SKANDINAVIEN (TEIL 2)

16. BIS 22. MAI 2022



N-Rinnan - Wenn man morgens, noch im Bett liegend, als Erstes die Sonne sieht, die auf dem dunkelblauen See vor dem WoMo funkelt, im Hintergrund die weiss angezuckerten Berge, dann ist das Urlaub in Norwegen. Wenn der Tag schon so startet, kann er dann überhaupt noch besser werden? JA - das ist möglich. Kurz nach unserer Abfahrt, fahren wir durch ein Waldstück. Daniela schreit plötzlich "Elch" und Daniel wendet kurze Zeit später Bobi. Zuerst dachten wir schon, es sei nur eine Wurzel gewesen und dann...ein Elch liegt im besonnten Birkenwäldchen...ein zweiter Elch, ein kleines Elchjunges und ein Stück weiter noch ein Elch, der uns neugierig aus der Ferne anschaut. Unbeschreiblich, so ein Erlebnis ist nicht in Worte zu fassen! Unsere 5. Elchsichtung auf Reisen im Norden und das ohne in einen Wildpark zu müssen.

 

Nach einem Weilchen machen wir mit den Jungs einen Halt bei einem grossen steinernen "Trolltisch". Plötzlich hören wir ein Heulen und hundeähnliche Laute in der Ferne, die näher kommen. Wir denken erst an Huskies aber es ist merkwürdig. Weit und breit sehen wir keine Zufahrt zu einem Haus. Ob es sich wirklich um Hundelaute gehandelt 


hat oder haben wir gar ein Wolfsrudel gehört? Wir fahren weiter durch eine unbeschreiblich schöne Landschaft. Wir sehen das erste Rentier auf dieser Tour, Fasane, Hasen und viele andere Tiere. Die Route bringt uns immer weiter auf eine Hochebene hinauf. Immer mehr Schnee und zugefrorene Gewässer sehen wir links und rechts der Strasse. Auf etwas mehr als 900 Meter über Meer machen wir Halt für ein Foto aber kein Bild kann diese Aussicht wiedergeben.

 

In Røros decken wir uns mit Lebensmitteln ein. Danach fahren wir nach Stjørdal weiter und sind somit auf der E6 Richtung Nordkapp. 


Etwas früher checken wir heute auf einem Stellplatz in Rinnan ein. Leider muss mit der GoMarina-App bezahlt werden aber diese haben wir zum Glück auf dem Mobiltelefon vorinstalliert. Heute gibt es also einen Schlafplatz mit allem Drum und Dran und wer ist das einzige WoMo auf dem Platz? Ein Schweizer aus dem Kanton Waadt, der es mit dem Bezahlen leider anscheinend nicht so genau nimmt. Etwas, das für uns total unverständlich ist. Jetzt freuen wir uns auf einen langen Abend, bevor es morgen in grossen Schritten Richtung Polarkreis geht.



N-Innhavet - Eines vorweg. Der heutige Tag, der norwegische Nationalfeiertag, ist für uns ein Vier-Jahreszeiten-Tag. Morgens erwachen wir, bei herrlichem Sonnenschein und schon fast sommerlichen Temperaturen. Unglaublich aber war, verlassen unsere beiden Platznachbarn (CH und NL) den Platz mit geöffneten Wassertanks. Wir ärgern uns kurz und ver-/entsorgen an den korrekten Stellen, ohne einen Kroner dafür bezahlen zu müssen. 

 

Auch wenn es uns niemand glauben wird. Nach kurzer Fahrt erleben wir unsere 6. Elchsichtung. Eine wunderschöne Elchkuh steht am Strassenrand und guckt uns mit ihren grossen Augen an. Leider gibt es keine Möglichkeit für ein Beweisfoto aber wir freuen uns wie kleine Kinder, wenn Geburtstag, Ostern und Weihnachten an einem Tag sind.

