D-Dietingen - Den heutigen Tag sehen wir ein wenig als Generalprobe für den Start nach Norwegen. In genau 3 Wochen starten wir in den, wie wir meinen, langverdienten Urlaub im Norden. Um 13:00 Uhr soll es dann auf die Piste gehen und so haben wir es auch heute geschafft, um 12:45 Uhr an der Halle los zu fahren. Und siehe da - der Verkehr ist fast perfekt, trotz Osterurlaub. Wir kommen super voran. Bereits um 14:30 Uhr fahren wir von Geisingen, mit komplett gefülltem Kühlschrank, weiter nach Dietingen.
Von Geisingen nach Dietingen haben wir weiterhin Glück. Um 15:15 Uhr stehen wir bereits auf unserem Lieblingsplatz und sind richtig froh, dass wir 2 reservierte Parzellen haben. Auf fast allen, noch freien Parzellen, hängt ein Reserviert-Schild. Als uns Norbert und später Ilona begrüssen, meinen sie, dass es dies so noch nie gab. Der Stellplatz Turm & Kristalle sei zum ersten Mal komplett ausgebucht.
Während wir auf Mami & Papi warten, füllen sic die restlichen Parzellen in Windeseile. Es ist fast schon erschreckend. Es war hier schon öfter einmal viel los aber so haben wir den Stellplatz noch nie
erlebt. Ilona muss sogar anfangen Einweiserin zu spielen, um die letzte Lücke noch zu füllen. Einzelne Wohnmobile versuchen sich sogar zwischen zwei korrekt parkierte WoMo's mit ausgefahrener Markiese zu quetschen. So geht es dann doch nicht, auch wenn jeder das Gefühl hat, dass er sich selber am Nächsten ist. Wir fragen uns, was aus den Zeiten geworden ist, wo Stellplätze noch Orte waren, wo man spontan hin fuhr, im Unterschied zu Campingplätzen, wo man sich angemeldet hat. Wir sind jedenfalls froh, dass wir mit Mami & Papi zwei schöne Parzellen ergattert haben, wo wir uns ein wenig Freiraum bewahren können. Ohne dies, wäre uns das Gedrängel vermutlich zu viel des Guten. Alleine wären wir mit Bobi heute hier wohl nicht geblieben.
Leise regnet es am Morgen auf's WoMo-Dach. Frische Brötchen von der Bäckerei bleiben am Karfreitag leider aus, darum können wir getrost etwas länger liegen bleiben und dann ganz gemütlich in den Tag starten. Auch die letzte Lücke auf dem Stellplatz hat sich noch gefüllt und wie es aussieht, haben alle vor, länger vor Ort zu bleiben.
Mami & Papi schauen schon bald bei uns im WoMo vorbei. Wir haben haben einiges zu Besprechen für den bevorstehenden Urlaub. Immerhin waren wir 2016 zum letzten Mal zusammen in Skandinavien. Damals noch völlig unerfahren, was Norwegen betrifft.
Als kleinen Vorgeschmack auf Norwegen, haben wir Lachs für's Mittagessen besorgt. Dieser kommt auf den Grill und dem, fast schon kalten Wetter zuliebe, wird im WoMo gegessen. Ja - wir Züger's kochen und essen im WoMo, sogar Fisch. Entgegen allen Unkenrufen, ist dies kein Problem. Genau wie zuhause, können wir auch im WoMo lüften.
Als sich das Wetter am Nachmittag ein wenig bessert, können wir mit Svenja & Wilson einen schönen Spaziergang über's Feld unternehmen. Die beiden älteren Vierbeiner geniessen es sichtlich, unterwegs zu sein. Es ist richtig schön, wie die zwei sich verstehen. Nachdem unser Olly leider nicht mehr unter uns weilt, ist es für Wilson wohl schön, wenn "Tante" Svenja ein wenig mehr Zeit mit ihm verbringt. Da kann man endlich wieder einmal von einem grossen Züger-Rudel reden.
