N-Hattfjelldal - Was gibt es schöneres, als ausschlafen und bei herrlichem Traumwetter in den Tag starten zu dürfen? Beim Frühstück konnten wir wieder die nistende Austernfischerin vor unserem WoMo beobachten. Sie hat drei beigebraune Eier. Wir haben die Jungen kurzerhand auf die Namen Tæck, Tråck und Trøck, in Anlehnung an Tick, Trick und Track, getauft.
Nachdem wir das WoMo geputzt und eingekauft haben. stellt sich die Frage, ob wir wirklich einen ganzen Tag stehend aushalten. Die Antwort lautet nein. Wir ver-/entsorgen noch kurz an der Sanistation und machen uns dann auf den Weg südwärts. Kurz nach unserer Abfahrt finden wir einen Rastplatz wieder, wo wir schon im 2016 mit Mami & Papi Mittagspause gemacht haben.
Auf der E6 fahren wir weiter. Auf einem Teilstück haben wir einen 24-Meter-Holztransporter von uns. In den Kurven neigt sich der Anhänger gefährlich und in den Tunnels steht er knapp unter der Decke. Wir staunen über die Fahrkünste des Fahrers.
Kurz vor dem Polarkreis machen wir Halt um einen Wildbach zu bestaunen. Je näher wir dem Polarkreis kommen, desto erstaunter sind wir. Innerhalb einer Woche hat sich die Natur hier oben total verändert. Es ist unglaublich, wie schnell der Schnee wegschmilzt. Am Arctic-Center ist der Parkplatz schon fast frei vom Schnee, dafür stehen da wieder die Touristenbusse mit grossen Gruppen, die Selfies schiessen und Drohnen fliegen lassen. Nachdem wir noch rasch eine Norweger-Jacke geholt haben, sind wir gleich wieder weg.
In Mo i Rana verlassen wir die E6 und fahren auf die 810. Es ist ein
Umweg nach Mosjøen, der sich wirklich lohnt. Eine wunderschöne Landschaft und eine 25-minütige Fährfahrt belohnen uns für diesen Umweg. Aber wo sollen wir nun schlafen? Leider zeigt sich auch in Norwegen, dass die steigenden WoMo-Zahlen nicht wirklich gut sind. Da es viele "Büssli" gibt, die einfach nicht für das autarke stehen gemacht sind, werden immer mehr Rastplätze für das Übernachten gesperrt. So müssen wir einen Rastplatz, nach dem Abendessen, wieder verlassen.
Daniel hat einen Stellplatz in Hattfjelldal, nahe Schweden, ausgemacht. Diesen wollen wir anfahren und das ist unser grosses Glück. Zuerst kommen wir am Laksforsen vorbei. Das ist ein unglaublicher Wasserfall, den wir uns schon lange einmal anschauen wollten. Nun ist die perfekte Gelegenheit dafür. Danach bekommen wir Rentiere zu sehen. Ein Stück weiter werden wir per "manuell dirigering" mit einem Begleitfahrzeug durch eine Baustelle geführt. Diese Art der Baustellenregelung ist typisch für den Norden. In Trofors geht es auf die 73 Richtung Hattfjelldal. Vorbei an Flüssen, worauf man River-Rafting-Touren unternehmen kann, entdecken wir plötzlich am Strassenrand vier grosse braune Tiere. Unsere 10. Elchsichtung - gleich vier wunderschöne Elche und danach noch eine kleine Herde Rentiere. Was für ein Abend in Norwegen!
Auf dem Stellplatz angekommen, werden wir direkt auf Züri-Deutsch begrüsst. Der MAN auf der Parzelle neben uns trägt ein ZH-Kennzeichen und so kommen wir natürlich sofort ins Gespräch. Nach einer Runde mit den Jungs durchs Dorf, schreiben wir unseren Bericht für die Homepage. Plötzlich sehen wir hinter uns ein Kleinflugzeug landen. Hier ist ganz schön etwas los. Dies ist ein richtig spannender Tag.
N-Rinnan - Die Nacht auf dem Stellplatz in Hattfjelldal war OK?! Der Verkehr von der Strasse, besonders von den grossen Lastwagen, war deutlich zu hören. Ständig kommen grosse Holztransporter an, die Holz zum Spanplattenwerk liefern. Trotzdem sind wir erst etwas später aufgestanden. Noch vor dem Frühstück verabschieden wir uns von unserem Stellplatznachbarn aus dem Kanton Zürich. Er will weiter ans Nordkapp, wir wieder in den Süden.