 

Je weiter nördlich wir kommen, desto kühler wird es, auch wenn wir strahlend blauen Himmel haben. Das Wetter ist frühlingshaft. Wir sehen extrem viele Rentiere, immer wieder kleine Gruppen. Auch sehen wir wieder mehrfach die Kraniche "Grus Grus", Wildgänse und 


Moorhühner/Schneehühner. Bei letzteren zwei, sind wir uns noch nicht einig.

 

Unterwegs füllen wir unsere LPG-Tanks und kommen so nach Mosjøen und später bereits nach Mo i Rana. Da wir so gut voran gekommen sind, Langsam ziehen Wolken auf und es wird herbstlich mit einigen Regentropfen. Je näher wir dem Polarkreis kommen, desto winterlicher wird es. Wir machen einen kurzen Halt und besorgen uns ein paar kleine Andenken. Weiss auf weiss und trotz Sonne, ist es bitterkalt. Wir haben uns einen Stellplatz in Innhavet herausgesucht, 


den wir unbedingt anfahren wollen. Der Weg dort hin führt uns wieder über ein paar höher gelegene Regionen. Immer mehr werden die Regentropfen zu Schneeflocken aber  zum Glück bleibt nichts auf der Strasse liegen. Die vielen Natur-Tunnels bringen wir rasch hinter uns, worüber sich Olly besonders freut. Er mag diesen Teil der Strecke nicht besonders, meistert es dieses Mal aber super. Nach einer kurzen Pinkelpause wollen nicht nur unsere Jungs dieses Mal möglichst schnell wieder in die Wärme. Eine Stunde später stehen wir auf einem wirklich schönen Stellplatz in Innhavet. Rasenteppich vor jeder Parzelle. Sicht auf das Fjord. Strom, Ver-/Entsorgung, Müll - alles inklusive für 250.00 NOK die Nacht. Den Betrag können wir leider erst morgen an der Shell-Tankstelle entrichten, weil die heute Feiertag haben.

 

Wir geniessen nun den regnerischen Abend im warmen und trockenen Bobi, mit Sicht auf das Fjord und freuen uns schon darauf, wie es morgen weiter geht.



N-Oksfjordhamn - Etwas freundlicher sieht das Wetter heute früh aus, als wir aus dem Fenster gucken. Die Sonne war gerade mal 3 Stunden unter gegangen. Somit sind wir auch zeitig wieder auf den Beinen und erledigen zuerst das, was wir gestern nicht konnten. Wir bezahlen die Stellplatzgebühr im Shell-Shop. Der nette Tankwart erklärt uns, dass unsere 50-NOK-Noten nicht mehr gültig wären, diese aber bei einer Bank umgetauscht werden könnten. Dies werden wir bei Gelegenheit erledigen. Bevor wir abreisen können, müssen wir unsere Leuchte wieder montieren. Diese hat die Erschütterungen der Fahrt nicht überstanden und hing von der Decke über der Spüle. 

 

Als Tagesziel geben wir im Navi Alta ein, auch wenn wir wissen, dass wir dies nicht erreichen werden. Für uns heisst es, auf der E6 Strecke hinter uns bringen. In Bognes dürfen wir zum ersten Mal auf dieser Reise Fähre fahren. Es gibt eine riesige Baustelle am Hafen und wir müsssen lange auf die Abfahrt warten. Danach fahren wir auf direktem Weg nach Narvik, wo wir unseren Kühlschrank mit Lebensmitteln füllen. Zwei Besonderheiten haben wir ergattert. Zimt-Zucker-Schnitten, die extrem empfehlenswert sind und einen Stock-


fisch-Snack, den wir nur kurz testen und sofort feststellen, dass das überhaupt nichts für uns ist. 

 

Weiter geht es durch eine traumhafte Landschaft. Das noch winterliche Nord-Norwegen hat einen ganz besonderen Charme, den wir so noch nicht gesehen haben. Die weissen Berge mit den dunkelblauen Fjorden sind wunderschön. Wenn dann auch noch die Sonne zu scheinen beginnt, ist es nur noch atemberaubend. Einmal mehr kann kein Foto widerspiegeln, was wir zu sehen bekommen.

