kilometer weiter haben wir dann aber doch einen Platz in Tonnay-Charente gefunden. Dieser liegt in der Nähe vom Fluss Charente, wie der Name schon sagt. Dass die Nacht wieder so mäuschenstill wird, wie die letzte brauchen wir aber bestimmt nicht zu befürchten.
F-Le Fenouiller - Der kleine Stadtstellplatz an der Charente war schöner, als wir gestern noch gedacht haben. Die Nacht war richtig ruhig und am Morgen wurde es so spät hell, dass wir richtig lange liegen geblieben sind. Für den heutigen Tag hatten wir aber eh eine nicht ganz so lange Fahrt an den Atlantik geplant.
Nach unserem Start auf die Strasse, mussten wir noch einiges erledigen. Zuerst gab es Diesel für Bobi bei einem Intermarché. Dort durfte Bobi aber nicht auf den Parkplatz, weil er zu schwer ist. Also holten wir uns, eine Station weiter, unsere Lebensmittel im Super U. Noch einmal ein paar Kilometer weiter fanden wir eine Total-Tankstelle, wo wir unsere LPG-Reserven wieder füllen konnten. Danach ging es dann aber endgültig weiter bis an den Atlantik.
In Saint-Hilaire-de-Riez waren wir schon mehr als einmal mit Jelly. Wir wollten unbedingt auch einmal mit Bobi hierher. Typisch Dezember, hatten wir ziemlich windiges Wetter aber es blieb trocken. Perfekt also für einen Strandspaziergang mit unseren Jungs. Wilson & Olly wussten sofort wo wir sind. Auch wenn die beiden bereits das
eine oder andere Zieperlein plagt, merkten wir davon nichts mehr, sobald wir am Strand waren. Es gibt fast nichts schöneres, als den beiden so beim Spiel und beim Blödeln zu zusehen. Auch wir beide lieben diesen Ort an unserem Atlantik. Die Stimmung am Meer war einmal mehr absolut einmalig. Wunderschön. Perfekt. Wenn man - also Daniela - nicht ständig ihrer Nordkapp-Mütze hätte hinterherjagen müssen und Daniel doch noch nasse Füsse bekommen hätte.
Auf der Hinfahrt hatten wir einen kleinen Stellplatz gesehen. Da es
auf dem Sandplatz in Saint-Hilaire-de-Riez doch ziemlich stürmte, entschlossen wir uns die paar Kilometer zurück auf diesen Stellplatz zu fahren. Bei unserer Ankunft sahen wir, dass nicht viel los ist und dass es einen Pizza-Automaten gibt. Etwas, worüber wir uns schon so oft lustig gemacht aber noch nie getestet haben. Ein Grund mehr, unseren Horizont und unser Wissen zu erweitern. Unser Fazit: Wir hatten schon schlimmere Pizzis, aber man kann die Dinger essen, wenn es sein muss. Immerhin waren sie warm und wir sind um eine Erfahrung reicher. Und vielleicht kommt auch einmal noch ein Baguette-Automat dran. Der vor den Toren des Stellplatz ist leider zur Zeit leer.
Das Wichtigste überhaupt ist, dass wir vier einen weiteren schönen WoMo-Abend zusammen verbringen können. Nach dem Ausflug an den Strand sind unsere Jungs hundemüde und genauso glücklich wie wir.
F-Carentan - Der Pizza-Automat war gestern. Heute haben wir den Baguettes-Automat getestet und das mit vollem Erfolg. Für Euro 1.20 hat Daniel uns einen super frischen und knuspriges Baguette zum Frühstück geholt. Wir waren so begeistert, dass Daniela noch ein zweites Brot für den Tag besorgen musste. Das ist echt einmal eine Erfindung, die auch an anderen Stellplätzen stehen müsste.
Bretagne - Normandie. Vorbei an Nantes und Rennes wollten wir heute weiter an einen Stellplatz, den wir bereits seit längerem kennen. Ein Stück der Strecke legten wir noch auf mautfreien Autobahnen und Autostrassen zurück. Nach Rennes haben wir uns aber wieder auf die, teilweise wirklich kleinen, Nebenstrassen beschränkt. Die Route führte uns durch die wunderschönen typisch französischen Dörfer. Viele Steinhäuser und viele davon aufwendig restauriert. Teilweise erinnerten uns die Dörfer auch an die Cottages in Grossbritannien.
In Regen sind wir heute los aber die Sonne bekamen wir schon bald zu sehen. Leider war das Bild aus dem WoMo heraus oft auch trügerisch.
