WEIHNACHTSREISE 2015/2016

28.12.2015 bis 02.01.2016



Muldental Süd - Eigentlich war geplant, dass wir am Morgen unser WoMo vor der Abfahrt nach Berlin ver- und entsorgen können. Die sanitären Anlagen am Hafenstellplatz sind zwar gut. Wegen der Jahreszeit ist aber das Frischwasser leider abgeschaltet. Das heisst, wir werden uns unterwegs um Frischwasser für den Tag kümmern müssen. 

 

Die Tagesetappe geht los von Stralsund Richtung Berlin. Mal schauen, wie weit wir es schaffen. Für den Notfall haben wir einen Platz in Oranienburg herausgesucht. Von Klausdorf fahren wir also zurück nach Stralsund, wo wir einen WoMo-Händler mit Stellplatz entdecken. Wir werden freundlich empfangen und können dort unseren Frischwassertank komplett auffüllen. Über Landstrassen geht es weiter nach Neubrandenburg, mit dem Ziel, mitten durch Berlin zu kurven. Wir kommen viel besser voran, als wir gedacht haben. Bereits am frühen Nachmittag stehen wir vor den Toren von Berlin. Es ist unglaublich spannend und eindrücklich, die verschiedenen Viertel der Stadt mit dem WoMo zu entdecken und durchqueren. Als Beifahrer hat man natürlich noch mehr von dem Vergnügen aber der


Fahrer manövriert auch hier wieder mit einer vorbildlichen Ruhe durch die Strassen und scheint die Fahrt zu geniessen. Nach ca. 1.5 Stunden sind wir am Südende von Berlin angekommen.

 

Jetzt stellt sich allerdings die Frage, wo wir schlafen sollen?! Leider finden wir auf den Internetportalen weit und breit keine Stellplätze, die uns zusagen. Wir entscheiden uns, Leipzig anzusteuern. Leider entspricht dieser Platz aber auch dieser überhaupt nicht unseren Vorstellungen. Da es bereits nach 21:00 Uhr ist, entscheiden wir uns, lieber eine Autobahnraststätte anzusteuern. Zwischen Leipzig und Dresden finden wir schlussendlich doch noch einen gemütlichen Rastplatz für die Nacht. Müde von der langen Fahrt und den vielen gesammelten Eindrücken des Tages, schlafen wir schon bald zufrieden in unserem Queensbett ein. 




Rudolstadt - Um 6:30 Uhr fahren wir los nach Dresden. Als erstes steht Einkaufen auf dem Plan. Frische Brötchen und ein paar Lebensmittel fehlen uns. Über die Feiertage haben wir Mehrheitlich von unserer Erstausstattung gelebt. Vor allem benötigen wir aber ganz dringend ein neues 12V-Ladekabel für unser Notebook, damit wir die Homepage auf den neusten Stand bringen können. Das extra gekaufte Ladekabel hat leider bereits zu Beginn unserer Reise den Geist aufgegeben. Unsere Familie und Freunde können so natürlich auch nicht verfolgen, wo wir uns gerade aufhalten. Zum Glück haben wir uns aber für eine Internet-Sat-Anlage entschieden und haben so die Möglichkeit, jederzeit via WhatsApp mit allen zu kommunizieren und können auch das Internet nutzen, um an Infos zu kommen. Leider ist es einfacher an zwei Flexileinen für die Jungs zu kommen, als ein Ladegerät für das Notebook zu finden. Wir haben kein Glück und werden deshalb auch heute keine Berichte ins Netz laden können und weiterhin die Reiseberichte von Hand verfassen müssen. Von Dresden geht es weiter nach Chemnitz. Uns fällt auf, wie unfreundlich man uns in dieser Region von Deutschland, begegnet. Irgendwie scheinen alle


schlecht gelaunt zu sein. Weil wir uns nicht von dieser Stimmung anstecken lassen wollen, entscheiden wir uns, wieder Richtung Westdeutschland zu fahren. Ein weiteres Problem stellt sich uns, durch fehlende 1-Euro-Stücke für die Versorgung an den Stellplätzen. In Zwickau finden wir allerdings eine Volksbank, die uns gerne hilft und Euros wechselt. Wir werden später noch merken, dass dies nicht selbstverständlich ist. Ohne Konto bei der jeweiligen Bank, wird man nicht ohne Weiteres an Münzen kommen. Für weitere Reisen werden wir von Zuhause aus 50-Cent- und 1-Euro-Stücke besorgen müssen, da diese immer wieder für Strombezug bzw. für die Kassettenentsorgung und Frischwasserbezüge benötigt werden.