 

Nach 16:00 Uhr überlegen wir, wo wir heute übernachten sollen. 


Eigentlich wäre ein Rastplatz an der Reihe. Wir sehen aber bald, dass wir gegen 18:00 Uhr in Oksfjordhamn sein könnten. Dort gibt es einen super Hafenstellplatz, den wir im letzten Herbst schon besucht haben. Gesagt - getan. Die Route wird im Navi erfasst und das Ziel angefahren. Bei unserer Ankunft sind wir noch alleine auf dem Stellplatz. Schon kurze Zeit später kommt ein norwegischer Dreiachser auf den Platz gefahren. In seiner Landessprache schreit er uns entgegen, wo er bezahlen muss. Wir fragen ihn, ob er Englisch spricht. So können wir dem Einheimischen erklären, wo er den Automaten für die Stellplatzgebühr findet. Witzig, wenn der Schweizer auf Englisch dem Norweger in Norwegen erklärt, wie der Hase läuft. Norwegen ist einfach ein sympathisches Land.



N-Hammerfest - Die Stellplatzwahl von gestern war einmal mehr perfekt. Wenn man früh morgens erwacht und wieder nur Sonne und Fjordbucht sieht, ist das Urlaub pur. Heute haben wir ein bestimmtes Ziel, darum lassen wir das Frühstück aus und machen uns direkt auf den Weg ans Nordkapp.

 

Zuerst fahren wir nach Alta. Diese Teilstrecke ist unglaublich schön. Schnee wohin man schaut und das bei Sonnenschein. Es ist nicht verwunderlich, dass sogar die einheimischen Truckfahrer die Aussicht bestaunen. Nach Alta geht es weiter nordwärts. In Olderfjord haben wir eine besondere Mission. Im letzten Herbst war die "Butikk" geschlossen, wo wir einen Troll gesehen haben. Heute ist offen und wir werden von einem freundlichen Verkäufer bedient. Er erzählt uns von der Zeit mit Corona und der momentanen politischen Lage. Die Shops haben die letzten zwei Jahre richtig zu kämpfen. Trotzdem erzählt er uns von den "Kuksa" (Sami-Holztassen) und strahlt, als wir unseren neuen König-Troll mit nach Hause nehmen. 

 

Dann geht es für uns weiter nach Honningsvåg. Bis hierhin läuft noch 


alles wie am Schnürchen. Die letzten 13 Kilometer vor dem Nordkapp sind dann aber schon ziemlich abenteuerlich. Links und rechts gibt es teilweise hohe Schneemauern. Die Strassen sind nicht überall geräumt. Busse kommen einem entgegen und bei den Steigungen sind wir teilweise gerade so an der Grenze, um nicht doch noch Ketten montieren zu müssen. Oben angekommen, besorgen wir uns rasch den Ersatz für unsere Nordkapp-Jacken und machen uns danach auch gleich wieder auf den Rückweg, weil es mittlerweile auch noch zu schneien begonnen hat. Daniel und Bobi meistern die Rückfahrt fänomenal! Die zwei sind ein so tolles Gespann. Manchmal könnte  


man wirklich vergessen, dass Bobi 5.5 Tonnen auf die Waage bringt und eine stolze Länge von 8.8 Meter hat.

