Vic-de-Chassenay – Die Ostern stehen vor der Türe und wir dürfen endlich einmal wieder mehr als eine Nacht in unserem geliebten Jelly verbringen. Wie gewohnt telefonieren wir am Mittag noch kurz und Daniela denkt, dass es noch länger dauert, bis Daniel zuhause ist. Doch mit einem kleinen Trick wird Daniela überrascht. Daniel ist schon am Mittag da und so machen wir uns auch gleich auf den Weg zu Jelly. Um 13:15 Uhr sind wir abfahrbereit.
Die ganze Woche haben wir überlegt, wo wir hin sollen. Holland / Belgien waren im Gespräch, doch das Wetter und die damit verbundenen starken Böen, machen die Küste im Norden nicht gerade attraktiv für eine WoMo-Tour. Trotzdem würden wir gerne endlich wieder einmal ein bisschen Meer sehen. Wir entschliessen uns spontan, dass wir Richtung Nantes bzw. St.-Nazaire fahren.
Für eine kleine Stauumfahrung bei Pratteln, fahren wir an Lörrach vorbei nach Binzen, um dort noch Diesel und LPG zu füllen. Danach geht es auf die Autobahn immer Richtung Dôle und unten an Dijon vorbei. Wir kommen sehr gut voran, finden aber in der Nähe nicht
wirklich einen Stellplatz für die Nacht, der uns gefällt. Wir sehen uns einige Rastplätze an. Zwischendurch gibt es auch einen Stopp für einen mässig leckeren italienischen Doseneintopf. Wir entschliessen uns, noch ein bisschen in die Nacht zu fahren und finden so einen Rastplatz, wo wir schon einmal übernachtet haben. Auf der E60 in Vic-de-Chassenay machen wir es uns schliesslich gemütlich und finden auch schon gegen 22:00 Uhr den Schlaf in unserem kuschligen Bett.
Préfailles - Die Nacht war zwar erholsam aber eher kurz. Wir haben als Nachbarn einen Kühl-LKW bekommen, welchen man natürlich immer mal wieder hört. Um 04:00 Uhr möchten die Jungs sich mal kurz die Beine vertreten. Da wir schon einmal wach und eigentlich auch ausgeschlafen sind, entscheiden wir uns für Frühstück. Der Eintopf von gestern war nicht gerade nahrhaft und unsere Bäuche verlangen knurrend nach etwas Essbarem. Und wenn wir schon wach und gestärkt sind, dann können wir uns auch gleich um 05:50 Uhr auf den Weg machen. Immerhin liegt einiges an Wegstrecke vor uns, bis zur Atlantikküste.
Der Ärger mit unserem neuen UPC-Datenabo verfolgt uns auch auf dieser Reise wieder. Nach langem hin und her, haben wir eine neue SIM-Karte und eine neue Nummer bekommen. Leider ändert das nichts an der Tatsache, dass wir wieder im Ausland keinen Hotspot für unseren Computer aufbauen können und uns das Abo somit nichts bringt. Wir haben uns sogar extra – auf französisch – ein neues USB-Datenkabel im Tankstellenshop besorgt aber auch mit einer direkten Verbindung zwischen Handy und Computer bekommen wir
die Internetverbindung nicht hin. Was soll’s?! Handy ausschalten und weglegen und die schöne Landschaft geniessen. Oder kommt da vorne etwa eine riesen Regenfront auf uns zu? Egal – wir wollen ans Meer…
Nach dem wir erfolgreich doch noch einen Hyper U mit genügend freien Parkplätzen für unseren Jelly gefunden und ein paar französische
Leckereien eingekauft haben, fahren wir nach Préfailles. Es soll da einen neuen Stellplatz am Meer geben, welcher uns aber dann doch nicht wirklich gefällt. Dicht an Dicht und in ziemlicher Schräglage stehen da ein paar WoMo’s. Lieber fahren wir die paar Meter zurück und geniessen das Altbewährte. Wir richten uns auf dem Stellplatz ein, den wir schon zwei Mal besucht haben. Leider ist Petrus aber nicht wirklich gnädig mit uns und es schüttet wie aus Eimern. Dies verhindert dann auch, dass wir unsere neuen Spielzeuge ausprobieren können. Drohne DJI Spark und auch eFlizzer müssen ungebraucht verstaut bleiben. Dafür kochen wir uns einen leckeren Gemüseeintopf mit Hühnchen und vertreiben uns die Zeit mit Spielen.
Illiers-Combray - Beim Aufstehen ist der Himmel noch ziemlich klar und die Sonne guckt hier und dort ein bisschen auf uns herunter. Natürlich muss Daniel nun endlich die Gelegenheit bekommen um „Sparky“ die grosse weite Welt zu zeigen. So bekommt er, also Daniel und auch DJI Spark, seinen ersten Rundflug im Freien. Ein bisschen ein mulmiges Gefühl hat Daniela schon, wenn die kleine Drohne sich so weit in die Lüfte entfernt aber Daniel bringt sie sicher zurück zu uns auf die Erde. Das erste Video zeigt uns wirklich überzeugende Bilder und wir sind echt begeistert von dem kleinen fliegenden Ding. Unser neuer Mitreisender heisst von nun an „Sparky“ und wir freuen uns auf viele Bilder und Videos von ihm.