 

Von Zwickau aus, wollen wir nach Rudolstadt in Thüringen. Dort haben wir einen Stellplatz auf einem Parkplatz eines Vergnügungsbades gefunden, welches unser Endpunkt des Tages sein

 


wird. Zwischen verschiedenen Wohnmobilen richten wir uns ein und verbringen einen ruhigen Abend mit Essen, Spiel, Spass und dem einen oder anderen Röteli. 

 



Hemer - Langsam wird es zur Routine. Wie jeden Morgen, nachdem die Hunde draussen waren und wir unseren Kaffee getrunken haben, bringen wir unseren Zefiro auf Vordermann. Wir müssen Wasser bunkern, Kassette und Abwasser entsorgen. Danach fahren wir sofort wieder los, dem nächsten Tag entgegen. 

 

Bei Rewe gibt es einen Zwischenhalt, um die wichtigsten Dinge für den Tag einzukaufen. Wie immer sind frische Brötchen und etwas Leckeres für Kaffee und Kuchen ein Muss. Es ist unglaublich schön, so in den Tag hinein zu leben und gemeinsam durch die Gegend zu fahren. Immer mal wieder einen Halt mit den Hunden zu machen, hübsche Plätze zu entdecken und wenn es draussen kalt und neblig ist, sich ins warme WoMo zurück zu ziehen und sich voll und ganz zuhause zu fühlen. Überhaupt ist es auch erstaunlich, wie gut sich Wilson und Olly an das neue Leben im Zefiro gewöhnt haben. Sobald der Motor läuft, kuscheln sich die beiden in ihre Bettchen zwischen dem Fahrer- und Beifahrersitz. Ab und zu wollen sie auf den Schoss, um die Fahrt zu geniessen. Wenn wir halt machen, wird gespielt und wieder gekuschelt. Die beiden sind einfach super!


Wir haben uns entschieden, kurz vor Iserlohn in der kleinen Stadt Hemer zu übernachten. Direkt heben dem wunderschön beleuchteten "Felsenmeer-Museum" haben wir einen perfekt ausgestatteten Stellplatz am Dorfrand gefunden. Auffallend ist, dass man in dieser Stadt als Wohnmobilfahrer für 50 Cent über 6000 kWh beziehen kann. Wir richten uns ein und machen einen schönen Spaziergang mit den Hunden durch die Stadt. Anschliessend gibt es einen gemütlichen WoMo-Abend. Wir haben viel Zeit, um den letzten Tag des Jahres zu planen und das 2015 ausklingen zu lassen. Ein stressiges Jahr, das zum Ende doch noch die ersehnte Ruhe bringt - Dank Zefiro! 




Kitzingen - Der letzte Tag des Jahres startet für uns um 7:30 Uhr mit Ver- und Entsorgung vom Zefiro. Wir machen uns reisefertig, damit wir um 8:30 Uhr auf den Weg können. Unser Ziel heisst Kitzingen am Main, direkt am Fluss. Diesen Platz haben wir auf Campercontact.com entdeckt und sind gespannt, ob der Stellplatz so schön sein wird, wie versprochen. 

 

Die Fahrt ist vorwiegend über Nebenstrassen geplant. Nur für das letzte Stück werden wir auf die Autobahn wechseln. Wir fahren über Iserlohn, Meschede und Marburg nach Alsfeld. Zum ersten Mal auf der Weihnachtsreise machen wir eine richtig gemütliche Mittagspause und genehmigen uns ein kleines Nickerchen im Queensbett. Total erholt reisen wir anschliessend weiter an unser Tagesziel, welches wir um 17:00 erreichen.

 

Uns wurde nicht zu viel versprochen. Ein sehr schön gelegener Stellplatz direkt am Main, mit Blick auf die beleuchte Stadt Kitzingen, heisst uns willkommen. Auch wenn der Tag regnerisch war, scheint der Silvesterabend trocken zu bleiben. Dank unserer 


Internet-Sat-Schüssel nutzen wir die Zeit zum Schreiben und wünschen unserer Familie und Freunden einen guten Rutsch ins 2016.

 

Im wohnlich beleuchteten Zefiro, mit zwei friedlich schlafenden Hunden an unserer Seite, lassen wir ein stressiges und vollgepacktes 2015 gemütlich ausklingen. Das Beste, was wir machen konnten, war unseren Zefiro 266 P zu kaufen. Er bietet uns ein fahrendes Zuhause mit allen Annehmlichkeiten, um sich rundum wohl zu fühlen. Gemeinsam Zeit zu verbringen, abschalten zu können und sich gleichzeitig zuhause zu fühlen, obwohl man immer wieder neue Orte entdeckt, ist unbezahlbar. Natürlich haben wir immer Wilson und Olly bei uns, was das Ganze perfekt macht.