 

Nun stellt sich die Frage, wo wir heute übernachten wollen. Morgen steht auf jeden Fall Hammerfest auf dem Plan, denn im Herbst konnten wir keine Mitgliedschaft im Eisbären-Club abschliessen. Dies wollen wir unbedingt nachholen. Die Mitgliedschaft kann nur persönlich und vor Ort abgeschlossen werden. Da das Navi eine Fahrtzeit bis 18:00 Uhr vorgibt, entscheiden wir uns den Stellplatz in Hammerfest anzufahren und direkt dort zu übernachten. Den Platz am Hafen kennen wir ebenfalls noch vom Herbst.  Schöner könnte man fast nicht stehen. Fast rund herum sehen wir Meer und im Rücken steht die Kirche von Hammerfest. Da es so lange hell bleibt, werden wir noch lange den Schiffen und Booten beim Ein- und Auslaufen zuschauen können. Sogar grosse Gas-Frachter sind in der Umgebung zu sehen, während die jungen Wilden mit den Schnellbooten im Hafen herum cruisen  und im Hintergrund brennt das "ewige Feuer" der Raffinerie. Zu sehen bekommen wir also mehr als genug.



N-Oksfjordhamn - Heute begann der Tag für uns sehr ungewöhnlich. Wir sind länger im Bett geblieben und mussten dann die Zeit bis 10:00 Uhr durch bringen. Wenn wir im WoMo sind, beginnt es nach 09:00 Uhr jeweils zu kribbeln und wir möchten gerne los. Wir sind aber noch einmal extra in die nördlichste Stadt der Welt gekommen, um eine Mitgliedschaft beim Isbjørnklubben, dem Eisbärenklub, abzuschliessen.

 

Um 10:oo Uhr wurden wir pünktlich herein gelassen und hatten somit mehr Glück als im Herbst. Der Eisbärenklub existiert seit 1963 und zeigt mit seiner Ausstellung Hammerfests Geschichte rund um die arktischen Fisch- und Jagdaktivitäten. Der Eisbär selbst ist das Symbol für die Willenskraft und Stärke, die Hammerfest seit jeher geprägt haben. Wir sehen beeindruckende Exponate. Auf dem kleinen Rundgang steht ein Computer, wo man seine Mitgliedschaft anmelden kann. Vorne an der Kasse angekommen, liegen unsere Dokumente für die Mitgliedschaft schon bereit. Nun sind wir offiziell anerkannte Mitglieder der löblichen Stadt Hammerfest bzw. vom Isbjørnklubben .


Wieder im WoMo, machen wir uns auf den Rückweg. Bei schönstem Wetter fahren wir wieder nach Alta. Leider haben wir keine Chance einen Parkplatz bei der Kirche zu finden, sonst hätten wir uns diese endlich einmal angeschaut. Da wir aber mehr an der Landschaft als an Bauwerken Interesse haben, geniessen wir die traumhafte Aussicht auf der ganzen Fahrt umso mehr. Man kann sich kaum vorstellen, wie viele verschiedene Weiss-Schattierungen es gibt, bis man über die verschiedenen Hochebenen fährt. So bunt diese im Herbst sind, so blühend diese im Sommer sind, so blenden weiss sind sie jetzt im Mai. Wir sind begeistert. 


Von der Fahrtzeit ergibt es sich perfekt, noch einmal in Oksfjordhamn zu schlafen und das machen wir sehr gerne. Wer sagt, dass es in Norwegen immer regnet, der ist noch nie mit uns gereist. Wir lieben Norwgen zu jeder Jahreszeit und haben anscheinend immer Glück mit dem Wetter. Nun machen wir uns einen schönen Abend und überlegen uns, wohin wir morgen fahren und essen einen leckeren Lofoten-Burger mit Reis. Doch es kommt immer anders, als man denkt. Plötzlich steht eine ältere Dame aus Süddeutschland vor unserem Fenster und braucht Hilfe. Der Automat versteht nur Norwegisch und am Anschlagbrett sieht sie nur die Angaben für die Angelkarte. Natürlich helfen wir und erklären alles ganz genau. "Strøm og  Bobil" bedeutet Stellplatz inkl. Strom, nur "Bobil" ist der Stellplatz ohne Strom, NOK 50.-- kostet es für das Benutzen der Sanistation und wenn man die WC-Kassette leeren will muss man den Code von der Quittung bei der Türe eingeben. Sie will wissen wie wir eingereist sind, denn auch die drei Personen haben einen Hund dabei. Von Wurmkur, rotem Zoll und Online-Registrierung für Schweden (Wahlweise ebenfalls roter Zoll), scheint sie das erste Mal zu hören. Ach ja - vielleicht informieren wir uns manchmal einfach zu viel, bevor wir in ein Land reisen. Jedenfalls konnten wir helfen und das ist ja auch schön, Nun geniessen wir aber doch noch den Abend mit warmem Sonnenschein bis weit gegen Mitternacht.