Kaum gestartet, sehen wir unseren 20. Elch in freier Wildbahn. Er frisst in aller Ruhe am Fahrbahnrand und lässt sich nicht von uns stören. In Trofors geht es zurück auf die E6. Die neue Strasse hat deutlich an Spannung verloren. Zum Glück gibt es ab und zu einmal ein Rentier zu sehen.
Was uns aber ganz klar auffällt ist, dass sich die Natur innerhalb einer Woche extrem verändert hat. Die Knospen der Bäume sind aufgegangen, der Schnee schmilzt enorm schnell weg, die Wiesen sind plötzlich grün und die Blumen beginnen zu blühen. Ebenso haben die nordwärts fahrenden WoMo, Van's und Büssli extrem zugenommen.
Unser Logger scheint manchmal ein wenig mit unserer Route und unseren Schlenkern überfordert zu sein. Plötzlich zeichnet er gewisse Streckenabschnitte nicht mehr auf. Zum Glück haben wir heute keine aussergewöhnlich wichtigen Besichtigungspunkte, welche aufgezeichnet werden müssen.
Gegen 15:00 Uhr sind wir wieder in Rinnan, auf dem Stellplatz über Levanger, auf welchem wir bereits übernachtet haben. Wir sind ganz alleine und entschliessen uns deshalb, noch einmal hier Halt zu machen. Von Rinnan aus haben wir wieder einen guten Startpunkt für den nächsten Tag.
N-Vestnes - War die Wettervorhersage nicht wieder schlecht? Es ist beim Aufstehen zwar noch bewölkt aber wir können schon blauen Himmel sehen. Das Frühstück fällt heute etwas einfacher aus. Wir begnügen uns mit Kaffee und einem "Verpackungs-Irrsinn"-Müesli. Bambus-Löffel in Plastik verpackt, in einem Plastikbecher. Naja, wenigstens hat man mit dem Löffel das Gewissen beruhigt.
Auf der E6 geht es bis Trondheim. Die Aussicht ist Traumhaft und die Lastwagen sind fantastisch zum Ansehen. An Trondheim fahren wir nur vorbei und wechseln dann auf die E39. Leider ist auch diese Strasse im Wandel. Noch können wir grösstenteils auf der alten Strecke fahren. Schon bald wird aber auch diese durch eine neue, schnellere und vermutlich eintönigere Route ersetzt werden. Wir finden uns bald auf unserem Rastplatz in den Bergen wieder. Hier machen wir immer wieder gerne eine Stopp mit den Jungs. Olly entdeckt sein wahres Ich und macht Jagd auf irgend etwas, das wohl unter der Erde lebt. Zum Glück ist er nicht sehr erfolgreich bei seiner "Arbeit".
Um 15:00 Uhr kommen wir wieder an das schönste Stück dieser Strecke. Wir sind wieder einmal am Atlanterhavsveien - dem Atlantikweg mit seiner weltberühmten Brücke. Selbstverständlich gibt es viele Fotos zu machen, bei diesem herrlichen Wetter. Danach fahren wir weiter nach Molde, um dort die Fähre zu erwischen. Die Überfahrt nach Vestnes dauert ca. eine halbe Stunde. Nur ein kurzes Stück weiter gibt es einen Stellplatz am Wasser. Wir schnappen uns eine Parzelle und richten uns ein.
Wir entschliessen uns, eine kleine Tour mit den eFlizzern durch
Vestnes zu unternehmen. Bereits im ersten Kreisel begutachtet die Politi (Polizei) unsere Fahrkünste. Gemäss Daniel wurden diese mit einem breiten Grinsen gutiert. Auf unserer Rundtour entdecken wir noch zwei weitere Stellplätze, die mit via GoMarina bezahlt werden können. Vielleicht waren wir dieses Mal ein wenig voreilig mit bezahlen. Den neuen Platz am Hafen hätte uns auch richtig gut gefallen. Vermutlich wäre er etwas ruhiger gewesen aber dafür bläst der Wind ziemlich kalt. Zurück am Platz gibt es erst einmal leckeren Dorsch und eine grosse Portion Reis zum Abendessen. Die Jungs sind müde von der Fahrt und freuen sich auf einen gemütlichen Abend.