 

Wir hoffen, möglichst viel der gewonnenen Ruhe aus der Weihnachtsreise ins neue Jahr mitnehmen zu können. Auch wenn 


drei von uns vieren zum ersten Mal in einem WoMo reisen, sind wir alle völlig begeistert. Wir haben vieles gelernt, das uns auf unseren weiteren Reisen begleiten wird. Zum Beispiel, wie schwierig es sich gestalten kann, an 50-Cent-Stücke zu kommen. Aber eines ist unbezahlbar und durch nichts zu ersetzten - unsere Zeit zusammen. Zu diesem Zeitpunkt ist uns noch nicht bewusst, wie sehr wir uns alle mit dem WoMo-Virus infiziert haben.

 



Stetten - Leider haben wir nicht all zu viel vom Feuerwerk gesehen. Durch den Nebel haben wir lediglich helle Lichtblitze wahrgenommen und die Böller gehört. Entsprechend ruhig und erholsam haben wir geschlafen, sodass wir schon früh am Morgen am Main stehen und auch gleich von einem Schwan begrüsst werden. Freundlich schwimmt er zu uns ans Ufer und begrüsst mit uns das neue Jahr. 

 

Zurück im Zefiro gibt es den obligatorischen Kaffee. Leider passiert Daniela ein Missgeschick, sodass sie sich die Hand mit dem heissen Kaffeewasser verbrüht. Alles scheint zum Glück nicht ganz so schlimm zu sein. Wir machen uns auf den Weg zur Versorgungsstation am Eingang des Stellplatzes. Scherzend machen wir uns ans Werk und wollen Frischwasser auffüllen, sowie Abwasser und Kassetteninhalt entsorgen. Mit Schrecken stellen wir fest, dass der günstige Strom in Hemer doch seinen Preis hatte. Wir haben nämlich unseren Wasseradapter dort an der Sanistation vergessen. Nun heisst es also, Wasser mit dem Kanister direkt in den Tank füllen. Anschliessend geht es los Richtung Süddeutschland. Einen neuen 


Adapter zu finden, wird am ersten Tag des Jahres unmöglich sein. Man lerne, es gehört unbedingt ein zweites Zwischenstück ins WoMo.

 

Eigentlich war geplant durch München zu fahren. Durch die Radio-berichte über Terrorwarnungen in der Neujahrsnacht, entschliessen wir uns, München aus zu lassen und diese Stadt anlässlich einer anderen Reise zu besuchen. Wir fahren durch malerische bayrische Dörfer, denen der Silvesterabend noch deutlich anzusehen ist. Überall liegen die Hinterlassenschaften der Feuerwerksfreudigen herum. Auch der eine oder andere Fussfänger sieht noch nicht tau-frisch aus. Ein spezielles Exemplar bespritzt uns an einer Kreuzung sogar die ganze rechte Seite des WoMo's mit dem Inhalt einer Cola-Flasche. Beim nächsten Halt sehen wir das Ausmass dieser "Attacke". Damit die braune Brühe nicht alles verklebt, ist eine kleine Putzaktion notwendig. Unsere Enttäuschung über das Ver-halten dieses Mannes ist richtig gross und bringt schon am Neujahrstag Ärger.


Um uns mit ein paar Getränken zu versorgen, wechseln wir kurz auf die Autobahn und steuern eine Raststätte an. Auch hier scheinen alle ziemlich übernächtigt zu sein. Für uns ist das kaum zu verstehen, denn so gut wie im Zefiro haben wir beide lange nicht mehr geschlafen. Auch wenn wir immer früh aufgestanden sind, fühlen wir uns richtig erholt. 

 

Als letzten Schlafplatz der Weihnachtsreise, haben wir Stetten am Bodensee auserkoren. Ein kleiner Stellplatz bei einer alten Schnapsbrennerei, mit allen Annehmlichkeiten, die ein guter Platz mit sich bringt. Bei unserer Ankunft sind wir die einzigen Camper auf dem Platz und werden auch gleich freundlich vom Besitzer begrüsst. Er erklärt uns, dass die Gaststätte bis Ende Februar Betriebsferien habe und es darum ein bisschen ruhiger auf dem Platz ist. 

 

Wir richten uns gemütlich ein und entscheiden uns, endlich auch noch unseren Gasbackofen auszuprobieren. Es gibt französisch gewürzte Kartoffel-"Tuggeli" und Bauernbratwürste mit Tomatensalat. Die Hunde futtern genüsslich ihr Fleisch mit Hüttenkäse. Anschliessend spielen wir noch ein paar Runden Skip-bo, geniessen die Zweisamkeit und genehmigen uns noch ein bisschen Röteli. Um 22:00 Uhr wollen wir Wilson und Olly nochmals kurz vor die Türe lassen. 