N-Rastplatz - Auf Richtung Lofoten heisst es heute für uns. Da wir unseren Jungs keine zu lange Fährenfahrt antun wollen, planen wir die Fahrt auf der E10 bis nach Å (i Lofoten) und wieder zurück. Zuerst müssen wir aber an Bardu vorbei nach Bjerkvik, um dort den richtigen Abzweiger zu erwischen. Auf der Strecke am Fjord entlang. sehnen wir plötzlich etwas langes graues mit rundem Kopf, das uns von einem Stein im Wasser aus nachschaut. Wir haben wohl eine kleine Robbe gesehen - so toll! Bei einem Halt mit den Jungs finden wir einen Lebendfang-Käfig mit Auslass. Vermutlich ist dieser für eine Otterzählung o.ä.. Leider wissen wir es nicht genau.

 

In Bjerkvik steuern wir, wie geplant auf die E10 und sind schon nach kurzer Fahrt total begeistert von der neuen Landschaft. Wir kennen diese Route noch nicht und entdecken ganz viel Neues. Je weiter wir auf der Lofoten-Strecke hinaus fahren, desto sprachloser werden wir. Berge, Meer, Wolken, Sonne - es ist Wahnsinn. Es kommt uns so vor, als könne unser Verstand die enorm vielen Eindrücke gar nicht erfassen. Plötzlich passiert das, worauf wir schon so lange gewartet haben. Die 7. Elchsichtung macht dieses Mal Daniel. Gleich zwei Elche. Es ist fantastisch!


Um 18:00 Uhr überlegen wir, ob wir auf einem Rastplatz in den Bergen übernachten sollen. Das Wetter soll aber morgen auf den Lofoten nicht mehr so schön sein. Wir entscheiden uns, weiter zu fahren bis zu einem Stellplatz. Bei unserer Ankunft ist die Rezeption aber leider nicht besetzt. Wir fahren weiter aber auf den folgenden Rastplätzen ist das übernachten nicht  mehr erlaubt. Egal - wir sind fit und fahren weiter. Es geht nicht lange, da schreit Daniela wieder "Elch". Daniel kann sofort anhalten und wenden. Unglaublich, es sind schon wieder zwei grosse Elche. Wir können unser Glück nicht fassen. Es sind so wunderschöne Wesen.


Überglücklich, all diese Naturwunder erleben zu dürfen, kommen wir Å immer näher und näher. Das Farbenspiel dieser Landschaft überwältigt uns. Wir fahren über verschiedene Brücken und je weiter wir kommen, desto schmaler werden die Strassen. Wir sind froh, dass wir nicht in der Hauptreisezeit unterwegs sind und uns nur zwei LKW entgegen kommen. Das weltberühmte Fotomotiv "Reine", dieses Fischerdorf vor Å präsentiert sich uns im schönsten Abendlicht. Å selber, begeistert uns nur wenig. Wir machen auf dem Parkplatz kehrt und fahren wieder zurück. Überall sehen wir Fotografen stehen, die auf den perfekten Augenblick warten. Das ist uns zu viel TamTam. Unsere unprofessionellen Schnappschüsse reichen uns völlig. Wir wissen, dass wir da waren. 