Den Abend verbringen wir gemütlich im warmen WoMo. Es ist immer wieder spannend dem Treiben auf dem Stellplatz zu zusehen. Was hingegen nicht ganz so cool ist, wenn Leute vor dem beleuchteten WoMo stehen bleiben und ins Innere gaffen. Hallo - wir können euch auch sehen. Aber zum Glück gibt es ja Plissées an jedem Fenster, welche man zuziehen kann. Wenn man dann die Aussenwelt ausgesperrt hat, ist es gleich noch einmal gemütlicher.
Der Samstag sieht doch schon viel sonniger aus und dies nicht nur, weil es heute wieder frische Frühstücksbrötchen aus der Bäckerei gibt. Beim Morgenspaziergang merken wir rasch, dass es viel wärmer ist, als am Vortag. Die Sonne zu sehen, tut uns allen gut.
Auf dem Stellplatz ist auch am Samstag genauso viel los, wie am Karfreitag. Jetzt sieht man einfach, dass noch mehr Tische und Stühle raus geholt werden. Schade ist, dass Camper einfach nicht raffen, wo ihre Parzelle aufhört. Ständig laufen Fremde zwischen und um unsere WoMo's herum, bis es uns zu bunt wird und wir unsere Tische und
Grill ebenfalls platzieren, um die Rennbahn ein wenig abzuschwächen. Versucht es doch einmal mit Gemütlichkeit oder sind hier alle auf der Flucht und müssen den kürzesten Weg zum Mülleimer nehmen?
Irgendwann unternehmen Daniela & Mami einen Spaziergang durchs Dorf. Es ist schon schade, dass es noch immer keine Einkaufsmöglichkeiten in Dietingen gibt. Der Netto-Shop wird erst irgendwann gebaut und in der Bäckerei, sieht es vor dem Mittag schon ziemlich mager aus. Alles ist ausverkauft und für ein Osternestchen gibt es hier erst recht nichts zu holen. Dafür sind die freundlichen Dietinger fleissig in ihren Gärten am Arbeiten.
Heute werfen wir ein paar Würste auf den Grill. Schon bald entfacht ein kleiner Wettkampf mit Daniel's Bruder Roland, via WhatsApp, wer denn nun die schöneren Grillwürste präsentieren kann. Es ist extrem lustig und wir haben wirklich viel Spass. Leider fällt uns erst etwas spät auf, dass wir die ganze Zeit, ohne Schutz, an der Sonne sitzen. Auch wenn es gestern noch kalt war, hat die Sonne schnell an Kraft gewonnen. Daniela merkt plötzlich, dass sie eine knallrote Nase, wie Rudi das Rentier, hat. Aber auch unter der Markise im Schatten, lässt es sich noch lange gemütlich beisammen sitzen und den Tag geniessen.
Ostersonntag - die Bäckerei hat zu. Dafür werden wir schon früh von Papi mit einem super herzigen Impro-Osterkörbchen überrascht. Vielen lieben Dank!
Den Morgenspaziergang mit Svenja & Wilson dürfen wir noch bei schönem Sonnenschein geniessen. Schon bald, nach unserer Runde, beginnt es immer einmal wieder zu nieseln. Wir verziehen uns lieber wieder ins Innere von Bobi. Norwegen, Maut, Währung, Stellplätze, Einkaufsmöglichkeiten, Konvoi-Fahren, Fährenkonto...es gibt einiges, über das man sich noch unterhalten will. So verbringen wir Stunden
damit über Gott und die Welt zu plaudern. Es tut richtig gut, Mami & Papi um sich zu haben. Wir freuen uns wahnsinnig auf die bevorstehende Tour. Wir glauben, dass diese viel entspannter, als noch im 2016, von statten gehen wird. Wir haben mittlerweile einiges an Erfahrung sammeln können und wissen auch, dass der Strassenausbau in Norwegen, in den letzten Jahren, riesige Schritte gemacht hat. Der Ausbau von E6, E39 und wie sie alle heissen, inklusive der Tunnel und Brücken hat einen riesigen Sprung vorwärts gemacht. Wir glauben, dass Mami & Papi staunen werden, wenn sie den Unterschied zu 2016 zum ersten Mal sehen werden. Damals waren wir noch auf der Suche nach Stellplätzen, Versorgungsstellen mit Frischwasser und auch LPG-Tankstellen. Heute wissen wir, wo wir in "unserem" Norwegen das alles finden.
