FRANKREICH 2019 (TEIL 3)

02. BIS 05. SEPTEMBER 2019




Tournay - Azur war ein Stellplatz für sich, da die Strasse wirklich gut befahren ist. Trotzdem haben wir gut geschlafen. Heute ist des Zeit, dass wir uns von dem Atlantik verabschieden. 

 

Es ist Montagmorgen und dies merkt man auch den Menschen an. Beim Einkaufen mag das Personal kein Wort reden und alle gucken mürrisch aus der Wäsche. Dabei strahlt die Sonne draussen so herrlich. Wir versuchen, noch einmal einen Strand zu finden, um einen letzten Blick aufs Meer zu werfen aber alle Fahrzeuge über 1,90 Meter sind hier unerwünscht. Wir wuseln uns also wieder vorbei an LKW's, die die schmalen Strassen blockieren, um Karrussels vom Wochenende abzubauen und machen uns auf Richtung Landesinnere.

 

Schon nach wenigen Fahrminuten wird alles wieder ruhiger, wir können durchatmen und landschaftlich hat diese Region wirklich viel zu bieten. Die Dörfer sind weniger touristisch und der Verkehr lässt auch man ein freundliches Winken oder ein Vortritt geben zu. Einzig der Diesellieferant muss einem tankenden Franzosen, neben uns, 


kurz die Meinung sagen, als dieser während des Tankvorgangs am telefonieren ist. Freundlich aber bestimmt fordert er diesen auf, das Telefonieren zu unterlassen, wenn er mit einem Tanklastzug Treibstoff neben im steht. 

 

Da wir nach dem Mittag schon einmal in der Region vor Lourdes sind, lassen wir es uns nicht nehmen, einmal durch den weltbekannten Ort zu fahren. Trotz allem sind wir dann aber wenig beeindruckt und sind uns einig, dass man dann wohl lieber in der Schweiz Einsiedeln besuchen sollte.

 

Ein paar Kilometer weiter, beziehen wir schon früh unseren Stellplatz in Tournay und machen uns einen langen Nachmittag / Abend. Das Wetter ist schnell wieder schöner geworden und morgen, wollen wir sowieso Richtung Domme fahren.




Souillac - Letzte Nacht hatten wir einen fantastischen Sternenhimmel über Tournay. Wir meinen sogar die Milchstrasse deutlich erkannt zu haben. Die Jungs hat das alles nicht interessiert.

 

Heute früh gab es wieder ein leckeres Frühstück mit allem Drum und Dran. Für den heutigen Tag haben wir uns vorgenommen, Domme an zu schauen. Angeblich die schönste Stadt Frankreichs und mit den Tempelrittern in Zusammenhang stehend. 

 

Wir fahren den ganzen Weg auf wunderschönen Strassen, teilweise fern ab von allem. Wir meiden bewusst die Autobahnen und Mautstrassen, entdecken dafür wiederum wunderschöne Gegenden. Wir fahren vorbei an zahlreichen Burgen und Schlössern, über alte Brücken und entlang verschiedenster Flüsse. 

 

Um die Mittagszeit gibt es einen kleinen Zwischenhalt in einem Hyper Marché, wo wir uns etwas zu Essen besorgen. Das besorgte Mittagessen, ist allerdings für die Mülltonne. Dafür gibt es einen


selbstgemachten Salat und das mitgebrachte Dessert. 

 

Die ausgeschilderte Bus-/WoMo-Strasse nach Domme ist ziemlich schmal, zumindest, wenn einem ein Car oder WoMo entgegen kommen würde. Wir schaffen es jedoch locken auf den Stellplatz, auf dem wir keinesfalls bleiben wollen. Wir hätten nie gedacht, dass hier oben in Domme so viel Betrieb ist. Die Touris kommen und gehen, die Bimmelbahnen fahren und das alles bei 30 Grad Aussentemperatur. Die Jungs können wir so keinesfalls im Jelly lassen aber sie begleiten uns gerne mit in die Stadt. 

 

Nach unserem Besuch in Domme, fahren wir noch eine Stunde weiter


auf unseren ausgewählten Stellplatz in Souillac. Das Navi führt uns über eine richtig interessante Strecke. Teilweise ist das Weiterkommen wieder Zentimeterarbeiter. Daniel und Jelly versetzen einige entgegenkommende Franzosen in Angst und Schrecken, wenn sie uns begegnen. Eigentlich ist es tragisch, dass die beiden besser manövrieren und ausweichen, als normale Kleinfahrzeuge. Einmal mehr ist es auch erschreckend, wie halsbrecherisch teilweise Van-Fahrer mit ihren mobilen Zuhause unterwegs sind. Viel zu schnell und mitten in der Strasse, über ausgezogene Sicherheitslinien, als würde ihnen die Welt gehören. Dabei kann man doch auch mit einem WoMo zügig aber trotzdem vernünftig unterwegs sein, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden.

  

Wir kommen jedenfalls wieder heil und ohne Blessuren auf unserem Stellplatz an, wo wir es uns auch heute wieder gemütlich machen.