 

Auf dem Rückweg passiert das Unglaublichste überhaupt. Wir erleben unsere 9. Elchsichtung, wir sehen den 5. Elch an einem Tag. Wir sind so glücklich und stolz, dies zu erleben. Natürlich sehen wir in den Nachtstunden bei Mitternachtsonne noch viele andere Tiere wie Füchse und Schneehühner, Möven und und und. Um 23:36 Uhr ist es immer noch hell und die Sonne steht noch hoch über dem Meer. Wir fahren weiter und weiter. Kurzzeitig waren wir ein wenig müde aber bald ist die Müdigkeit wie verflogen. Wir fahren fast alleine über die Strassen und sind von der Landschaft begeistert.

 

Undenkbar bei uns in der Schweiz - um 00:30 Uhr sehen wir es am Strassenrand blinken. Wir denken an einen Unfall aber liegen total falsch. Zwei Strassenbauer sind mitten in der Nacht von Samstag auf Sonntag dabei einen Bagger vom Lastwagen zu holen und Betonteile zu entladen. In den Häusern auf der Stecke werden um diese Zeit Zäune aufgestellt oder in den Garagen gearbeitet. Es scheint, als dürfte man hier oben wirklich noch frei leben, so wie es einem gefällt.

 

Um 01:00 Uhr finden wir einen hübschen Rastplatz irgendwo im Nirgendwo, wo wir dann doch ein wenig Schlaf bekommen können und die wunderschönen Bilder im Traum verarbeiten können.



N-Innhavet - Ein paar Stunden haben wir geschlafen, sind dann aber von den vorbeifahrenden Lastwagen geweckt worden. Wir entscheiden uns, direkt los zu fahren und noch einmal den Stellplatz in Innhavet anzusteuern. Mit Wilson & Olly unternehmen wir den einen oder anderen Spaziergang. Die Jungs geniessen es extrem, immer wieder neue Gerüche in die Nase zu bekommen. Die Spaziergänge auf dem Moos ist natürlich besonders gesund und pfotenschonend.

 

In Bjerkvik verlassen wir die E10 und kehren auf die E6 zurück, Richtung Narvik. Bobi sieht extrem schmuddelig aus. Da wir so oder so AdBlue und Diesel benötigen, machen wir gleich einen etwas längeren Halt und pflegen unser WoMo ein wenig. Während Daniel den grössten Dreck draussen entfernt, kümmert sich Daniela um die Innenpflege. Dann geht es weiter nach Skarberget, wo wir auf die Fähre dürfen. Wir befürchten schon, dass wir die Fähre um 11:00 Uhr verpassen und 40 Minuten warten müssen. Die Fährleute sehen uns aber heranfahren und öffnen extra für uns noch einmal die Schranke, damit wir noch mit können. Herzlichen Dank für die ausserge-


wöhnliche Aufmerksamkeit! Wir haben fast die ganze Fähre nach Bognes für uns alleine. Daniel nutzt die Gelegenheit für ein paar Fotos während der 25-minütigen Überfahrt.

 

Ohne weitere Elchsichtungen fahren wir dann auf direktem Weg auf den Stellplatz in Innhavet. Es ist Sonntag und die meisten WoMo's scheinen schon abgereist zu sein. Wir bekommen eine Traumparzelle direkt am Meer, an vorderster Front. Während Daniel uns häuslich einrichtet, geht Daniela im Shell-Shop die Stellplatzgebühr bezahlen. Ein wenig scheint der Mitarbeiter erstaunt zu sein, als es heisst, dass 


wir für zwei Nächte bezahlen möchten. Nach unserem langen Fahrttag gestern, möchten wir es ein wenig ruhiger nehmen und versuchen, ob wir doch auch einmal sesshaft sein können. Wenn es dann doch im Gaspedal kribbelt, können wir noch immer weiter. Zuerst geniessen wir jetzt aber einmal den hübschen Ort am Meer mit den Felsausläufern und verschiedenen Wasservögeln. Die Eiderenten schnattern uns jedenfalls freundlich an und die Austernfischer brüten direkt in den Steinen vor unserem WoMo.