N-Hallingdal - Bekommen wir heute einmal einen typischen Regentag in Norwegen, von denen alle erzählen? Beim Aufstehen sehen wir die Sonne noch. Kurz nach unserer Abfahrt bewölkt der Himmel und schon bald beginnt es auch zu regnen. Von Vestnes wollen wir auf der E39 bis nach Grodås fahren. Zwischen Valle und Blindheim nehmen wir eine kleinere Strasse, die richtig schön ist. Die Fähre in Solavågen erwischen wir in der letzten Minute, als letztes Fahrzeug und dürfen auf die beste Spur. Wir haben auf dieser Reise jedes Mal super Glück mit dem Fährenfahrplan und müssen nicht warten bzw. dürfen noch mit. In Grodås angekommen, wechseln wir auf eine unserer Lieblingsstrecken - auf die 15.
Über die Hochebene erleben wir noch einmal richtig Winter. Der See ist eine weisse Fläche mit blau-grünen Einschlüssen, Felsen und Brucheis. Im letzten September hatten wir hier oben alle Rot- und Orangeschattierungen. Heute ist es neblig und weiss aber kein Stück weniger schön. Auch der wilde Fluss fasziniert uns zu dieser Jahreszeit genauso, wie im Herbst. In Tessand wechseln wir auf die 51 und ab diesem Zeitpunkt kommen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Bobi klettert ohne Murren und Knurren eine atemberaubende Strecke hinauf, bis auf 1402 Meter über Meer. Bei blauem Himmel und Sonnenschein erleben wir ein Panorama, das wir so noch nicht oft gesehen haben. Halbgefrorene Seen und Schnee, der Wind bläst aber es ist nicht wirklich kalt. Es ist ein Traum! Von der Passhöhe geht es hinunter und der Kulturschock könnte nicht grösser sein. Wir fahren durch Skiorte, die genauso wenig in die Berglandschaft passen, wie es diese auch in der Schweiz gibt. Kurze Zeit später sind wir wieder an einem dunkelblauen See, um dann die nächste Hochebene zu überqueren. Es gibt nur ein Wort - TRAUMHAFT!
Es gibt eigentlich nur zwei kleine Punkte, die diesen wunderschönen Tag trüben. Zum einen sind es Autofahrer, meist aus unseren beiden Nachbarländern D und F, die in einem irren Tempo durch die Gegend rasen und die Schönheit von Norwegen völlig übersehen. Meistens überholen sie an den unmöglichsten Stellen, obwohl wir, wenn möglich Platz machen für schneller fahrende Verkehrsteilnehmer. Zum andern haben wir heute Probleme einen Stell- oder Rastplatz für die Nacht zu finden. Wegen der enormen Zunahme an WoMo/Vans, steht bald auf jedem Rastplatz ein "No Camping"-Schild. Wir halten uns natürlich daran. Stellplätze finden wir hier im Landesinnern bzw. auf dem heutigen Streckenabschnitt nicht oder sie sind bereits voll. Uns bleibt schliesslich nichts anders übrig, als auf einem Campingplatz einzuchecken. Die Übernachtung kostet uns NOK 523.00 - umgerechnet CHF 52.-- und dies für eine Parzelle, wo unser Bobi gerade so drauf passt, obwohl hier 11-Meter-Womos stehen sollen können. Nun ja - wir haben heute zwei Mal ziemlich günstig Diesel bekommen, also können wir uns die Luxusübernachtung gönnen. Dusche, Aktivitätszone und und und will eben auch bezahlt sein, selbst wenn wir dies nicht benötigen. Bobi hat alles an Bord, was wir zum glücklich sein brauchen.
N-Ølensvåg - Wir haben genug von Kindern, die mit Bällen spielen und Fahrradkunststücke vor unserem Bobi aufführen. Zeitig geht es auf die Strasse, bevor unser WoMo noch Schaden nimmt. Zuerst fahren wir nach Geilo, einem Touristenort, den wir mit Jelly schon einmal durchfahren haben. Dieses Mal nehmen wir aber eine andere Strecke. Wir wollen nach Eidfjord.
Der erste Höhepunkt des Tages ist die Fahrt über die Hardangervidda. Einmal mehr kommen wir nicht aus dem Staunen, bei so viel Schönheit. Blauer Himmel und Schnee. Das Farbenspiel und die Weitsicht sind unglaublich. Teilweise hat man das Gefühl, direkt in den Himmel zu fahren, weil die Wolken so tief liegen. Den einen oder anderen Halt gibt es natürlich für ein paar Panoramafotos. Nach dem höchsten Punkt bei 1260 Meter über Meer, geht es durch ein paar Tunnels eine geniale Strasse wieder hinunter ins Tal.
