HERBSTFERIEN 2020 (TEIL 2)

14.09.2020 BIS 20.09.2020



Heiden - Die Euro 12.50 für uns, Euro 6.00 für unsere beiden Hunde und Euro 3.00 für Strom haben wir voll ausgekostet. Zugegeben, Euro 3.00 für einen Hund pro Nacht auf einem normalen Stellplatz ist dann doch ziemlich gut berechnet aber wir wollen nicht meckern, denn die letzten beiden Nächte haben wir schliesslich gratis logiert. Auf leisen Sohlen einen Nachbarn "ausspioniert" haben wir dann auch noch herausgefunden, wo die Kassettentoilette entsorgt werden kann. Dass allerdings der Müll nur von 09:00 bis 19:00 Uhr entsorgt werden darf, fanden wir dann etwas kleinlich.  

 

Nach dem Frühstück starteten wir die heutige Tour in den nördlichsten Teil von Deutschland. Vorbei an Kiel brachte uns Jelly relativ zügig nach Flensburg. Zufällig haben wir dort einen scandinavischen Supermarkt entdeckt. Völlig euphorisch, doch noch an ein paar norwegische oder schwedische Leckereien zu bekommen, haben wir diesen sofort gestürmt und kamen völlig desillusioniert wieder raus. Nichts, aber auch gar nichts von unseren Lieblingsdingen haben wir bekommen. Ein wenig schwer wurde es uns schon ums 


Herz. Nur zu gerne wären wir in Flensburg über die Grenze und weiter Richtung Norden! Stattdessen ging es dann der Nordsee entlang.

 

Bei traumhaften Wetter sind wir ein paar Stellplätze angefahren und sind überall wieder angebrannt. Alles voll, egal ob Gratisplatz oder teuer berappte Plätze. Also wollten wir einen unserer Lieblingsplätze in Simonsberg wieder einmal besuchen. Auch Pech gehabt. Neu muss man hier selbst die Stellplätze VOR dem Campingplatz online reservieren und das für EUR 26.00 pro Nacht. Nö - das muss dann doch nicht sein. Also noch ein Stück weiter fahren bis nach Heiden.


Auch hier hatten wir einmal kurz Pech, denn der Automat wollte unsere CH EC-Karte nicht akzeptieren. Zum Glück gibt es aber freundliche Van-Fahrer-Nachbarn. Ein Herr mit Hund nahm von uns das Bargeld entgegen und hat die Stellplatzgebühr für uns kurzer Hand mit seiner D EC-Karte bezahlt. Herzlichen Dank! Nun geniessen wir hier den Abend und schauen einmal, wo es uns morgen wieder hin verschlägt.



Brokdorf - Der Stellplatz in Heiden hat sich, trotz Dorfkern, als total ruhiger Glücksgriff herausgestellt. Heute früh war es allerdings ein witziges Schauspiel, als die ersten WoMo's vom günstigeren Parkplatz begannen, den Platz zu verlassen. Um nur keine Zeit zu verlieren, wurde an der Sanistation angestanden. Zehn Minuten länger warten wäre für Pensionäre absolut unvorstellbar. Wir nahmen es gelassen und drehten lieber noch eine Runde mit Jungs und machten uns so erst um 09:00 Uhr wieder auf den Weg.

 

Heute war uns nicht wirklich nach grosser Tour zu Mute. Wir haben uns nur drei Stellplätze angeschaut, die uns nicht wirklich gefallen haben und sind dann direkt zu einem Platz, wo wir auf unserer allerersten Tour mit Jelly waren. Bereits um 11:45 Uhr kamen wir auf dem Stellplatz in Brokdorf an. Gerade rechtzeitig, um ein hübsches Randplätzchen zu ergattern, bevor der grosse Run auf den Stellplatz losging. Wir stehen direkt am Zaun, wo es zum Deich, den Schafen und dem wunderschönen Blick über die Elbe geht. Andere mussten sich mit ihren WoMo irgendwo dazwischen drängen, um überhaupt 


bleiben zu können. Manchmal fragt man sich dann schon, wo der Zusammenhalt zwischen den Campern bleibt, wenn man die bösen Blicke sieht, wenn wieder ein neues WoMo auf den Platz fährt.

 

Wir lassen uns jedenfalls nicht beeindrucken, geniessen unser Plätzen und unternehmen schöne Spaziergänge am Deich. Es ist irre faszinierend, die grossen Kutter einlaufen zu sehen. Das dumpfe Grollen der Dieselmotoren hört man auch hinter dem Deich nur zu gut. Manche kleinere Frachter sehen neben den grossen Schiffen wie Spielzeugbote aus, obwohl diese selbst schon riesengross sind. Wir lieben es, diesem Treiben zu zuschauen. 




