WEIHNACHTSFERIEN 2019 (TEIL 1)

23. BIS 29. DEZEMBER 2019



Viviers - Pünktlich um 11:15 Uhr fahren Daniel und die Jungs mit Jelly in Schmerikon vor, um Daniela von der Arbeit abzuholen. Das Regenwetter ist ein Grund mehr, um sofort los zu fahren. Glücklich, endlich wieder in WoMo zu sein, geht es direkt auf die Autobahn Richtung Bern - Genf. Wir kommen extrem gut voran. Während wir unseren ersten Jelly-Salat auf dieser Reise essen, fahren wir bereits um 12:15 Uhr unter dem "Fressbalken" Würenlos hindurch. Nach zwei Stunden Fahrt gibt es die erste Pinkelpause für Wilson & Olly. Wir entdecken wieder eine neue Sanistation in der Schweiz, welche wir noch in unsere Karte aufnehmen müssen. Ein paar Kilometer weiter, in Payerne, bekommt Jelly frischen Diesel in den Tank. Dies bedeutet, dass wir um 14:15 Uhr den Neuenburgersee schon hinter uns gelassen haben. Alles läuft wie am Schnürchen, bis auf einen kleinen Patzer unsererseits. Wir haben gestern vergessen den Streckenlogger zu laden, sodass wir die Reise nicht bereits ab Start aufzeichnen konnten aber dieser Teil der Stecke ist ja bereits gut bekannt.


Um 15:15 Uhr werden wir bereits in Frankreich begrüsst. Das Wetter wechselt fast von Kilometer zu Kilometer. Heller Sonnenschein, Wind, düstere Wolken und auch Regen. Uns hält nichts auf, wir rollen weiter. Einzig der Versuch, in einem Hyper U ein paar Lebensmittel zu besorgen, scheitert kläglich. Mit Jelly einen Parkplatz zu ergattern ist schlicht unmöglich, also holen wir das Nötigste bei einem Lidl und hoffen, morgen noch an die gewünschten französischen Spezialitäten zu gelangen. Dann heisst es nochmals weiter fahren, bis zu unserem Stellplatz in Vivier. So gegen 20:00 Uhr sollten wir es geschafft haben. Wir machen heute gerne etwas Strecke gut, da wir ja erst am Mittag los sind. Morgen gibt es dann wieder mehr von uns...




Alénya- Es ist immer wieder spannend, am Morgen zu entdecken, wo man am Vorabend bei Dunkelheit gestrandet ist. Für diese Nacht haben wir ein angenehmes Plätzchen gefunden. Wir starten gemütlich in den Tag. Nur ein paar Kilometer von Viviers entfernt, finden wir einen Super U, wo wir alles bekommen, was uns gestern verwehrt geblieben ist. Gut für die Weihnachtstage ausgerüstet, geht es weiter südwärts. 

 

Um 11:30 Uhr sind wir auf der Höhe von Montpellier, der Verkehr hält sich in Grenzen und die Sonne lacht bei 19 Grad Aussentemperatur. Was will man mehr?! Unser Jelly wird 120'000 Kilometer alt und 28 Kilometer weiter, haben wir bereits 22 Grad. Die Fahrt Richtung Perpignan ist einfach genial. Jeder Halt wird sonniger und wärmer. Während der Fahrt wollen die Jungs auf den Schoss, um sich die Sonne hinter der Windschutzscheibe auf den Pelz brennen zu lassen. Schon bald überlegen wir uns, ob wir nicht die Pullover verstauen und die T-Shirts aus dem Schrank holen sollen?!


Bereits um 14:00 Uhr stehen wir heute auf unserem Stellplatz, diesmal in Alénya, kurz vor der Grenze zu Spanien. Es ist Heiligabend und somit wollen wir uns einen längeren Nachmittag auf einem Platz gönnenen. Bei unserer Ankunft haben wir den ganzen Stellplatz für uns alleine und haben somit auch die freie Wahl. Einziges Problem ist, dass wir zuerst gleichen eine Behinderten-Parzelle auserkoren haben, was wir aber erst nachher auf dem Stellplatzplan sehen. Natürlich parkieren wir unseren Jelly um. Wir finden es super, dass hier an alle WoMo-Reisenden gedacht wird. Es hat auch extra lange 10m-Plätze im hinteren Bereich der Anlage.