Bei der Einfahrt nach Eidfjord sehen wir sofort, auf der rechten Seite, die Garage / Tankstelle von Bjørn, dem einsamen Wolf, König der Hardanvervidda. Diese Garage ist uns aus der TV-Serie "Ice Road
Rescue" bekannt, welche wir manchmal gucken, wenn wir von Norwegen träumen wollen. Wir sind begeistert von dem knallroten grossen Falck-Bergungsfahrzeug. Ein kurzes Stück weiter, erleben wir den Kulturschock schlechthin. Am Ende des kleinen Dorfes erscheint ein riesiges Gebäude, oder was ist das?! Es ist ein riesiges AIDA-Schiff, dass hier vor Anker liegt. Schlimm - einfach nur scheusslich. Das passt so überhaupt nicht ins Bild dieser wunderschönen Landschaft.
Wir fahren weiter dem Hardangerfjord entlang und fahren auf der 7 und 13 Richtung Odda. Diese Strecke scheint einigen entgegenkommenden Fahrzeuglenkern den Angstschweiss auf die
Stirn zu treiben. Die Stasse ist echt schmal aber unsere Trolle an Bord bringen uns wieder einmal Glück. Jedes Mal wenn uns ein LKW, WoMo oder Bus entgegen kommt, haben wir eine kleine Ausbuchtung auf unserer Seite. Daniel fährt extrem angepasst und vorausschauend, so kommen wir die 62 Kilometer gut durch die schlimmsten Passagen. Auch als uns zwei Wohnwagen, gefolgt von zwei WoMo's mit Anhängern kreuzen, sind wir vorbereitet. Einige McRent-Fahrer scheinen schon an den breiteren Strassenstrecken Panik zu bekommen. Wenn die wüssten, was sie noch erwartet!
In Odda angekommen sehen wir sofort die andere Werkstatt, die wir aus der erwähnten TV-Serie kennen. Das Unternehmen von Thord ist um einiges grösser. Viele Abschlepptrucks stehen auf dem Gelände und weitere sehen wir unterwegs im Einsatz. Da in der Nähe die "Trolltunga" - der Felsen Trollzunge ist, ist der Stellplatz in Odda leider schon übervoll und wir haben keine Chance hier ein Plätzchen zu finden.
Wir fahren weiter auf die 134. Wir kommen vorbei an bekannten riesigen Wasserfällen wie dem "Låtefossen" und dem "Langfoss", die direkt neben der Strasse ins Tal donnern. Die Gischt verpasst Bobi jeweils eine Sprühdusche.
Das Wetter wechselt von Sonnenschein zu Regen und wieder zurück. Wir haben eine super schöne Tagestour bis Etna. Dort müssen wir dringend unsere Lebensmittelvorräte im Rema 1000 auffüllen. Wir sind völlig ausgebrannt. Im selben Ort soll es einen Stellplatz geben, der aber nichts bietet. Wir fahren knappe 3 Kilometer weiter nach Ølensvåg zu einem Stellplatz. Die Zufahrt ist ziemlich abenteuerlich, über einen Kiesweg. Daniela fragt sich schon, ob wir hier irgendwie wieder wenden können aber plötzlich sehen wir vor uns einen kleinen Terrassen-Stellplatz mit einem Dreiachser. Wir schnappen uns eine Parzelle und bezahlen die NOK 225.00 mittels Umschlag. Hier bleiben wir gerne. Wir fühlen uns um einiges freier als auf dem Campingplatz. Etwas später gibt es sogar noch ein paar Nachbarn aus Deutschland, die die Aussicht auf den Industriehafen ebenfalls geniessen wollen.
N-Vestnes - Was für eine Nacht. Es war ganz schön stürmisch. Einzelne Windböen sind über den Stellplatz hinweggefegt. Bobi war super. Auf den Hubstützen haben wir kaum etwas gemerkt. Einzig an den Dachfenstern hat es ab und zu ein bisschen geruckelt. Trotzdem sind wir heute länger liegen geblieben.
Die Wegfahrt auf dem steilen Feldweg schafft unser Bobi ebenfalls ohne Probleme. Der urige Platz ist wohl ein Geheimtipp. Die Sanistation nutzen wir allerdings nicht, sondern fahren einen Kilometer weiter ins Dorf und nutzen dort die Sanistation.
