Manchmal hat man Pech. Dumm ist nur, wenn zum Pech auch noch Unglück dazu kommt. Unser Wochenende - einfach alles einmal von Anfang an:
Neben unserem schönen WoMo, nennen wir zwei Skoda Octavia unser Eigen. Der eine ist ein 6 Jahre altes L&K-Modell mit knapp 130'000 Kilometer auf dem Buckel. Der andere ist ein 2-jähriger RS mit gerade einmal 50'000 Kilometer auf dem Tacho. Genau so wie unser WoMo, werden auch unsere anderen Fahrzeuge gepflegt und regelmässig gewartet. Anfang der Woche waren wir noch völlig begeistert von
unseren zwei Octi's. Der Termin für Inspektion und Pneuwechsel stand für unseren älteren Octavia bei AMAG an und wir haben erwartet, dass wir diesen innerhalb eines halben Tages wieder abholen können und alles wäre perfekt gewesen. Da haben wir die Rechnung aber ohne die Werkstatt gemacht. Diese stellen plötzlich fest, dass die etwas lauteren Innenraumgeräusche bei der Fahrt nicht vom 4x4-Antrieb kommen, sondern dass die Lager im Allradantrieb hinten defekt sind. Für die Reparatur gäbe es zwei Möglichkeiten, welche Kosten von CHF 3'500 oder 7'000 auf die Rechnung bringen würden.
Da wir diesen Octavia sowieso nächstes Jahr ersetzen wollten, machen wir uns, mehr oder weniger frustriert, auf die Suche nach einem Ersatz. Am Samstag unternahmen wir mit besagtem Fahrzeug eine super schöne Tour über verschiedene CH-Pässe, machten bei ein paar Garagen Halt und guckten, was es so auf dem Markt gibt. Der Octavia lief, wie immer, perfekt. Er schnurrte wie ein Kätzchen und machte brav seinen Dienst. Eigentlich ist es schon fast schade, das Auto zu ersetzen aber es wird die beste Möglichkeit sein, da mit steigendem Alter immer mehr Probleme erwartet werden.
Am Sonntag mussten wir rasch zu Bobi, weil die eFlizzer noch einmal ein anderes CH-Kennzeichen für die Auslandfahrten bekommen sollten. Um den älteren Octavia nicht zu sehr zu strapazieren, nahmen wir dieses Mal den RS mit. Da für diesen am Montag die Inspektion und Pneuwechsel vorgesehen war, wollten wir ihn noch ein wenig bewegen.
Nach dem Besuch bei Bobi, fuhren wir rasch einen Umweg Richtung Thurgau, um etwas Gemüse und frische Thurgauer Äpfel zu besorgen. Keine wilde Fahrt, nichts Besonderes. Jedenfalls soweit, bis wir uns wieder auf die Rückfahrt machten. Plötzlich leuchtete die Statusmeldung auf, die besagte, dass das Getriebe auf Notbetrieb fahre und das der Rückwärtsgang ausser Betrieb sei! Getriebe? Mit 50'000 Kilometer?! Wir fuhren an die Seite, schauten uns dies an und siehe da, die Meldung ging wieder weg. Wir dachten schon, dass sowas bei all der verbauten Elektronik, schon einmal vorkommen kann und fuhren weiter. Kurz vor Bichelsee fing das ganze Spiel wieder von vorne an. Statusmeldung, keine Kraft mehr beim Beschleunigen, nichts. Wir kamen gerade noch zum Strandparkplatz Bichelsee, wo wir unser Auto parkierten und unsere Versicherung anriefen. Wir brauchen Hilfe. Wir stehen irgendwo in der Pampa. Weit und breit kein Restaurant oder ähnliches.
Über Intertours- und Mobilitätsversicherung eigentlich gut gegen solche Fälle abgedeckt, wurde uns auch Hilfe versprochen. Ein Abschleppdienst wurde aufgeboten und nach ca. 20 Minuten kam dieser auch direkt mit dem ganz grossen Abschlepper an. Uns wurde erklärt, dass keine Diagnose durchgeführt werden kann, weil das Diagnosegerät verlegt wurde und unser Octavia nur nach Aadorf gebracht werden könne, weil ein weiterer Notfall in Weinfelden anstehe. Daniel musste unseren RS auf den Abschlepper fahren und weg war unser Octavia. Wann und wie er in unsere Werkstatt kommt und was mit ihm ist - keine Ahnung, keine Info!
So kam es, dass wir völlig unverhofft, irgendwo im Nirgendwo, ausserhalb einer Ortschaft an einer Landstrasse, wo nur alle 2 Stunden ein Bus vorbeifährt, ausgesetzt wurden. Dies mit einer Tasche voll Gemüse, zwei Nummernschildern, zwei Hunden und dies alles bei Wind und Wetter. Zum Glück hatten wir schon nach dem Gespräch mit unserer Versicherung eine ungute Vorahnung und haben bei Daniel's Eltern angerufen. Diese waren glücklicherweise zuhause. Daniel's Mutter machte sich sofort auf den Weg, um uns zu retten. Trotzdem standen wir natürlich ziemlich lange und ganz schön doof aus der Wäsche schauend, am Strassenrand, so ganz ohne Fahrzeug.
Am Montag ging dann die ganze Geschichte noch ein riesen Stück weiter. Abklärungen mit Werkstatt betreffend Ersatzwagen, diverse Telefonate mit der Versicherung, Abklärungen wo unser RS denn nun ist und wann er in unsere Werkstatt überführt wird, verhagelten uns ganz schön die Stimmung. Am Dienstag kam endlich die "Glück-im-Unglück"-Nachricht. Unser Octavia wurde in unsere Werkstatt gebracht und der Schaden liegt an der Elektronik vom Getriebe. Diese wird nun auf Garantie ersetzt und unser RS sollte anfangs nächster Woche wieder, mit Winterpneu und gemachter Inspektion, zu uns zurück kommen.
Für den alten Octavia gibt es leider kein Happy-End bei Familie Züger. Dieser muss seinen Garagenplatz einem jüngeren blauen VW Taigo überlassen, welcher ebenfalls nächste Woche bei uns einziehen wird. Und da wir kurz vor den Ferien stehen, muss Bobi auch noch in die Werkstatt, um seine Winterfinken zu holen, bevor wir Richtung Atlantik fahren. So hatten wir uns das eigentlich nicht vorgestellt, aber wie heisst es so schön - Ende gut, alles gut!