Am späteren Nachmittag entscheiden wir uns, mit Bobi an die Sanistation zu fahren. Wir wollen ver-/entsorgen und so, dem Gedrängel am Ostermontag, entgehen. Wir denken, dass wir damit einen guten Riecher haben aber wir werden es ja dann morgen sehen. Und wie es so ist, erledigen wir unseren Job im Regen, auch wenn kurze Zeit später schon wieder die Sonne zwischen den Wolken hervorgrinst, als wir mit Wilson noch einmal eine Runde durch's Dorf drehen. Wir sagen einem weiteren schönen Tag tschüss und geniessen den letzte Osterabend in Dietingen. Morgen geht es bereits wieder zurück in die Schweiz. Wilson kuschelt sich gerne in seine warme Wolldecke und träumt wohl schon nach kurzer Zeit von nordischen Leckereien.
Frische Brötchen zum Frühstück sind heute wieder garantiert. Während wir noch in aller Ruhe den Start in den Tag zelebrieren, wird es auf dem Stellplatz schon hektisch. Die ersten Abreisen finden statt. Wir haben es hingegen überhaupt nicht eilig los zu kommen, auch wenn wir froh sind, dass wir heute nicht an die Sanistation müssen.
Während wir uns, mit Mami & Papi, noch einen zweiten Kaffee gönnen, können wir über die Hektik vor dem WoMo, nur den Kopf schütteln. Drei WoMo's die an der Sanistation anstehen, gleichzeitig Camper die mit der Giesskanne für Frischwasser und mit der Toiletten-Kassette dazwischen drängeln, WoMo's die die Ausfahrt blockieren, während die grossen LKW-WoMo's an der Sani stehen...Nein das brauchen wir echt nicht. Erst als er ruhiger wird, nutzt Papi die Gelegenheit, seine Chance, um das WoMo abfahrbereit zu machen.
Wir verabschieden uns zuerst von Sybille, während Thomas den LKW-Camper schon aus dem Stellplatz manövriert. Danach kommen auch noch Ilona & Norbert und schimpfen mit uns. Sie hätten uns zu wenig
gesehen am Wochenende. Tja - grosse Ansammlungen von Menschen ist nichts für uns und wir waren ja auch hier, um mit Mami & Papi eine schöne Zeit zu haben. Und genau dies hatten wir! Wir werden aber bestimmt bald wieder hier sein und freuen uns jedes Mal, wenn wir Ilona & Norbert sehen, weil uns die beiden wirklich ans Herz gewachsen sind.
Als es dann für uns endlich los geht, müssen wir an der Tankstelle Hauser halten, um günstigen Diesel und AdBlue zu besorgen. Dann geht es weiter zur Tankstelle für LPG. Leider ist unsere Stamm-Tanke,
wegen Personalmangels geschlossen, also müssen wir, im Konvoi, weiter nacht Tuttlingen zur Jet. Dies ist gleich eine gute Übung für Norwegen. Papi fährt uns im richtigen Tempo hinterher, achtet schön darauf, dass wir überholt werden können und ein Fahrzeug zwischen uns passt. In Deutschland dürfen wir leider nur 80 h/km fahren, während alle andern auf der Landstrasse mit 100 h/km unterwegs sind. Alles klappt bestens - die Generalprobe hat somit zu 100% geklappt und wir verabschieden uns auf einem Parkplatz vor Geisingen.
Ohne grosse Verzögerungen kommen wir an der Halle an, wo wir noch rasch das Abwasser entsorgen. Morgen muss Bobi nach Schmerikon in den Service und am Freitag zum Strassenverkehrsamt, zu seinem Vorführtermin. Zeitgleich mit uns, sind auch Mami & Papi zuhause angekommen. Vielen Dank für das superschöne Wochenende! Wir freuen uns wahnsinnig auf den Urlaub mit Euch!