Murat-le-Quaire - So, jetzt einmal ernsthaft. Wenn es auf einem Stellplatz 49 Parzellen hat, davon sind ca. 5 Parzellen belegt. Der Schweizer stellt sich in die hinterste Ecke, um ein bisschen Privatsphäre zu haben und den Hunden ein bisschen Raum zum Sein lassen möchte. Warum stellen sich dann alle Franzosen-WoMo's auf die direkt angrenzenden Parzellen zum Gruppenkuscheln? Und warum muss man dann Türen knallen, Hunde frei laufen lassen und sich beim Vorbeigehen fast an unserem Jelly festhalten? Nein - dieser Platz hat uns nun wirklich nicht gefallen und darum sind wir auch vor dem Frühstück los.

 

Unterwegs auf Nebenstrassen finden wir dann einen herrlich ruhigen und abgelegenen Rastplatz, wo wir durchatmen können, Wilson & Olly raus dürfen und wir unser Frühstück bekommen. Danach fahren wir eine unbeschreiblich schöne Tour durch den Parc National Regional de Millevaches en Limousin. Das muss die Auvergne sein, werden wir belehrt. Es ist einfach nur fantastisch. Selbst Sparky bekommt wieder einmal die Gelegenheit zum Freiflug zu starten und die Region von oben zu filmen.


Wir finden im Internet einen Stellplatz in Murat-le-Quaire der Aire Camping Car Park-Kette und sehen, dass die Parzellen mit Hecken abgetrennt sind. Um nicht noch so ein Desaster zu erleben, entschliessen wir uns, diesen Bergstellplatz anzufahren. 

 

Dort angekommen, südlich von Clermont-Ferrand, finden wir einen richtig hübschen Stellplatz vor. Es ist erst 15:00 Uhr, als wir fertig einreichtet sind. Die Parzelle direkt an einem plätschernden Bach, die Aussicht ein Traum, Wilson & Olly legen sich in die Sonne und geniessen die Wiese vor dem Jelly und wir können endlich wieder einmal die Liegestühle auspacken und unseren Freiraum geniessen. Hier könnten wir es echt länger aushalten, uns das laue Lüftchen um die Nase blasen lassen und das süsse Nichtstun geniessen.




Rüti - Wenn etwas am schönsten ist, soll man aufhören. Der Stellplatz in Murat-le-Quaire war richtig toll! Wir haben den Nachmittag und Abend richtig genossen und hatten eine richtig ruhige Nacht hier. Ein Stellplatz, den man unbedingt wieder einmal besuchen sollte, sofern man unsere Parzelle ergattern kann.

 

Wir machen uns also tiefenentspannt auf den Weg in den neuen Tag. Wir hatten auch schon einen weiteren Stellplatz südlich von Djon gefunden, den wir eigentlich anfahren wollten. Doch um die Mittagszeit kamen wir beide, unabhängig voneinander, zu dem Entschluss, dass wir es mit Frankreich eigentlich gesehen haben. Irgend einen Platz in Frankreich oder Deutschland anfahren, nur weil morgen Freitag ist, macht auch keinen Sinn. Also entschieden wir uns kurzer Hand, dass wir heute noch nach Hause fahren. Wir sollten eigentlich gegen 19:00 Uhr den heimischen Hafen erreichen, sofern der Verkehr uns keinen Strich durch die Rechnung macht aber auch das wäre egal. Auch wenn wir morgens um 02:00 Uhr zuhause sind, wäre das OK.


Noch einmal sehen wir wunderschöne Landstriche von Frankreich . Wir sind uns einig, dass dieses Land wirklich schön für WoMo-Reisen ist und es extrem viel zu entdecken gibt. Unser Fazit ist aber ganz klar, dass wir Frankreich in Zukunft von Mai bis September für lange Ferien meiden werden bzw. diese Monate für den Norden nutzen werden. Ausserhalb der Saison kommen wir aber sehr sehr gerne wieder.

 

Wir kommen gut voran. Auch die Zwischenstopps halten uns kaum auf. Die Zeit können wir jeweils rasch wieder gut machen. Am Zoll werden wir zwar kurz angehalten. Der sehr freundliche Zöllner befragt uns aber nur zu unseren Einkäufen und mitführenden Lebensmitteln. Olly bestätigt unsere Angaben mit einem Bellen (zum ersten Mal am Zoll) und der Zöllner winkt uns grinsend weiter. 


In der Region um Zürich / Gubrist ist der Verkehr, wie erwartet, ein bisschen stockend. Trotzdem schaffen wir es, Punkt 19:00 Uhr Jelly in seiner Basis zu parkieren und ihn bis morgen zu verabschieden. Am Freitag, werden wir unser WoMo ausräumen, putzen und für die nächste Fahrt vorbereiten. Einmal mehr, hat er uns 4'750 Kilometer durch die Gegend getragen und dies ohne Murren und Knurren. Bald schon hat er 120'000 Kilometer auf dem Buckel und trotzdem hat er noch nie die kleinsten Anzeichen von Müdigkeit an den Tag gelegt. Im Gegenteil - seine Erfahrungen scheinen ihn noch mehr anzuspornen, noch mehr Leistung zu bringen.