Nach kurzer Fahrt sehen wir zum ersten Mal auf dieser Reise Lupinen am Strassenrand. Von nun an werden diese Blumen wieder wie Unkraut spriessen und ganze Strassen wunderschön bunt schmücken.
Heute ist der Tag der Fährenfahrten für uns. Die erste Fahrt ist zugleich auch die Längste und dauert 45 Minuten. Wir nutzen diese für unsere Mittagspause mit Laksbrød und Blaubeeren mit Vanillesauce. Etwas später fahren wir durch Bergen hindurch. Beim örtlichen
Caravanhändler füllen wir unsere LPG-Tankflaschen, auch wenn dies nicht wirklich nötig gewesen wäre.
In Brekke nehmen wir erneut eine Fähre und haben wieder einmal mehr als Glück. Zusammen mit der Ambulanz, einem PKW aus Schweden und einem VW California aus Stuttgart, sind wir die einzigen Passagiere. Ein Norweger wollte sich noch mit an Bord drängeln, wurde aber von den Fährleuten auf seinen Platz verwiesen bzw. er musste auf die nächste Fähre warten. Dies, weil ein Lastwagen mit Gefahrenguttransport auf der Fähre war und ein gehöriger Sicherheitsabstand eingehalten werden musste.
Nach dem Verlassen der Fähre zeigen uns Schweden und Deutschland, dass sie auch extrem langsam können. Wir rasen wirklich nicht durch die Gegend aber im Schleichtempo durch die Landschaft cruisen, ist dann selbst uns zu langweilig. Übrigens haben es auch Füchse nicht unbedingt mit Verkehrsregeln. Die überqueren die Strasse gerne einmal von der linken zur rechten Fahrbahnseite, ohne Notiz vom Verkehr zu nehmen. Frechheit.
Nach der heutigen "Rundreise" mussten wir uns überlegen, wie es morgen Sonntag und nächste Woche weiter geht. Wir haben uns etwas ausgedacht und unsere fleissigen Blogleser werden bald schon erkennen, was wir geplant haben und wohin wir unterwegs sind. Eines ist sicher, wir wollen die Zeit in Skandinavien, und vor allem in Norwegen, voll auskosten. Schauen wir einmal, wo wir heute übernachten und wohin uns Bobi morgen bringt.
N-Storforshei (Polarkreis) - Um 08:00 Uhr heisst es heute für uns Tagwache. Das Wetter scheint nicht wirklich sonnig zu sein aber wir haben uns einiges vorgenommen. Zuerst ärgern wir uns über die Verkabelung unserer Zuzughilfe und Zentralverriegelung. Die Kabelmuffe hat sich an einem unmöglichen Ort gelöst. Ohne die Türverkleidung zu entfernen, können wir die Mutter nicht anziehen. Wir werden also auf dieser Reise das Kabel immer wieder in den entsprechenden Schacht zurückführen müssen. Echt toll.
Um 09:00 Uhr sind wir bereits auf der Piste und erwischen wieder in letzter Minute die erste Fähre am heutigen Tag. Einmal mehr haben die Trolle und Wichtel an Bord Glück gebracht. Wir fahren ein schönes Stück auf der E39 und nutzen unser Fährguthaben der Ferje-Kort. Das Schöne an Fährfahrten ist die Entspannung. Das Doofe ist, dass viele Verkehrsteilnehmer nicht begreifen, dass man nach dem Verlassen Fähre, den schnelleren Fahrzeugen den Vortritt lässt. Das ist keine Pflicht aber Anstand. Wenn dies nicht gemacht wird, tuckert man, gerade in einem langen WoMo oder LKW, unter Umständen viele viele Kilometer hinter einem Wohnwagen oder Schleich-Mobil her, ohne
Chance auf Überholung. Wenn dann ein WoMo-Fahrer noch panische Angst vor Tunnelen (Tunnel) hat, dann kann man nur noch auf eine kurze Doppelspur hoffen, die einem vorbei lässt.
Je näher wir unserem Lieblingsnorwegen kommen und die Städte hinter uns lassen, desto besser gefällt es uns wieder. Der Regen hört auf, wir bekommen Sonne, blauen Himmel und Rentiere zu sehen und können voll und ganz geniessen. Vielleicht wird langsam klarer, was wir uns für die neue Woche vorgenommen haben. Ganz wird der Vorhang aber doch erst am Montag / Dienstag gelüftet. Wenn alles klappt, schaffen wir es, uns einen kleinen Wunsch zu erfüllen, der uns schon einmal verwehrt wurde.