Salzwedel - Was war das gestern noch für ein traumhaft schöner Abend! Ein wunderschöner Sonnenuntergang, vorbeiziehende Riesenschiffe. Am späteren Abend sind wir mit den Hunden noch einmal hoch auf den Deich und da stand einer dieser Kutter direkt vor uns, hell beleuchtet und total faszinierend. Selbst Wilson & Olly staunten ab den Lichtern und Geräuschen, die von der Elbe her kamen. Der frühe Spaziergang am Deich war heute nicht weniger eindrücklich. Wiederum hörte man das dumpfe donnern der Motoren aber wegen des Nebels, der über der Elbe lag, konnte man kein einziges Schiff sehen. Eine ganz besondere Atmosphäre lag über unserem Stellplatz in Brokdorf.

 

Nachdem wir uns dann doch auf den Weg gemacht haben, ging es Richtung Hamburg. Um die Mittagszeit kurvten wir mitten durch die Stadt, der Reeperbahn entlang und dann Richtung Lüneburg wieder weiter. Jedes Mal, wenn wir durch Hamburg fahren, entdecken wir die Stadt wieder ganz neu. Eigentlich würden wir gerne einmal einen Tag bleiben aber hier einen Stellplatz zu finden ist fast unmöglich.


Auf dem Weg schauten wir uns wieder ein paar Stellplätze an und besorgten ein paar Lebensmittel. Die Städtchen hier oben im Norden von Deutschland sind unglaublich schön. Trotzdem wollten wir heute kein Kuschelcamping und so sind wir in Salzwedel gestrandet. Ein kleiner 6-plätziger Stellplatz bei einem Freibad. Eine freundliche Dame erklärte uns, wo wir die Minigebühr von Euro 3.00, ab 17:00 Uhr, entrichten können. Kurze Zeit später kam aber ein Platzwart direkt vorbei und nahm unsere Kontaktdaten auf. Für sein Verständnis war es einfach uns Schweizer mit dem Kürzel SUI statt CH einzutragen. Er meinte grinsend "Wir halten das hier sportlich". Uns soll es recht sein. Wir haben ein günstiges und ruhiges Plätzchen hier in Salzwedel. Nun müssen wir nur noch ausdiskutieren, wohin wir morgen wollen.




Bad Belzig - Gestern haben wir uns einen richtig langen Skip-bo-Abend gegönnt und uns gegenseitig nichts geschenkt. Trotzdem die Nacht angenehm ruhig war, waren wir heute ziemlich früh auf den Beinen. Allerdings war lange nicht klar, wie es nun weiter gehen soll. Tatsächlich haben wir auf dieser Reise Probleme, Stellplätze zu finden, die nicht komplett überfüllt sind. Man müsste schon früh "einchecken", um ein nettes Plätzchen zu haben und das wollen wir nicht. 

 

Nach dem Frühstück machten wir uns dann schliesslich auf Richtung "Havelland", nachdem wir einen eigentlich hübschen Platz an der Elbe ausgeschlagen haben. Es war uns einfach zu früh, um schon zu stehen. Nach gefühlten 100 Mal Kreuzen mit riesigen Traktoren mit Doppelanhängern und Überholen dergleichen, ging es in den Naturpark Westhavelland. Die Region der Havel entlang ist wirklich hübsch. Leider gibt es dort aber weder Stellplätze noch Parkplätze. Einen Platz in Brandenburg haben wir sofort verworfen, als wir dort angekommen waren. Der "Sportboothafen" sah ziemlich übel aus.


Schlussendlich sind wir nun an der SteinTherme in Bad Belzig angekommen, wo wir einen richtig angenehmen Stellplatz ergattern konnten. Direkt neben dem WoMo-Platz hat es eine Teichanlage, wo wir mit Wilson & Olly schön spazieren gehen können. Es gibt einiges zu entdecken, auch wenn Olly die schwankende Brücke nicht ganz so geheuer ist. Für heute haben wir hier alles, was wir brauchen. Das Wetter ist herrlich und wir geniessen den Rest des Tages. Vielleicht gibt es ja sogar noch ein Rückspiel bei Skip-bo. Schauen wir, wer diesmal die Unterstützung von Fortuna hat.




Northeim - Heute beim Frühstück mussten wir feststellen, dass man in einer deutschen Bäckerei niemals sagen darf, dass man das Brot gerne dünn geschnitten hätte, denn die Scheibe Brot auf dem Foto (Vergleich mit Messer) ist eine mitteldicke Scheibe Brot ;-)

 

Nach dem ausgiebigen Frühstück sind wir los. Wir wollten uns unbedingt die Harzregion genauer anschauen und wurden vollkommen für diese Entscheidung belohnt. Bis auf die eine, gemeine Umleitung, hatten wir eine Traumstrecke! Wälder und Seen wie in Schweden und Finnland, traumhaft hübsche Dörfer und wirklich eindrückliche Landschaften bekamen wir zu sehen. In der Ferne haben wir den Brocken (1141 m. ü. NHN = Normalhöhennull) gesehen aber leider auch grosse Landstriche, wo die Bäume vom Baumsterben total zerstört sind.

 

Unser Jelly hat die ganze Tour wieder mit Bravour gemeistert. Einmal mussten wir ihn richtig zügeln, denn er wollte einem holländischen Porsche zeigen, wie man "am Berg" fährt. Leider durfte er nicht überholen, sonst wäre es ihm mit Leichtigkeit gelungen, diesen 


abzuhängen. 