 

Während der ganzen Reise, hatten wir jedes mal, wenn es vor die Türe ging, den Schlüssel für die Aufbautüre dabei. Da der Stellplatz aber so ruhig gelegen ist und wir wirklich nur direkt vor dem WoMo sind, bleibt der Schlüssel im Innern des Fahrzeugs. Nur mit Trainingsanzug und Jacke bekleidet, gehen wir mit den Hunden rasch raus. Als wir wieder in die Wärme wollen, kommt dann aber der grosse Schreck. Daniela kann die Türe nicht mehr öffnen. Daniel denkt zuerst, Daniela mache nur Scherze aber leider kommt die Ernüchterung sofort. Die Türe ist zu. Auch die Türen der Fahrerkabine sind natürlich verschlossen. Was jetzt?! Es ist 22:00 Uhr. Die Türe lässt sich durch nichts öffnen. Es ist kalt. Wir haben nichts, ausser ein paar Münzen in der Tasche, denn Mobiltelefone, Geldbörsen, Ausweise und eben auch die Schlüssel sind im Innern des Zefiros. Gibt es eine Telefonkabine in der Nähe, um die Polizei, den ADAC oder sonst jemanden anzurufen? Am späten Abend ist eine Concorde auf dem Stellplatz angekommen. Wir versuchen unser Glück dort und klopfen an die Türe. Leider öffnet uns keiner. Wir gehen nach vorne zum Gasthaus, finden aber keine Klingel. Wir haben gesehen, dass eine Frau am Tisch des Hauses sitzt, wollen diese aber nicht durch unser Klopfen erschrecken. Beim Zurückgehen sehen wir dann Herr Pfleghaar, den Besitzer des Stellplatzes, ebenfalls am Tisch sitzen. Wir klopfen an die Scheibe und erklären Herr Pfleghaar unsere missliche Situation. Er verspricht uns sogleich zu helfen, ruft beim ADAC an, welcher aber frühstens in einer halben Stunde vor Ort sein kann. Da es schon spät und wirklich kalt ist, bietet er uns einen Platz in der Gaststube und einen wärmenden Schnaps an. Wir sind sehr froh, dass wir mit Wilson und Olly bei ihm unterkommen können. 

 

Etwas später kommt der Herr vom ADAC. Er erklärt uns, dass er die Türen unmöglich aufbrechen kann. Zum Glück hat er aber eine rettende Lösung auf Lager. Mit seiner Erfahrung und einem kleinen Trick, kann er uns Zutritt zum Zefiro verschaffen. Zwar 180 Euro ärmer aber trotzdem überglücklich wieder ins eigene Zuhause zu können, legen wir uns nach einem ereignisreichen ersten Tag im Jahr 2016 zur Ruhe. 

 

Unseren Helfern in der Not, sind wir über alles dankbar! Den Stellplatz "Alte Brennerei" in Stetten können wir wärmstens empfehlen und werden selbst bestimmt nicht das letzte Mal dort gewesen sein. Die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft ist wirklich vorbildlich. 



Bubikon - Nun ist also der letzte Tag unserer Weihnachtsreise gekommen. Wir müssen uns auf den Heimweg in die Schweiz machen. Ausgeschlafen und noch gut gelaunt, nehmen wir die Fähre in Meersburg und lassen uns nach Konstanz schippern. Bald schon ritualmässig verbringen wir die 20-minütige Überfahrt mit den Wilson und Olly auf unserem Schoss und geniessen die Wärme und Ruhe im Zefiro. In Konstanz werden nochmals LPG-Gas und Diesele nachgefüllt, damit unser WoMo auch für die nächste Reise vorbereitet ist. 

 

Es ist geplant, den Zefiro in Schwarzenbach bei einer speziellen Waschanlage, einer gründlichen Reinigung zu unterziehen. Während Daniel sich um den Aussenbereich kümmert, beginnt Daniela mit der Reinigung des Innenraums. Irgendwie scheinen die Jungs schon jetzt zu spüren, dass sich die Reise dem Ende neigt. Auch wir machen uns wehmütigen auf die Heimreise, welche über den Ricken führt. Auf den letzten Kilometern merken wir mit voller Wucht, wie sehr uns der "Zigeunervirus" infiziert hat. Tränenreich und mit keinem bisschen


Vorfreude auf Zuhause, müssen wir uns in Bubikon, nach der Endreinigung, von unserem so liebgewonnen "Jelly" Zefiro verabschieden. 

 

 

Eine Frage bleibt. Wann geht es wieder los?