Uns hat das Fernweh gepackt. Die Corona-Massnahmen fallen Stück für Stück in diversen Ländern. Skandinavien ist schon extrem weit. Auf der Homepage von Norwegen heisst es "Wir haben viel Platz - Touristen sind willkommen...". Wie gerne wir doch sofort auf den Weg würden. Leider müssen wir noch warten aber für ein Wochenende in Geisingen reicht es allemal.
Wir kommen etwas später los. Kaum ist Bobi aus der Halle, übernimmt der Chef Wilson das Steuer. Jedenfalls für einen kurzen Augenblick. Dann lassen wir doch lieber wieder unseren C1-Profi an das Steuer, um sicher nach Geisingen zu kommen.
Der Verkehr meint es gut mit uns. Wir kommen extrem gut an Winterthur vorbei und durch Schaffhausen hindurch. An der Grenz in Bargen gibt es auch keine Kontrollen. So stehen wir schon nach 1 Stunde und 10 Minuten bereits an der Sanistation auf dem Stellplatz in Geisingen und ein paar Liter Frischwasser später auf unserer Parzelle. Einzig ein kleines VW-Büschen steht noch hier. Ansonsten
sind wir mutterseelen alleine auf dem Stellplatz. Wir geniessen die Ruhe. Da wir aber mit leerem Kühlschrank und knurrendem Bauch los sind, müssen wir uns kurz noch mit den eFlizzern ein paar Lebensmittel im Penny holen. Die Jungs freuen sich riesig, als wir mit vollgepackten Rucksäcken wieder nach Hause kommen. Die beiden haben auch schon Hunger.
Einem ruhigen Abend mit Gyros-Reis-Pfanne und Konserven-TV steht nichts mehr im Wege. Während es draussen windet, haben wir es im WoMo wohlig warm und gemütlich.
Aufstehen? Wer will schon am Samstag früh aus den Federn?! Man kann aber gut und gerne einmal ein Blick aus dem Dachfenster wagen und schauen, was draussen so los ist. In der Nacht hatte es ein wenig geregnet und gewindet. Entsprechend hat es angefrorene Wassertropfen an der Panoramaluke und auch auf dem Dach. Die Aussicht von hier oben ist aber toll!
Nach dem Frühstück und einer Runde mit den Jungs, schwingen wir uns auf die eFlizzer und fahren zum naheliegenden Edeka. Auch wenn die Sonne scheint, werden die Finger ganz schön eisig auf der kurzen
Fahrt. Wir ergattern ein paar Leckereien und auch etwas ziemlich gruseliges. Auch heute werden wir wieder freudig begrüsst, als wir nach kurzer Zeit wieder ins WoMo zurück kommen. Die Jungs wollen ganz genau wissen, was wir mit nach Hause gebracht haben. In der Zwischenzeit kontrolliert Daniel den Saldo an der Stromsäule und ist überrascht, dass das gesamte Guthaben vom Vortag aufgebraucht ist. Das Entsetzen ist gross! Wer hat uns den Strom geklaut? Die Schuld finden wir bei uns selber. Wir hatten bei unserer Anlage noch eingestellt, dass 2 kWh der Heizung über Strom laufen soll. Dies machen wir manchmal, wenn wir Strom pauschal im Stellplatzpreis inklusive haben. Hier kostet uns das Stromheizen aber auf jeden Fall viel zu viel. Da brauchen wir lieber mehr LPG.
Daniel nutzt das schöne Wetter, um eine kleine Reparatur an der Front vor zu nehmen. Die Chrom-Zierleiste hat sich auf der einen Seite ein wenig gelöst. Mit Heissklebstoff kamen wir nicht weiter. Nun haben wir einen Montagekleber organisiert. Dies sollte halten. Bobi muss am Dienstag leider sowieso nach Steffisburg zum WoMo-Händler Ruchti. Sie haben den Ersatz für die Carbon-Individualisierung an der Front bekommen, welche seit der Übernahme einen hässlichen weissen Fleck aufweist. Und auch der neu bestellte Satz Winterfelgen wurde bei der Pneumontage verkratzt. Die Felgen mussten nachbestellt werden und werden nun ausgewechselt.
Während unsere Solaranlage brav die Sonne nutzt und die Speicher füllt, geniessen wir die Wärme der Sonne ebenfalls. Wir nutzen den Nachmittag aber auch noch für Spaziergänge mit Wilson & Olly und ein paar Kleinigkeiten, die im Bobi geputzt werden müssen. Wir wollen für den Werkstattbesuch Bobi mit einem Bodenvlies (Floorliner) auslegen. Diesen müssen wir sauber zuschneiden und vorbereiten. Olly übernimmt den Job des Vorarbeiters und kontrolliert ganz genau, was wir machen und vorallem, ob wir es richtig machen. Er findet solche Arbeiten immer ganz toll. Wilson freut sich viel mehr über den Kuchen, wenn es Kaffee und Kuchen nach getaner Arbeit gibt. Selbstverständlich will Olly dort auch nicht hinten anstehen.
Am Abend gibt es selbstgemacht Burger und Steakhouse-Fritten aus dem Backofen. Ja - auch ein solches Abendessen kann in einem WoMo sehr gut gekocht werden und ist erst noch total lecker! Zugegeben, es gibt danach ein bisschen zu putzen aber so schlimm, wie man vielleicht denkt, ist das gar nicht. Eines steht jedenfalls fest. Zuhause schmeckt es immer am Besten.
Die Nacht ist schon wieder vorbei. Leider vergehen die Wochenenden im WoMo immer wie im Flug. Das Fernweh ist kein Stück besser und statt Heim zu fahren, würden wir lieber durchstarten. Wir wollen aber gar nicht weiter jammern und machen uns nach dem Frühstück einfach wieder auf Weg, ohne gross nach zu denken.
Wir fahren auf direktem Weg, über die Autobahn, Richtung Konstanz und dort über die Grenze. Nicht einmal hier werden wir kontrolliert. Danach bringen wir Bobi nach Rheineck, wo er auf Hochglanz poliert werden soll. Wir wollen ihn morgen schliesslich nicht total verdreckt nach Steffisburg bringen. Vor allem müssen wir auch einmal die seitlichen Aussenschubladen, wo das Strom- und Wasser-Material untergebracht ist, reinigen. Die Schienen der Schubladen sind total verdreckt und mit Fahrschmutz gefüllt. Das Ausspritzen wird zur richtigen Schmuddelarbeit und Daniela bekommt eine volle Ladung Spülwasser ab. Egal - die Haare können wieder gewaschen werden aber wichtig ist, das die Schubladen sich nun wieder zeigen lassen können. Irgendwie wurde da bei der Konstruktion nicht wirklich viel überlegt. Aber das ist jetzt wirklich nur meckern auf hohem Niveau.
Weiter geht zum LPG holen. Am nächsten Wochenende kommen wir wohl nicht mit Bobi weg aber wir wollen trotzdem wieder gerüstet sein, wenn es heisst "Der Alltag kann einpacken" und wir mit dem WoMo weg dürfen. Dank unserem, immer sauber geführtem Bordbuch, stellt Daniel fest, dass wir doch mehr LPG mit Bobi verbrauchen, als mit seinem Vorgänger Jelly. Aber wir haben es nunmal gerne wohlig warm und da wollen wir auch gar nicht sparen. Dafür haben wir, bis jetzt, vergleichsweise wenig Diesel verbraten.
Wieder zurück in der Halle, wird das Bodenvlies ausgelegt und alles für die morgige Fahrt zur Ruchti AG in Steffisburg vorbereitet.