 

Auf der Suche nach einem Stellplatz sind wir an der Harzköhlerei Stemberghaus und an diversen Bergwerk- und Grubenorten vorbei gekommen. Schlussendlich sind wir in Northeim an einem Freizeitsee gelandet, wo wir gerne den Abend verbringen. Da der Platz, wegen der nahen Autobahn, als relativ laut gilt, suchen die Einheimischen wohl für die Nacht das Weite. Dafür steht genau neben uns ein Landsmann aus dem Kanton Zürich. Ein kurzes Schwätzchen und ein bisschen Fachsimpeln über Stellplätze im Norden, musste natürlich sein. Nun geniessen wir den Abend, mit Sicht auf den See und haben eine Wette am Laufen, wie viele Autos den Parkplatz wohl noch über die Einbahnstrasse verlassen wollen. Wir haben unseren Spass daran!




Polch - Ui, was für eine laute Nacht haben wir hinter uns. Der Parkplatz wurde doch noch komplett gefüllt. Hinter uns verläuft die Autobahn, auf welcher es auch noch eine Baustelle gibt. Hupen, Rückwärtsfahrwarner von LKW's und sonstiger Verkehrslärm bis spät in den Abend und auch die Nacht hindurch, gab es zu hören. Trotzdem haben wir relativ gut geschlafen. 

 

Um 09:00 Uhr machen wir uns dann aber trotzdem auf den Weg, wissen jedoch nicht so recht, was wir sollen. Eigentlich möchten wir am Montag in Polch sein. Vielleicht bekommen wir etwas von der Geburtsstätte unseres Bobis zu sehen. Wir hoffen, auf dem Weg dorthin einen Stellplatz zu finden. Zuerst heisst es aber, den Kühlschrank für das Wochenende füllen. Nach dem Einkaufen, muss aber zuerst noch bei der Windschutzscheibe für klare Sicht gesorgt werden. 

 

Wir haben ein paar Plätzchen auf der Strecke ausgewählt. Leider werden wir weder in Münster, noch in der Region um Dortmund 


fündig. Schlussendlich entscheiden wir uns, dass wir bis nach Polch durch fahren. Schliesslich hat Daniel auf jeder Reise eine "Nachtfahrt" zu Gute, auch wenn diese nur bis 21:35 Uhr dauert. Der Stellplatz bei Niesmann & Bischoff ist natürlich um diese Zeit völlig überfüllt, was für uns nicht all zu tragisch ist. Wir finden im nahe liegenden Industriegebiet einen super Parkplatz, wo schon eine grosse Concorde steht und es trotzdem noch genügend andere Plätze für LKW's hat, die Rast machen müssen. Ein kleiner Ford Nugget gesellt sich kurze Zeit später auch noch zu uns. 

 

Schon kurze Zeit nach unserer Ankunft haben wir uns eingemummelt und geniessen die Ruhe ohne Autobahn und Baustellen.




Polch - Ruhig war unsere Nacht auf dem Industrieparkplatz. Beim Starten unseres Computers haben wir dafür bemerkt, dass wir gestern vergessen haben, zu erwähnen, dass wir eine ganz besondere Begegnung hatten. Auf der Suche nach einem Stellplatz haben wir zufällig einen Niesmann + Bischoff-Händler mit einem Arto auf dem Platz gesehen. Da musste natürlich kurz Halt gemacht werden. Zu unseren grossen Freude war es sogar ein Arto 88 B, das Modell, welches wir bestellt haben. Endlich konnten wir ein paar Einblicke, wenn auch nur von aussen, in die Barversion werfen und haben uns riesig über unsere Wahl gefreut!

 

Heute sind wir mit Jelly wohl die kürzeste Strecke gefahren, die er je mit uns unterwegs war. Vom Industrieparkplatz ging es bis zum Stellplatz von Niesmann + Bischoff. Es ist unglaublich, wie früh man ein "Plätzli" besetzen muss, wenn man am Montag gerne kurz beim Hersteller seines neuen WoMo's vorbei schauen will. Teilweise grenzt es schon fast an Kleinkrieg, wenn es um das Ergattern eine Platzes geht. Hier wird gedrängelt und geschoben und in 2. Reihe parkiert. 


Wie auch immer - wir haben lange Spaziergänge mit den Jungs unternommen und so schon ganz viele Eindrücke von Niesmann + Bischoff gesammelt. So haben wir die blossen Fahrgestelle von Smove, Arto und Flair gesehen. Wir haben Schnauzen und Hecke auf dem Areal gestapelt entdeckt. An einem Fahrzeug haben wir Markierungen entdeckt, wo die Qualitätsprüfung wohl noch nicht ganz einverstanden war und nachgearbeitet werden muss. Vor allem konnten wir uns aber, wenn auch nur von aussen, einen Eindruck vom niegelnagelneuen iSmove ergattern. Wir sind noch immer nicht ganz sicher, was wir von diesem Fahrzeug halten sollen. Eines ist aber sicher - unser Arto wird der Schönste von allen!