Wenn wir einen Halt machten, dann merkten wir bald, dass es ziemlich kalt und vor allem recht stürmisch war. Auch am Stellplatz Utah Beach angekommen merkten wir bald, dass dies nicht der Ort ist, wo wir die Nacht verbringen wollen. Nach La Palme hatten wir echt genug von Sturmnächten.
Wir entschieden uns, ein paar Kilometer nach Carentan zurück zu fahren. Dort gibt es einen kleinen Stadtstellplatz mit nur 12 Parzellen, wo WoMo's auch mit 9 Metern Länge Platz finden sollten. Gesagt - getan. Wir konnten uns auf dem Platz häuslich einrichten und dies ziemlich gut von den Windböen geschützt. Vor hier aus geht es morgen dann langsam wieder der Schweiz entgegen.
F-Cinq-Mars-le-Pile - Auf dem kleinen Stellplatz in Carentan wurde es noch richtig kuschlig in der Nacht. Um 20:30 Uhr kamen die letzten WoMo's an und man merkte, dass es nicht behagte, dass die besten der 12 Plätze schon vergeben waren. Wir hatten Glück mit unserem Platz. Auf dem Stellplatz Utah Beach wäre es bestimmt ungemütlicher geworden, den der Wind war diese Nacht teilweise ziemlich stark.
Nach dem Frühstück ging es direkt wieder los Richtung Süden. Ja genau - einen Teil der Strecke ging es wieder retour. Wir haben uns entschlossen, dass wir nicht an Paris zurück in die Schweiz wollen, sondern uns lieber via Tours auf den Heim weg machen. Dies möglichst ohne Autobahn und Mautstrecke, denn der Dreiachser drückt auf den französischen gebührenpflichtigen Strassen ganz schön die Reisekasse. Zudem haben wir genügend Zeit und man verpasst so auch nicht die hübschen Dörfer.
Heue hies es die ganze Zeit "Sonnenbrille auf" - "Sonnenbrille ab". Richtig schön wurde es nicht aber wir genossen die Fahrt über die Landstrassen. Eine längere Strecke hatten wir einen LKW vor uns,
welcher ein dicht beschriftetes Heck hatte. Wir haben uns gefragt, was so der Toterwinkel-Sticker noch bringt. Uns kann keiner glaubhaft erklären, welcher Fahrradfahrer hier bewusst auf das Zeichen schaut und sich klar macht, dass es gefährlich ist, wenn er jetzt am LKW oder eben WoMo rechts vorbei fährt. Aber egal - Gesetz ist Gesetz.
In der Nähe von Tours, in Cinq-Mars-la-Pile haben wir uns einen weiteren Stellplatz der Camping-Car-Park-Kette herausgesucht, um so unser Guthaben noch ein wenig zu reduzieren. Wie immer haben wir einen hübschen Platz mit guter Sanistation und Strom inklusive
bekommen. Eine wirklich nette Parzelle und dies mitten im Dorf. Auf der einen Seite hat es eine ruhige Eisenbahnlinie, auf der anderen Seite eine Strasse, die uns aber überhaupt nicht stört. Läden hätte es auch in der Nähe und mit den Hunden kann man gut spazieren gehen. Zudem haben wir einen guten Startpunkt für die weitere Rückreise in die Schweiz. Wir freuen uns schon, dass wir unsere Karte mit den Übernachtungsplätzen um einige Orte erweitern können, denn all die besuchten Stellplätze sind super Bobi-tauglich.
F-Bantanges - Gut gelaunt sind wir in einen neuen, wenn auch regnerischen Tag gestartet. Der Stellplatz war gar nicht so übel, das Frühstück aber einiges besser. Auch für diesen Tag war wieder einmal geplant, möglichst ohne Mautstrassen der Schweiz ein Stück näher zu kommen. Die Städtchen, welche wir durchfahren haben, sahen zuerst noch ziemlich trüb aus und auf den Flüssen lag noch Nebel. Irgendwann hatten wir dann aber doch das Glück, dass sich die Wolkendecke etwas lichtete und die Sonne zum Vorschein kam.
Wir haben ja unsere persönliche Feststellung auf dieser Reise gemacht, dass die Franzosen ein Volk der Dunkelfahrer ist. Dies bedeutet, dass es extrem viele Fahrzeuge gibt, die bei Nebel und Regen und auch beim Eindunkeln gerne ganz ohne Licht unterwegs sind. Auf die Sicherheit scheinen sie nicht so viel Wert zu legen. Hauptsache, die Toterwinkel-Sticker sind platziert. Das ist mittlerweile ein Running-Gag von uns.