 

Nun geniessen wir den langen Nachmittag und Abend und wünschen allen eine reiche Beschehrung!




Cambrils - Zauberhafte Weihnachten wünschen wir Euch! Wir haben eine sehr angenehme Nacht auf einem wirklich hübschen Stellplatz verbracht. Entsprechend spät, um 09:30 Uhr, machen wir uns heute auf den Weg. Ohne Autobahn fahren wir Richtung Spanien.

 

Ein kleiner Abstecher von Daniel und schon befinden wir uns auf einer altbekannten, wunderschönen Küstenstrasse. Auf der Route de Vin kurven wir über die Passstrasse entlang des Meers. Die malerischen Dörfer und das Kap sind bei herrlichem Sonnenschein gleich nochmals so schön. Allerdings ist es heute etwas kühler als gestern aber knapp 20 Grad bekommen wir doch noch. 

 

Der alte Zoll Frankreich-Spanien ist nach wie vor verlassen und kunterbunt besprayt. Kaum daran vorbei, hat man auch auf der spanischen Seite eine super Aussicht über die verschiedenen Buchten. Wir geniessen die Fahrt, ohne eine Autobahn zu benutzen. Dies wird uns dann allerdings bei Barcelona ein wenig zum Verhängnis. Etwas zu spät bemerken wir, dass wir im Stau und somit auch auf dem besten Weg mitten in die Stadt hinein sind. Kurzerhand wir das Navi umprogrammiert und mit ein paar Extrarunden, finden wir


 zurück auf die Autobahn, an Barcelona vorbei. Ab dann gilt es einen Stellplatz für die Nacht zu suchen. Den ersten Platz fahren wir relativ früh an aber dieser gefällt uns nicht wirklich. Beim Zweiten haben wir dann leider Pech, weil man den Zugangscode via Telefonnummer (Spanisch) anfragen soll. Also bleibt uns nicht viel anderes übrig, als Cambrils an zu fahren. Hier waren wir schon einige Male. Seit unserem letzten Besuch, hat sich allerdings einiges geändert. Der Zutritt ist nun mit Ticket möglich, welches erst am Folgetag zwischen 09:00 und 13:00 Uhr bezahlt werden kann und der Gesamteindruck des Platzes ist auch nicht mehr so toll, wie beim ersten Mal. Allerdings stehen hier auch ganz viele Dickschiffe aus der Schweiz und Deutschland. Diese haben sich die besten Plätze, direkt am Meer ergattert. Wir nehmen einen der letzten Parzellen und machen es uns gemütlich. Heute werden wir eh keine grossen Bäume ausreissen - höchstens Kleine. 




Crevillente - Na das war doch einmal eine Nacht, die man kein zweites Mal erleben möchte. Auf dem Platz gab es nicht nur aggressive freilaufende Hunde, sondern auch lautstark tobende Mitcamper, die den gesamten Stellplatz mit Fluchwörtern wach hielten. Der, regelmässig laut hupende vorbeifahrende Zug, war da direkt ertragbar. Kein Wunder, dass wir um 09:00 Uhr bei Rezeptionsöffnung, gleich die Zelte abgebrochen und den Platz fluchtartig verlassen haben. Nun geht es weiter südwärts.

 

Wir erwischen auch heute wieder einen wunderschönen Reisetag mit herrlichem Sonnenschein. Unsere Etappe führt uns Valencia entgegen. Dies aber nicht auf direktem Weg, sonder über viele traumhafte Strassen. Unter anderem befahren wir eine Passstrasse, die mehr als empfehlenswert ist. Abseits von den Touristenrouten gefällt es uns einfach viel besser. Eine Schrecksekunde hatten wir nur, als ein LKW uns, auf unserer Seite mit massivem Tempo entgegen kam. Neben uns kein Platz zum Ausweichen, nur ein Graben, indem wir uns auf die Seite gelegt hätten. Zum Glück waren unsere Schutzengel wachsam, sodass es gerade noch einmal gereicht hat.


