WEIHNACHTEN 2022

26. DEZEMBER 2022 BIS 01. JANUAR 2023



Caen -  Was für ein schöner Stellplatz wir uns doch ausgesucht haben. Super ruhig war die Nacht. Wir haben nicht einmal ein Mäuschen beim Vorbeihuschen gehört. Dafür haben wir noch Skandinaviern Gesellschaft bekommen, genauer gesagt von einem WoMo aus Schweden.

 

Heute hallt ein Spruch vom Mitarbeiter der Firma Ruchti in unseren Ohren nach. "Niesmann+Bischoff kocht eben auch nur mit Wasser...". Und eben von diesem haben wir heute mehr gesehen, als uns lieb ist. Nach dem Abwasch des Frühstück-Geschirr's machte plötzlich die Pumpe kurz leise merkwürdige Geräusche. Danach hatten wir kein Wasser mehr. Daniel schaute sich alles genau an, konnte nichts finden und kurze Zeit später lief auch das Wasser wieder. Wieder ein Schreckmoment, den wir nicht erleben wollen. Nicht auf jeder Reise wollen wir uns Sorgen machen müssen, ob mit dem Aufbau wieder etwas nicht in Ordnung ist. Wir fuhren zur Sanistation, holten uns Wasser und machten uns auf den Weg. Wir kamen nicht sehr weit, als Daniela plötzlich sah, dass drei Wasser-Rinnsale unter der Sitzbank hervorliefen. Was ist jetzt schon wieder? Daniel suchte schnellsten


einen Parkplatz, wo wir die Sitzpolster demontieren und alle Schubladen der Küchenzeile entfernten konnten, um das Problem zu suchen. Daniel vermutet, dass es mit der Alde-Heizung zusammen- hängt. Total frustriert fuhren wir weiter. So verbringt man keinen entspannten Urlaub. Eine entsprechende E-Mail ging an die Firma Ruchti raus.

 

Unser Weg führte uns über den "Pont de Normandie" nach Caen auf einen Stadtstellplatz. Das Wetter ist top, die Aussicht war ebenfalls top und eigentlich wäre der Urlaub zum geniessen. Nichts desto trotz 


hängt das erneute Aufbau-Problem wie ein Damoklesschwert über uns und wir fragen uns, wie es weiter gehen soll. Wir sind sauer und enttäuscht, dass auch dieser kurze Urlaub wieder so viel Unruhe bringt. Wir werden noch entscheiden, wie es morgen weiter geht.


Gestern hatten wir noch Stromausfall auf dem Platz aber das hatte zum Glück nichts mit Bobi zu tun. Die Franzosen wurden ganz hektisch. Dafür war die Nacht auf dem vollen Stadt-Stellplatz viel ruhiger, als wir dies erwartet hatten. Trotzdem machten wir uns früh, ohne Frühstück, auf den Heimweg.

 

Mit einem richtig unguten Gefühl, wie lange unsere Heizung ihre Arbeit noch tut, sind wir zügig aus Caen raus und zurück auf die Autobahn Richtung Paris, Dijon und zurück in die Schweiz. Verständlicherweise war unsere Stimmung nicht gerade toll, wenn man bedenkt, dass wir so nah an unserem Traumplatz am Atlantik waren und diesen doch nicht besuchen konnten. Ein Urlaubsabbruch ist immer doof. Wenn der Grund schon wieder ein Problem am Aufbau eines relativ neuen Wohnmobils ist, nervt dies ziemlich. Unser Bobi - der Fiat - ist ein richtiges Kämpferherz, dass ohne Murren und Knurren läuft. Wir sind vom Fahrzeug total begeistert. Der Aufbau der "Premiummarke" Niesmann+Bischoff ist allerdings wirklich enttäuschend. Man könnte denken, dass in unserem WoMo nur noch die Restposten verbaut wurden, die gerade noch an Lager waren.

 


Aber diese Aussage kommt aus dem Frust heraus, den wir gerade erleben. Alle paar Kilometer müssen wir die nassen Lappen bei der Heizung wieder auswringen. Warmwasser haben wir längst ausgeschaltet. Als wieder mehr und mehr Rinnsale durch das WoMo fliessen, entschliessen wir uns schliesslich, die Heizung ganz auszuschalten. Je näher wir der Schweiz kommen, desto kälter wird es im Innern unseres WoMo's. Es war die absolut richtige Entscheidung auf direktem Weg nach Hause zu fahren. Dank Abwesenheitsmeldung der Firma Ruchti und Betriebsferienankündigung bei Niesmann+Bischoff, wussten wir, dass keine Hilfe  zu erwarten war.


Eine kalte Winternacht in einem eisigen WoMo ohne Heizung und warmes Wasser wollten wir weder uns noch unseren Jungs antun. 

 

Gut eingemummelt kamen wir um 20:00 Uhr bei der Halle an, wo wir zuerst einmal alle Tanks und Boiler leeren und die ganze Sauerei rund um die Heizung beseitigen mussten. Wir wollen ja auf keinen Fall riskieren, dass noch mehr Wasser ausläuft und irgendwelche Schäden am Holz oder sonst wo verursachen. 

 

Danach musste Bobi schmuddelig und ohne Autowäsche zurück in die leere WoMo-Halle. Alle seine Kumpels sind auf Tour. Wir müssen Bobi nun dort zurück lassen und warten, bis sich irgend jemand unser erbarmt und sich bei uns meldet. Wir haben keine Ahnung, wie es jetzt weiter geht. Wir wissen nicht, wann Bobi erneut zur Reparatur nach Steffisburg gebracht werden kann. Wir wissen nicht, wie lange der Aufenthalt dort wieder dauern wird. Wir wissen nicht, wie lange Bobi wieder irgendwo draussen herumstehen muss, bis wir ihn, hoffentlich diesmal komplett repariert, wieder abholen können. Für uns bedeutet dies jedenfalls, dass nicht nur der Urlaub frühzeitig abgebrochen werden musste, sondern wieder viele Wochenenden, die ungenutzt vergehen, ohne WoMo-Zeit und ohne auf Achse zu sein.