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Blumberg? ... Nein - doch Dietingen und Unwetter auf der Heimfahrt...


Ein Wochenende nicht mit Bobi unterwegs sein und wir vier haben schon Entzugserscheinungen. Leider war es letztes Wochenende nicht möglich mit dem WoMo unterwegs zu sein. Heute geht es wieder auf die Piste. Nach getaner Arbeit machen wir uns sofort auf den Weg nach Volketswil in die WoMo-Halle.

 

Wir haben uns eigentlich vorgenommen, dieses Wochenende endlich wieder einmal in Blumberg zu verbringen. Aus diesem Grund fahren wir über die Autobahn und kommen eigentlich ganz gut an Winterthur vorbei. Wir fahren bei Bargen, ohne Kontrolle, über die Grenze. Weder am Schweizer noch am Deutschen Zoll ist irgend jemand zu sehen. Kurze Zeit später fahren wir auch schon auf den Stellplatz in Blumberg und siehe da - er ist voll. Wir könnten uns nur noch, ohne alles, auf den grossen Kiesplatz stellen. Dazu haben wir aber nicht wirklich Lust. Wir fahren weiter. Dank einer Umleitung fahren wir auf der Autostrasse an Geisingen vorbei aber auch da sieht der Stellplatz, dank Urlaubszeit, ziemlich voll aus. Da wir keine grosse Lust auf eine Stellplatzsuche haben, ist das Ziel rasch klar. Wir fahren 

nach Dietingen. 


In Trossingen finden wir einen Edeka, der mit Bobi gut anfahrbar ist und sind über das grosse Angebot erstaunt. Wir decken uns mit dem Nötigsten ein. Gut 20 Minuten später stehen wir auch schon in Dietingen. Unser Platz 28 ist natürlich besetzt, was sich als Glücksfall erweist. Denn, nachdem wir Bobi mit Wasser versorgt haben, schnappen wir uns den Platz Nr. 1, direkt am Eingang. Wir haben einen schönen Vorplatz und sind mit den Jungs sofort raus aus dem Stellplatz, ohne an allen anderen WoMo's vorbei zu müssen. 


Wir machen es wieder einmal richtig gemütlich im WoMo, geniessen ein leckeres Abendessen - Griechenland meets Deutschland mit Gyrospfanne und Spätzle. Danach testen wir unseren DVD-Player, richten die Stromkontroll-App ein und bestaunen den grossen hell leuchtenden Vollmond.



Heute sind wir relativ früh wach. Unsere Jungs sehen aber noch keinen Grund, sofort aus den Federn zu hüpfen. Besonders Wilson scheint noch müde zu sein, gähnt und kringelt sich wieder auf der Bettdecke ein. Irgendwann hat dann aber Olly doch gewisse Bedürfnisse - er hat Hunger. Samstagsbrötchen müssen dringend her.

 

Nach dem Frühstück sehen wir, dass der Platzwart, Carsten Erler, gerade vor Ort ist. Daniel nutzt die Gelegenheit, um ihn zu bitten unsere Platznummer für das 1. August-Wochenende von der Nr. 28 auf die Nr. 1 zu ändern. Wir fühlen uns hier vorne richtig wohl. 


Die Sonnenstrahlen, welche wir am Morgen noch kurz aus dem Schlafzimmerfenster gesehen hatten, sind bald wieder weg und es beginnt zu regnen. Juhui, das gibt ein gemütliches WoMo-Wochenende.

 

In einem trockenen Augenblick machen wir uns mit den Jungs auf den Weg zu den Wildschweinen. Lange waren wir mit Wilson & Olly nicht mehr dort oben. Die beiden wissen noch genau wo es lang geht. Zuerst finden wir die Schweinis nicht. Es beginnt wieder zu regnen und wir sehen, dass es sich die Rotte gemütlich gemacht hat. Alle kuscheln zusammen und lassen es sich auch gut gehen. Ein Stück weiter entdecken wir dann noch eine frisch gebackene Mama mit ganz ganz vielen winzig kleinen Minischweinis. Die sind ja so süss. Wir wollen gar nicht lange stören und machen uns, in der Zwischenzeit klitschnass, wieder auf den Rückweg zum WoMo. 

 

Das Wetter ist unbeständig. Wenn es nass ist, bleiben wir drinnen und wenn es trocken ist, wuseln wir ums WoMo herum. Wir lernen nette Arto-Fahrer aus der Pfalz kennen und tauschen mit den beiden Erfahrungen aus. Die beiden scheinen uns sofort "adoptiert" zu haben. Uns werden Stellplätze wärmstens empfohlen und die halbe Lebensgeschichte erzählt. Die beiden sie so herzig. Auch sonst gibt es noch das eine oder andere Schwätzchen. Carsten meint, dass wir ja bald zum Platz gehören. Wir haben jedenfalls den perfekten neuen Lieblingsplatz und freuen uns schon auf das nächste verlängert Wochenende.

 

Am Abend bekommen wir dann noch einmal ziemlich heftigen Regen. Zum Glück hält sich das Gewitter aber in Grenzen und auch das Wasser, das vom Himmel kommt, verursacht glücklicherweise keinen Schaden. Das Prasseln aufs WoMo-Dach hört sich herrlich an. Da die Antenne trotzdem lieber eingefahren bleibt, machen wir uns einen gemütlichen DVD-Abend.