Nach dem Mittag fahren wir mitten durch Valencia hindurch. Nach Berlin, Hamburg, Madrid, Paris usw. eine Kleinigkeit für Daniel und Jelly. Etwas schwieriger gestaltet sich dann allerdings die Suche nach einem geeigneten Schlafplatz. Alle Stell- und auch Campingplätze, die einem 7.5-Meter-Jelly genügend Platz bieten, sind ausgebucht. Nach der gestrigen Nacht haben wir keine Lust auf Gruppenkuscheln und ein bisschen Ruhe wäre auch schön. Um 19:00 Uhr haben wir dann auch Glück. Wir stehen irgendwo im Nirgendwo auf einem Stellplatz, der zu einem Naturschutzgebiet bei Elche gehört. Einige andere WoMo entdecken wir im Dunkeln, die sich dort schon häuslich niedergelassen haben. So entscheiden wir uns gerne, hier auch frei zu stehen. Wir haben einen fantastischen Sternenhimmel über uns und ein Lichtermeer in der Ferne. Was es hier sonst noch gibt, werden wir erst morgen früh sehen. Gute Nacht wünschen wir!




San José - Was für ein schöner Parkplatz. Wir haben zwar gestern nicht mehr gesehen, wo wir gestrandet sind, dafür war die Nacht umso erholsamer und das Erwachen von einem traumhaften Sonnenaufgang gezeichnet. Nach dem Frühstück und einem Telefongespräch mit Mami und Papi, welchen auch auf dem Weg nach Spanien sind, haben wir uns dennoch schon bald wieder auf den Weg gemacht. Im naheliegenden Mercadona mussten wir unsere Lebensmittel endlich wieder einmal aufstocken. Einen vollgepackten Einkaufswagen haben wir für gerade einmal 38.00 Euro erhalten. Wir kamen uns fast ein bisschen wie Diebe vor, bei all dem Fleisch, Früchte, Gemüse, Brot, Getränke und und und...

 

Die folgende Route führte uns heute über das Hinterland, hinunter an Murcia vorbei bis fast nach Almeria. Die Farben der Hügel und der Erde waren unbeschreiblich, von fast weiss bis hin zu blutrot haben wir alles gesehen. Das Meer haben wir hingegen nur aus der Ferne gesehen. Die Temperaturen haben heute auch nur gerade mal 19 Grad erreicht. 


Im Süden von Spanien haben wir dann vermehrt auch wieder die riesigen Treibhausanlagen gesehen, welche uns schon beim letzten Besuch etwas deprimiert haben. Wieviel doch von dieser wunderschönen Landschaft mit Plastikplanen abgedeckt werden, damit wir im Norden das ganze Jahr hindurch frisches Obst und Gemüse haben. Ebenso sehen die Behausungen der Treibhausarbeiter nicht wirklich einladend aus. Da haben wir, in unserem fahrenden Zuhause, mehr Komfort.

 

Um 15:00 Uhr kommen wir schliessliche auf unserem Stellplatz an, welchen wir schon im April 2018 besucht hatten. Vieles hat sich verändert, nicht alles zum Besten. Der Empfang aber, in Deutsch, war jedenfalls sehr freundlich und zuvorkommend. Auch die Einladung, das heute neu eröffnete Restaurant zu besuchen, wurde sofort ausgesprochen. Wir machen uns nun einen gemütlichen Abend und schauen, wo die Reise morgen weiter geht...




Doña Mencia - Die Nacht war ruhig, auch wenn sich dieser Stellplatz nicht unbedingt zu seinem Besten entwickelt hat. Neuerdings gibt es hier viele Lieferwagen, die ebenfalls für 10.00 Euro übernachten können, was Unruhe auf den Platz bringt. Nach dem Frühstück machen wir uns direkt wieder auf den Weg. Wir wollen noch ein bisschen Meer sehen, bevor es im Landesinnern Richtung Norden weiter geht. 

