Auf ins Wochenende! Noch ist in den umliegenden Ländern Urlaubszeit und dementsprechend viele WoMo's unterwegs. Wir machen uns keine grossen Gedanken, holen Bobi aus der Halle und fahren einfach einmal drauf los. Der Kühlschrank ist vorgekühlt, so muss dieser nur noch befüllt werden.
Als wir in Klettgau aus dem Laden kommen, sehen wir ein BMW-Cabrio vor unserem Bobi stehen. Die Insassen parkieren besagtes Fahrzeug gerade neben unser WoMo, steigen aus und gucken Bobi staunend an. Wir wundern uns und schauen das Paar offensichtlich ziemlich verwundert an. Die beiden erklären uns sofort, dass sie genau das gleiche WoMo zuhause stehen haben. Sie dachten schon, dass ihr Fahrzeug geklaut worden wäre. Ihnen sind wohl die markanten Erkennungszeichen von Bobi, die schwarz lackierte Nase und die vier nordischen Carbon-Symbole am Heck, noch nicht aufgefallen. Wir kommen ins Gespräch und werden gefragt, ob denn eine Fahrt nach Skandinavien möglich sei? Sie kämen gerade von einem Campingplatz in Spanien zurück. Ja, das Reisen mit einem Dreiachs-Arto ist im Norden sehr gut möglich, wir kamen noch
immer überall hin, wo wir wollten, sogar schon 2x bis ans Nordkapp. Auch können wir unsere Erfahrungen mit den Mautboxen teilen. Es ist immer wieder interessant mit Kennern der eigenen WoMo-Marke zu plaudern und andere Erfahrungen zu hören.
Gut gelaunt fahren wir weiter, haben aber nicht wirklich Lust in Blumberg zu stehen. Der Platz hat sich wirklich verändert, seit der nette Platzwart Christian verstorben ist. Geisingen wird eh wieder voll sein. Wollen wir nach Obernheim? Wir schauen uns an, zucken mit den Schultern und sagen "Was solls - noch einmal auf nach Dietingen".
Das Wetter soll eh nicht so schön sein und wir haben dort, was wir brauchen. Natürlich ist die Nr. 1 bei unserer Ankunft von einem Niederländer besetzt aber wir freuen uns, dass die 29, ein Längsplatz, noch frei ist und stellen uns somit vor den NiBi Flair. Noch mehr WoMo der gleichen Marke - sie sind einfach wunderschöne Fahrzeuge mit viel Eleganz und Wiedererkennungswert. Wir freuen uns auf einen gemütlichen WoMo-Abend.
In der Nacht scheint es geregnet zu haben. Wir haben von alle dem aber nichts mitbekommen. Wir schlafen aus und schlendern dann erst einmal zu viert hoch zur Bäckerei, um Frühstücksbrötchen zu besorgen. Der Rottweiler, hinter dem Zaun eines Hauses, findet unsere Idee wohl nicht so gut. Relativ unfreundlich kommentiert er unseren Spaziergang an seiner Liegenschaft vorbei. Während Olly wohlweislich seine Klappe hält und den kräftigen Kerl ignoriert, überschätzt Wilson die eigene Muskelkraft und Grösse. Er denkt, er könne es mit der ganzen Welt aufnehmen und uns beschützen.
Wir sind erfreut, als wir von Evelyne und Roland lesen, dass sie doch noch am Gotthard (im Stau) stehen. Unsere lieben Hallennachbarn haben uns gestern geschrieben, dass ihr WoMo Probleme macht und der geplante Ferienstart nach Italien auf der Kippe steht. Wir haben ehrlich mit den beiden mitgefiebert und mitgeführt. Umso mehr freuen wir uns für die Zwei, dass sie nun doch unterwegs in den verdienten Urlaub sind. Schöne Ferien und geniesst "Bella Italia"!
Um die Mittagszeit kommt die Sonne für ein Weilchen wärmend hervor. Daniel besorgt uns ein paar Gießkanne voll Wasser und wir holen die Stühle aus der Garage. Während die Besatzung vom NiBi Flair das Fahrzeug abfahrbereit macht, welches mit Autoanhänger eine stattliche Länge aufweist, kommen wir mit einer Zürcherin ins Gespräch. Diese leben seit der Pensionierung im WoMo und wollen in Portugal überwintern. Sie erzählt uns, wie kompliziert es mit den Coronaimpfungen ist und das sie dafür extra zurück in die Schweiz mussten. Ebenso erfahren wir, wie sie es ohne Wohnung in der Schweiz machen, einen festen Wohnsitz für die Formalitäten zu haben. Es ist immer wieder spannend mit Menschen zu reden, die im WoMo leben.