Guten Morgen Sonnenschein. Allerdings nur kurz. Schon kurz nach dem Erwachen, versteckt sich die Sonne allerdings auch schon wieder hinter den Wolken. Nach dem Frühstück, machen wir noch das eine oder andere im Haushalt. Ein bisschen Putzen gehört eben auch zum Wochenendprogramm im WoMo. Wir lassen das Abwasser ab und werden, fast fertig, auch schon von einem Wohnmobilisten mit WC-Kassette an der Sanistation bedrängt. Keine Minute Geduld haben die lieben Camper. 

 

Wir möchten heute eigentlich ziemlich auf direktem Weg zurück nach Volketswil. Aber was heisst bei uns schon direkt?! Wir haben uns entschieden über Singen und Konstanz zurück in die Schweiz zu fahren. Via Rheintal wollen wir kurz nach Lachen, um dort LPG zu holen. Ja, wenn immer möglich, holen wir nach wie vor dort unser LPG, einfach um unsere "Haustankstelle" zu unterstützen, wenn die dort schon Gas für unser WoMo anbieten. Dann bräuchte Bobi noch kurz eine Wäsche, damit er wieder top bereit für das nächste Wochenende in die Halle gebracht werden kann.


Gesagt - getan. Wir kommen gut voran und super, ohne Kontrolle, über die Grenze. Im Kanton Thurgau sind wir auch noch gut unterwegs. Kurz vor Flums machen wir einen kurzen Halt für ein Mittagsbrötchen, was uns vermutlich vor Schlimmerem bewahrt. Denn schon von unserem Parkplatz aus sehen wir dunkle Wolken über den Churfirsten. In Walenstadt baut sich eine beeindruckende Wand über dem Walensee auf. Der See kräuselt wild und die Sturmwarnung ist überall zu sehen. Nach Unterterzen beginnt es ziemlich heftig zu regnen aber zum Glück beginnt es nicht auch noch zu hageln. Wir denken schon, dass wir das Schlimmste überstanden haben. 


Im Radio ist jedenfalls nichts von Unwettern zu hören. Eigentlich wollten wir über die Autobahn weiter nach Lachen. Nach Weesen sehen wir aber, dass sich ein Stau weiter vorne aufbaut. Da wir es nicht eilig haben, nehmen wir kurzerhand die Ausfahrt Richtung Niederurnen und wollen eigentlich via Bilten weiter. Wir sehen, dass die Fahrzeuge auf der Autobahn stehen oder nur sehr schleppend voran kommen. Richtung Reichenburg fängt es dann bei uns auch auf der Landstrasse an zu stocken. Endlich kommt auch im Radio eine Meldung, dass es wohl im Kanton Luzern bzw. in der Napfregion und dann weiter Richtung Kanton Schwyz ziemlich heftige Unwetter mit Hagel gegeben hat und deshalb auch Wasser auf der Autobahn geben soll. Als wir nach Reichenburg kommen, verstehen wir langsam aber sicher auch, was hier wohl los gewesen sein muss.

 

Am Strassenrand liegen Hagelkörner. Es sieht aus wie im Winter und das am 25. Juli. Wir stehen im Stau. Überall gibt es Umleitungen. Es geht kaum voran. Die Menschen räumen mit Schneeschaufeln den Hagel weg. Die Fassaden sind bis in die obersten Stockwerke mit Blättern verklebt, als wäre ein riesen Rasentrimmer bedient worden. Das volle Ausmass ist uns da aber noch lange nicht bewusst. Ende Reichenburg, im Kreisel Richtung Autobahn Tuggen ist alles zu. Über den Feldern steigt Nebel auf. Wenn man das Fenster öffnet ist es kalt wie im Winter und trotzdem sommerlich warm. Es ist unbeschreiblich. Das Weiss auf den Strassen und Feldern wird immer mehr. Das Wasser liegt auf den Wiesen und wir erkennen, dass wohl Bäche über die Strassen gelaufen sind. Wir müssen weiter gerade aus Richtung Siebnen. Uns bietet sich allerdings ein fürchterliches Bild. Kein Foto kann wiedergeben, was wir durch die Fenster von Bobi zu sehen bekommen. Kleine Pfadschlitten sind unterwegs. Die Feuerwehr ist auf den Beinen. Menschen räumen um ihre Häuser herum auf und wir fahren durch Schneefelder und riesige Wasserlachen. Es gibt kein links und kein rechts. Wir müssen gerade aus und sehen, welche Gewalt die Natur hat. Uns tun die Menschen leid. Wir sehen überflutete Garagen und hören, wie Wirte ihre Terrassen aufräumen und dabei fluchen  "zuerst Corona und nun dieses Scheiss Wetter". Wir können nichts tun, um zu helfen. Wir sind aber auch dankbar, dass wir mit Bobi genau zum richtigen Zeitpunkt Halt gemacht haben und so diesem Unwetter entkommen sind. 

 

Nach Schübelbach normalisiert sich die Lage wieder. Wir haben kurz LPG geholt und fahren weiter nach Embrach, denn Bobi hat nun eine gründliche Wäsche umso nötiger. Der Dreck und das ganze Laub hat es in jede noch so kleine Ritze von den Aussenklappen und -schubladen gespritzt. Mit Hochdrucklanze, Bürste und Lappen rücken wir dem Schmutz zu Leibe. Schön glänzend und sauber und zum Glück fast trockenen Fusses, bringen wir Bobi wieder zurück in seine sichere und trockene Halle. Später als gedacht und ziemlich schmuddelig kommen wir zuhause an und verkrümeln uns, nach einer ebenfalls gründlichen Dusche, in die Federn. Denn morgen heisst es wieder arbeiten.