Wir haben wieder viel Interessantes auf unserer Strecke heute
entdeckt. Beim Tanken stand da plötzlich ein grosses, etwas ungepflegt wirkendes Flugzeug auf einem Feld. Eine eiförmige Halle gab es ebenfalls. Ob dies ein Aviatik-Museum ist? Wir wissen es nicht.
Oft wurden wir auch darauf hingewiesen, dass wir durch ein Gebiet fahren, wo gerade gejagt wird. Wir haben auch Männer mit Gewehren auf Fahrrädern gesehen. Zur Sicherheit haben wir dann jeweils Julchen, Nordli & Arti in Sicherheit gebracht.
Einmal hat uns unser Navi aber heute doch noch veräppelt. Eine
Strasse wurde als nicht mautpflichtige Strecke angezeigt und dann wären wir in die Mautfalle getappt, vor der uns unsere Tierärztin gewarnt hatte, wenn wir nicht eine Mautbox installiert hätten. Es gibt neu Strecken ohne Mautstationen. Lediglich am Strassenrand wird man drauf hingewiesen, dass man Maut zu bezahlen hat. Entweder mittels Mautbox, Registrierung des Kennzeichens, Onlinezahlung über die angegebene Homepage (innert 72 Stunden) oder am Automaten auf dem Rastplatz. Unsere Mautbox hat zum Glück brav gepiepst, sodass wir unbesorgt weiterfahren konnten.
Gegen 17:00 Uhr haben wir schliesslich, mit genau 80'200 Kilometern auf der Anzeige, unseren Stellplatz in Bantanges erreicht. Ein Stellplatz irgendwo entlang einer Strasse, wo nicht viel los ist aber wir relativ nahe an der Schweiz sind. Ein WoMo stand schon da, als wir kamen. Ein weiteres kam kurz nach uns. Das Paar sichtlich schlecht gelaunt. Wir haben dem Treiben zugeschaut und uns unsere gute Stimmung nicht vermiesen lassen. Das soll dann wohl die letzte Nacht dieser Reise im WoMo sein und diese wird, wie immer, in vollen Zügen genossen.
Das war noch einmal eine stürmische Nacht, die wir in Frankreich verbringen durften. Der Stellplatz wäre aber gar nicht so übel gewesen. Eine gute Sanistation, viel Platz rund ums WoMo herum und damit wir es noch einmal gesagt haben - der Brotautomat ist echt einmalig. Wir haben uns in diese Dinger verliebt.
Bei Wind und Wetter machen wir uns auf die Heimfahrt. Wir sehen teilweise kaum vor unsere Nase aber die Franzosen sind hart im Nehmen. Die kommen uns einmal mehr ohne Licht entgegen. Es ist wirklich nicht erstaunlich, dass ihre Fahrzeuge aussehen, wie sie eben aussehen - ungepflegt und ramponiert.
Für die Rückkehr in die Schweiz, haben wir uns eine neue Strecke ausgedacht. Dieses Mal geht es über den Zoll Les Verrières und dies ist keine schlechte Wahl. Die neue Strecke gefällt uns richtig gut. Bei schönem Wetter, wäre es bestimmt noch viel schöner gewesen. Jura, die Alpen, die letzte günstige Tankstelle vor der Grenze bei einem E Leclerc und gleich daneben gäbe es noch einen Hyper U. Das müssen wir uns merken.
Ab der Schweiz, fahren wir ziemlich bald auf die Autobahn, um möglichst rasch in die Halle zu kommen. Wir kommen super voran und dies ohne Stau. So schaffen wir es, dass wir um 14:00 Uhr bereits unter Dach stehen und Bobi ausräumen können.
Wir sind richtig stolz auf unseren Grossen, der auf dieser Reise perfekt abgeliefert hat. Keine Probleme, kein Murren und Knurren und dies, bei teilweise wirklich schwierigen Pass-Strassen, für ein fast 9 Meter lagen und 5.5 Tonnen schweres Wohnmobil mit drei Achsen. Wenn unser Bobi so abliefert, macht dies einfach nur Spass zu reisen.
Zudem muss man anmerken, dass wir uns, auf jedem Stellplatz, nur mit der Luftfederung ausgerichtet haben, denn die Hubstütze ist ja noch immer ausser Betrieb bis ca. Februar 2024. Einmal mehr Danke für eine so schöne Reise mit vielen neuen Eindrücken und Erinnerungen, welche wir mit ins neue Jahr nehmen dürfen.