Nachdem wir die Sonne draußen genießen konnten, ziehen rasant Wolken auf und es wird rabenschwarz am Himmel. Wir haben gerade noch genügend Zeit, um alles zu verstauen und die Jungs pinkeln zu lassen, bevor es wie aus Eimern zu regnen beginnt. In solchen Situationen sind wir besonders dankbar, dass wir uns in einen so geräumigen Bobi verziehen können. Da sieht man kleine Campervan mit zwei Erwachsenen, zwei Jugendlichen und einem grossen Hund - wie kuschelig muss das im Innern eines solchen Fahrzeugs bei Regen sein?
Wir machen es uns im Bobi gemütlich und spielen eine Runde Skip-bo, als sich Elisabeth und Otto per WhatApp melden. Schade - die beiden stehen heute in Blumberg und somit haben wir sie verpasst. Leider haben wir uns schon lange nicht mehr gesehen. Wir verabreden uns aber für eines der kommenden Wochenenden - in Dietingen. Wir freuen uns riesig!
Gegen Abend sehen wir gerade noch rechtzeitig, dass Jlona auf dem Platz ist und nach dem Rechten sieht. Selbstverständlich müssen wir ihr unbedingt rasch Hallo sagen und ein paar Worte reden, trotz hässlichem Regenwetter. Wir haben die Platzwart-Familie mittlerweile wirklich in unser Herz geschlossen und werden ebenso herzlich von ihnen begrüsst. Genau das ist der Grund, warum wir immer wieder gerne nach Dietingen kommen und auch gerne einmal ein Wochenende mehr hier verbringen.
Der gestrige Abend hat doch etwas länger gedauert bzw. wir sind erst heute ins Bett gekommen. Ein guter Grund, um auch etwas länger liegen zu bleiben. Zumal der erste Blick aus dem Fenster noch Nebel zeigt. Irgendwann knurrt dann aber der Magen doch so laut, dass an ein weiterschlafen nicht mehr zu denken ist. Eine grosse Tasse heisser Kaffee und ein Stück Brot müssen her.
Schon während dem Frühstück schauen wir dem hektischen Treiben auf dem Stellplatz zu. Ein Fahrzeug nach dem andern erkämpft sich einen Platz an der Sanistation und/oder verlässt den Platz in Windeseile. Wir lassen uns Zeit, drehen mit Wilson & Olly eine Runde und machen uns abfahrbereit, als die, die es so eilig gehabt haben, weg sind. Nach dem Entsorgen verabschieden wir uns noch kurz von den Nachbarn aus unserem Heimatkanton, welche auf dem Weg nach Portugal sind. Danach gibt es Diesel für Bobi und für uns eine neue Route Richtung Grenze.
Wie immer, haben wir es nicht eilig in unser immobiles Zuhause zu kommen. Was erwartet uns da schon, ausser dem "Seniorenverein" am
Holztisch vor dem Mehrfamilienhaus? Wohnmobil-Reisen hält eben doch jung. Die älteren Semester auf den Stellplätzen wirken immer deutlich dynamischer und fitter, vor allem aber viel jung gebliebener als die "Altersheimtruppe", die nicht mehr als die eigenen vier Wände und das Grundstück ums Haus herum zu sehen bekommt. Wir hoffen wirklich, dass wir auch einmal zu den fitten Pensionären gehören werden, die weltoffen im WoMo unterwegs sind und die grosse weite Welt geniessen können.
Nach einer schönen Tour durch den Thurgau, fahren wir via Wildhaus
und über den Ricken wieder zurück zur Halle. Wie wir sehen, hat Daniel's Arbeitskollege seinen neuen Parkplatz in der Halle bezogen. Jetzt hat Bobi einen weiteren "Kumpel" zum Quasseln, während er auf die nächste Ausfahrt am Wochenende warten muss. Wir freuen uns schon jetzt darauf!