 

Wir fahren mitten durch Almeria hindurch. Der Hafen und die folgende Küstenstrasse sind ja schon ganz schön. Danach fahren wir noch einmal quer durch ein riesen Gebiet von Treibhäusern. Man mein das Meer zu erblicken, bemerkt dann aber, dass es die Plastikbauten sind, auf die man hinunter schaut, ganz schlimm. Wir kehren der Küste den Rücken und was dann folgt ist mit Worten nicht zu beschreiben. Wir fahren auf der GR-4204 / GR-5204, eine perfekt ausgebaute Passstrasse, ohne Verkehr und dafür mit umso mehr Aussicht. Strahlend blauer Himmel, felsige Hügel, in der Ferne das Meer und ein unglaubliches Nebelmeer. Als Jelly nach Motorenöl ruft, machen wir sehr gerne Halt, geben ihm, was er verdient hat und 


putzen gleich auch noch die Scheiben. Die Sonne lacht, es ist 13 Grad, wir sind weit und breit alleine und geniessen einfach nur die Landschaft und Natur. Das ist Urlaub pur! Weiter geht es wieder hinunter Richtung Granada. Zuerst werden wir aber noch einmal mit dem Blick auf einen Stausee belohnt, bevor es um 14:00 Uhr wieder ins Stadtgetümmel geht. Wir haben uns einen Stellplatz etwas nördlicher ausgesucht und landen direkt unter einer Kirche. Die Sanistation ist ausser Betrieb, die 5 Stellplätze mit Autos besetzt und das Verlassen des Ortes ist ein grösseres Abendteuer, als die mehr als steile Anfahrt. Jelly passt gerade mal so durch die Seitengasse. Oben Balkone - Abstand 15 cm, Rückspiegel eingeklappt und dann auch noch Spitzkehre mit parkenden Autos. Daniel muss auf engstem Platz mit Jelly bergwärts zurücksetzen, um um die Kurve zu kommen. Jelly 


und Daniel werden heute echt wieder auf die Probe gestellt und Daniela schwitzt Blut und Wasser, während Wilson & Olly alles verschlafen. Einmal mehr ein riesen Danke an den Chauffeur, der Jelly ohne die kleinste Schramme zurück auf die Hauptstrasse manovriert. 

 

 

Nachdem wir alle kurz durchgeatmet haben und noch ein paar Kilometer weiter gefahren sind, landen wir auf einem Gratisstellplatz in Dona Mencia, der wohl sehr gerne von den Spaniern als Wochenendplatz genutzt wird. Wir richten uns hier gerne häuslich ein und geniessen den Rest vom Tag.



Navarrevisca - Letzte Nacht war es wieder ein bisschen kühler und auch der Sonnenaufgang startete etwas später, als in den letzten Tagen. Obwohl auf dem Platz viel los und auch die Strasse ziemlich nah war, haben wir erholsam geschlafen. Der Duft der umliegenden Olivenbäume bzw. derer Früchte, stieg uns jedenfalls schon beim ersten Blick aus dem WoMo in die Nase. Um 09:00 Uhr starteten wir Jelly's Motor und fahren nun weiter nordwärts. Die ungefähre Richtung ist Salamanca. 

 

Einmal mehr haben wir auch heute wieder eine wunderschöne Strecke. Teilweise könnte man denken wir fahren durch Australien, so rot sind die Felsen. Überhaupt gibt es Felsen und Sand in allen Farbschattierungen. Wir durchfahren aber auch Städte wie Cordoba oder Talavera. 

 

Leider gestaltet sich aber auch heute die Stellplatzsuche nicht ganz so einfach. In Talavera haben wir die erste Variante, welche nicht wirklich hübsch ist. Auch ein paar Kilometer weiter gibt es zwei Stellplätze, die uns weiterfahren lassen.


Wir haben einen Campingplatz in den Bergen herausgesucht, entscheiden uns dann aber kurzerhand für einen Stellplatz in der gleichen Region. Auf dem Weg über diese Passstrasse sehen wir sogar einen Steinbock mitten auf der Strasse. So einfach wie das wunderschöne Tier, finden wir dann aber unseren Stellplatz doch nicht. Bergauf, bergab über uns nur noch die Berggipfel und die untergehende Sonne. Die Koordinaten, die wir eingegeben  haben scheinen falsch zu sein. Zu Fuss schauen wir uns um und werden dann doch noch fündig. Gut versteckt über eine furchige und sandige Zufahrt finden wir unser Nachtlager mit traumhaften Blick in die Berge und auf das Dorf hinunter. Hier oben werden wir heute bestimmt keinen Platznachbarn mehr bekommen. Mit unserer Brennstoffzelle sind wir zum Glück gut ausgestatt, sodass wir sogar genügend Strom dabei haben, wenn es dunkel wird.