Trotz Nationalfeiertag konnten wir dieses Jahr leider keinen Brückentag nehmen und ein verlängertes WoMo-Wochenende machen. Am 1. August sind wir dafür mit Yaqi (unser E-Auto) ins Wallis gefahren. Auf diesem Ausflug durften wir kurzzeitig ein bisschen Schweden-Luft schnuppern. Wir haben es bereits lieben gelernt, dass unser E-Auto geladen werden muss und man ein völlig entschleunigendes Päuschen dabei machen kann. Beim Halt an der Tesla-Ladestation in Gampel-Steg haben wir bereits einmal zwei Finnen getroffen und kamen dieses Mal super nett mit einem Paar aus Trelleborg-Schweden ins Gespräch. Ein bisschen über E-Autos, unsere beiden Heimatländer, sowie die Einkaufsmöglichkeiten in Bernstorp bei Malmö fachsimpeln, war richtig toll. Allerdings macht es das Warten auf unseren Urlaub nicht einfacher.
Nach einer sonst anstrengenden Woche freuen wir uns umso mehr auf ein entspanntes Wochenende in Dietingen. Diesmal mussten wir nicht einkaufen, da wir alles von zuhause mitgenommen hatten. Wir konnten also von der Halle aus direkt auf Parzelle Nr. 1 "vorrücken.
In Dietingen angekommen sahen wir gleich, dass nicht all zu viel Betrieb ist, was uns gerade recht kam. Allerdings ist in "The Länd" - Baden-Württemberg" auch Start in den langen Sommerurlaub und dies wurde einem Mitcamper zum Verhängnis. Wir haben gesehen, dass das Paar von der Parzelle nebenan mit leerer Einkaufstüte auf den Weg und nach kurzer Zeit wieder zurück kamen. Der Edeka-Markt gibt es schon länger nicht mehr aber auch die Dorfbäckerei hat anscheinend Betriebsferien. Gut, dass wir Brot dabei hatten aber unsere Nachbarn mussten noch einmal mit dem WoMo los, um irgendwo etwas essbares zu organisieren. Da der Platz schon bezahlt
war, konnten wir mit unserer Pilone aushelfen, damit die Parzelle reserviert werden konnte. Ilona hat dies auch verstanden, als sie etwas später auf dem Stellplatz vorbei schaute und uns wie immer liebevoll und herzlich begrüsste.
Endlich wieder WoMo, einen gemütlichen Freitagabend, was will man mehr?!
Die letzte Nacht war dann doch nicht so gemütlich und erholsam, wie gedacht. Irgendwo in der Umgebung wurde Party gemacht. Bis gegen 04:00 Uhr morgens haben wir immer wieder "Bum-bum-Bum"-Bässe gehört und das eine oder andere Mal kam ein Mercedes mit jungen Leuten angefahren, welche die Bierreserven anscheinend aufstocken mussten. Jedenfalls war der Regio-Automat am Morgen leer.
Das Wetter schien besser zu sein als erwartet. Nach dem Frühstück gingen wir mit den Jungs zuerst auf eine grosse Runde über die schönen Spazierwege entlang der Felder oder wie es hier wohl heisst
"Lächle Äcker" auf einer Höhe von 567 m. Dabei haben wir neue Dietinger Gesichter entdeckt. Auf einem eingezäunten Stück Wiese hatte es ganz viele Ziegen und, wie es schien, ganz viele Jungtiere dabei. Alle zusammen haben uns neugierig beäugt. Allerdings haben sie sich wohl auch gefragt, was wir ihnen mit den merkwürdigen Määäh-Lauten wohl mitteilen wollen.
Wieder im WoMo mussten wir ein wenig Platz schaffen. Nach dem nächsten Wochenende müssen die eFlizzer für Norwegen raus und unser neuer Hochseekreuzer - die Innhavet I - mit an Bord. Für das Zubehör wie Badeschuhe, wasserdichte Tasche, Handyhüllen, Hundewesten, Sicherungsleinen etc. haben wir zwei grosse Boxen in unserem Garagenstauraum-System frei gemacht. So sollten wir eigentlich gut gerüstet sein.
Am späteren Nachmittag kamen Ilona & Norbert auf dem Platz vorbei. Die beiden haben sich sofort wieder Zeit für uns genommen. Ohne ein Schwätzchen zu halten, geht es einfach nicht, auch wenn sie für den Abend noch Pläne hatten. Sie wollten uns zu einem Restaurant-Besuch mit Sybille & Thomas mitnehmen. Dieses Mal haben wir aber dankend abgelehnt, weil wir Wilson & Olly nicht unbestimmt lange im WoMo alleine lassen wollten und ein gemütliches Raclette geplant hatten. Trotzdem sind wir immer wieder überrascht, wie herzlich wir hier in Dietingen aufgenommen wurden. In zwei Wochen sehen wir uns aber sowieso wieder, weil wir da ja noch einmal reserviert haben. Ohne das gute Dietingen Wasser im Tank, fahren wir nicht los nach Norwegen. Ilona meinte noch, dass sie am Liebsten mitkommen würde, um das Nordkapp zu sehen. Dieses Mal werden wir wohl kaum bis ganz nach oben fahren aber wer weiss schon, was die Zeit noch bringt.
Mit zunehmendem Regen hatten wir jedenfalls die perfekte Menüwahl mit unserem Raclette getroffen. Schöner kann ein ruhiger WoMo-Abend nicht sein.
Die Nacht von Samstag auf Sonntag war viel ruhiger. Dafür gab es am Morgen keinen Sonneschein mehr. Wir wurden unter herrlichen Tropfgeräuschen auf dem WoMo-Dach wach. Nach draussen wollten allerdings nicht einmal Wilson & Olly für lange Zeit. Viel wichtiger war für die zwei ein warmes WoMo, ein trockenes Rubbeltuch, das den kalten Regen aus dem Pelz entfernte, Frühstück und viele Sonntagsmorgen-Krauleinheiten.
Ohne grosse Eile, sind wir in den Tag gestartet und haben gemeinsam noch das Bett frisch bezogen. Wir wollen für den Urlaub alles frisch gewaschen haben. Merkt man eigentlich, dass wir es kaum mehr erwarten können, dass es endlich los geht?!
Nach getaner Arbeit und bei strömendem Regen machten wir uns dann auf den Heimweg. Zuerst mussten wir, wie immer, aber noch rasch an die Sani-Station. Das unter Campern bzw. zwischen Wohnmobilisten und Wohnwagenfahrern nicht immer grosse Freundschaft besteht, mussten wir wieder einmal merken. Da stehen wir an der Sani-Station, der Wohnwagenfahrer drängt sich vor und
leert seinen WC-Kassette, obwohl wir zuerst an der Sani-Station waren. Aus Anstand warten wir mit dem Leeren unseres WC-Tanks und fragen noch, ob er evtl. noch Frischwasser brauchen würde, bevor wir unseren Tank füllen. Er meinte nein, er müsse nur an die Abwasserrinne, leerte seinen Abwassertank neben unserem parkierten Bobi und zog dann wortlos wieder von Dannen. Kein "Danke" und kein "Tschüss - schönen Tag noch". Was soll's. Es gibt eben solche und solche Menschen auf dieser schönen Erde.
Dem Regen zuliebe, ging es dann für uns auf direktem Weg zurück zur Halle. Noch 17 Tage bis Urlaub. Wir freuen uns - es kann los gehen!