Nach dem Ver- und Entsorgen fahren wir los Richtung St.-Michel-Chef-Chef und besorgen und dort noch ein paar Kleinigkeiten für unterwegs. Daniela kann heute auch eine Flasche Breizh-Limo ergattern. Eigentlich ein Elmer-Citro, dass aber natürlich in der Glasflasche mit dem schönen Bretagne-Leuchtturm viel besser schmeckt. Wir fahren weiter nach Vannes, wo wir eine kleine Biscuterie entdeckt haben und dort ein bisschen stöbern können und
ein neues Magnet für unseren Kühlschrank zuhause kaufen.
Zurück auf der Strasse fahren wir Richtung Quimper und Brest, um nach Cléder zu gelangen. Wir wollen dort endlich unseren geliebten Atlantik, oder das Keltische Meer, besuchen. Nach dem auch Jelly Futter in Form von Diesel bekommen hat und wir uns auf französisch-englisch mit einer älteren Dame über ihr verkauftes WoMo unterhalten haben, sehen wir das Meer.
Wir unternehmen einen Spaziergang am wunderschönen Sandstrand mit anmutigen Stein- und Felsformationen. Wilson & Olly scheinen das Meer auch vermisst zu haben. Die beiden freuen sich immer so sehr, wenn sie an den Strand dürfen. Budeln, ins Wasser, auf den Felsen herumklettern, Algen aus dem Meer fischen und merkwürdiges Treibgut entdecken macht ihnen sichtlich Spass. Obwohl es heftig windet und ziemlich frisch ist, tut die Meeresbriese richtig gut. Der Duft nach Meer hat etwas extrem Beruhigendes. Schade, dass man immer so weit reisen muss, um den Atlantik zu sehen und riechen.
Leider hat uns der gewählte Aire-de-Camping-Car-Park-Stellplatz nicht wirklich gefallen. Aus diesem Grund entschliessen wir uns, wieder ins Landesinnere zu fahren und uns irgendwo auf dem Weg einen Rastplatz für die Nacht zu suchen.
Wir kommen immer weiter voran, fahren in die Nacht hinein. Irgendwann entschliessen wir uns, einen Rastplatz anzusteuern und dort zu übernachten. Mit ein wenig Schräglage schläft es sich zwar nicht ganz so gut aber trotzdem übermannt uns der Schlaf ziemlich bald.
Geisingen - Heute heisst es mal wieder Kilometer abspulen. Nach dem Frühstück geben wir im neuen Navi den Zielort Kehl ein. Leider müssen wir schon wieder Richtung Zuhause. Vier Ostertage sind nicht gerade viel, besonders nach einer so langen Zeit der «WoMo-Abstinenz». Leider holen einen die Lasten und Pflichten des Alltags immer wieder viel zu schnell ein.
Vorbei an Versailles, Paris, Reimes, Verdun fahren wir nach Metz und schliesslich über Strassburg nach Kehl. Da es Ostersonntag ist, ist «unser» Stellplatz, wie befürchtet, bis auf den letzten Platz überfüllt. Wir schauen uns noch ein paar Stellplätze in der Nähe und rund um Offenburg an. Überall bietet sich uns ein ähnliches Bild. Schliesslich geben wir einen weiteren Stellplatz im Navi ein, was nicht gerade eine gute Entscheidung ist. Kreuz und Quer werden wir durch den Schwarzwald geführt, fahren über Pässe und Strassen mit 18% Gefälle. Nachdem wir gestern noch Sonne am Atlantik gesehen hatten und auch sonst alle Wetterlagen erlebt haben, fehlt uns nur noch Schnee. Dieser begrüsst uns hier im schönen Schwarzwald.
Da wir schon so weit im Süden angekommen sind, geben wir irgendwann auf. Geisingen, unser Hausstellplatz, ist in greifbarer Nähe. Aus diesem Grund entschliessen wir uns, diesen anzufahren. Wir kommen dort nach 19:00 Uhr an. Müde nach fast 3000 Kilometern Osterreise, ziehen wir uns in die Koje zurück und lassen die erlebten Bilder in unseren Träumen noch einmal revuepassieren.
Jona - Die Sonne ist heute auch in Deutschland angekommen. Trotzdem müssen wir wieder nach Hause. Drohne Sparky konnten wir leider nicht mehr fliegen lassen und auch den schnellen eFlizzer konnten wir nicht mehr ausprobieren. Die beiden werden aber auf unseren nächsten Reisen bestimmt noch oft zum Einsatz kommen.
Ausnahmsweise fahren wir heute einmal von Geisingen auf direktem Weg zurück zur Jelly Basis. Wir haben noch einiges zu erledigen, bevor die neue Woche startet und wollen noch ein bisschen Ruhe finden. Wir haben in kurzer Zeit wahnsinnig viele Kilometer auf den Tacho gebracht und die Fahrstunden sind auch nicht unerheblich. Wir sind aber froh darüber, dass wir endlich wieder einmal den Atlantik gesehen haben, wenn auch nur kurz. Wir wissen, dass es Zeit wird, dass wir Ferien bekommen und der Alltag einpacken kann. Wir wollen wieder auf Tour, zwei Wochen am Stück im Jelly verbringen und nicht an Zuhause denken, wenn es am Schönsten ist. Nicht immer dann umkehren müssen, wenn man eigentlich am Ziel angekommen wäre. Abschalten dürfen, Ruhe finden und das Leben geniessen können. Endlich wieder den Traum vom WoMo-Reisen leben dürfen. Bis bald treuer Jelly und danke, dass du uns wieder so weit getragen hast. Wir freuen uns auf die nächste Tour mit dir!