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Zurück in Dietingen oder immer Ärger mit den Fahrradfahrern...


Und wieder geht es nach Dietingen. Heute starten wir aber zum ersten Mal ein bisschen anders ins Wochenende. Wir haben uns an der WoMo-Halle verabredet. Während sich Daniela mit den Jungs von Rüti aus auf den Weg macht, kommt Daniel direkt von der Arbeit aus Regensdorf. Daniel hat die Nase vorne und ist als Erster bei Bobi. Wir richten noch rasch ein paar Dinge ein und schauen, dass wir so schnell wie möglich weg kommen.

 

Wie schon am letzten Freitag, nehmen wir wieder die gleiche Route. Ganz ohne Kontrolle geht es über die Grenze und in Klettgau machen wir wieder einen Halt, um den Kühlschrank zu füllen. Wir kommen gut voran, auch wenn es mehr Verkehr hat. Immerhin sind wir heute auch gut eineinhalb Stunden später auf der Strasse. Was soll's. Die Sonne schaut langsam zwischen den Wolken hindurch und es wird wieder wärmer, sodass wir uns einen grossen Topf Erdbeer-/Schokoeis auf dem Weg gönnen. Lecker!

 

Um 17:45 Uhr kommen wir in Dietingen an und füllen als Erstes 


unseren Wassertank. Der Platz ist reserviert und die direkten Nachbarn sind auch noch die selben. Wir werden freundlich begrüsst, als wir unseren Platz 28 beziehen. Ein kurzes Schwätzchen hat noch niemandem geschadet. Wir freuen uns, noch einmal ein Wochenende in Dietingen verbringen zu können. 

 

Nun heisst es Füsse hoch legen, einen selbstgemachten Burger essen und den wohlverdienten Freitagabend ausklingen lassen.




Wie immer ist es wunderbar hier in Dietingen zu erwachen. In aller Gemütlichkeit starten wir, mit warmen Brötchen aus der Bäckerei, in den Tag. Wir haben einen kleinen  Rollerausflug nach Rottweil geplant. Zuerst kommen aber natürlich Wilson & Olly auf ihre Kosten. Mit vollem Bauch und müde vom Spaziergang,  bleiben die beiden lieber im klimatisierten Bobi.

 

Über den Fahrradweg gelangen wir nach Rottweil. Immer haben wir den ThyssenKrupp-Turm im Blick. In der Innenstadt findet ein grosser Markt statt. Selbst die Blaskapelle spielt noch ein paar Stücke  


von einer Terrasse. Vorbei an der Justizvollzugsanstalt und daneben die Jugendherberge, führt uns der Weg wieder aus Rottweil hinaus. Von da an, beginnt allerdings unsere Irrfahrt. 

 

Eine gesperrte Brücke, eine Umleitung und dann zurück auf einen schönen Fahrradweg durch das alte Industriegebiet, das zum Künstlerviertel umfunktioniert wurde. Wir sind begeistert von der Umgebung und folgen dem Fluss. Viele Wanderer und ältere Leute begegnen uns und alle sind extrem freundlich. Jeder lächelt und grüsst uns.

 

Irgendwann überholen wir eine fünfköpfige Bikergruppe und werden etwas später von dieser auch wieder überrundet. Wir denken nichts böses und fahren weiter. Nach einem steilen Waldstück treffen wir die Gruppe wieder, welche einen Halt bei den Wegweisern macht. Sie fragen nett wo wir hin wollen und verweisen uns, vermeintlich freundlich, Richtung "Welt der Kristalle", den Weg seien sie gestern gefahren. Da wussten wir noch nicht, dass die fünf sich einen mehr als üblen Scherz mit uns erlaubten. Der Weg mündete in einen Fußweg, über Stock und Stein mussten wir unsere Roller über einen Trampelpfad steil hinunter schieben. Ein schmaler Pfad, der nur noch Flucht nach vorne erlaubte, links Felsen, rechts ein Fluss und dazwischen wir mit rutschenden eFlizzern auf matschigem Untergrund. Der Weg kaum breiter als unsere eFlizzer. Zurück konnten wir nicht, da wir unsere 20 Kilogramm schweren Roller niemals mehr den Hang hinauf gebracht hätten. Irgendwann kam eine kleine Brücke und ein weiterer Wegweiser mit einem Wanderweg Richtung "Welt der Kristalle". An Wanderweg war aber nicht zu denken. Es wurde noch schmaler, steiniger und rutschiger. Nach über  2.5 Kilometern haben wir endlich einen Ausweg gefunden und konnten diesen Horrorpfad hinter uns lassen. Wir haben den ThyssenKrupp-Turm hinter uns zwischen den Bäumen herausragen gesehen und vor uns die wunderschönen Getreidefelder. Ein Stück weiter sahen wir die bekannte kleine Kapelle und wussten, dass unsere Jungs nicht mehr weit weg sind. Mit schlechtem Gewissen, dass wir so lange weg waren und völlig erschöpft, kamen wir total dreckig bei Bobi an. Wir ließen rasch die Jungs raus und dann ging es erst einmal unter die Dusche um die Zecken los zu werden und die Bremenstiche zu kühlen und behandeln. Wir hoffen, dass die lieben Biker ihren Spass hatten und noch lange Freude an der Verarschung der Schweizer Trottinettfahrer haben. Unserer Meinung über Radfahrer hat diese Aktion jedenfalls nicht wirklich gut getan. Aber eben - man sollte nicht auf andere vertrauen, sondern immer selber den eigenen Weg suchen und finden.

 

Nun genießen wir die Sonne vor unserem WoMo und lassen uns nicht mehr ärgern. Genug Sport hatten wir jedenfalls für dieses Wochenende und gönnen uns Eis und später ein saftiges Steak vom Grill.



Die Strapazen von unserem gestrigen unfreiwilligen Orientierungslauf steckte uns gestern Abend noch ziemlich in den Knochen. Eigentlich wollten wir ja, nach einer kleinen Tour nach Rottweil, noch kurz ins Kristallmuseum und mit den Jungs zu den Wildschweinen. Daran war aber nicht mehr zu denken. Nach den leckeren Rumpsteaks und langem "Füsse-in-die-Höhe-legen", sind wir müde ins Bett gefallen und haben göttlich durchgeschlafen. Nach dem Regen kommt die Sonne und so wurden wir auch heute wieder mit goldenen Strahlen durch die Panoramadachluke in den neuen Tag geholt. Ein Weilchen später stand Daniel auch schon bei der freundlichen Bäckersfrau, die ihn bereits kennt und weiss, wie viele frische Brötchen in den Papiersack kommen. Wir geniessen ein Frühstück, von dem man während der Woche nur träumen kann und schauen zu, wie der Stellplatz in Dietingen langsam aber sicher erwacht. Wir haben es nicht eilig und müssen uns zuerst einmal überlegen, was der Sonntag für uns bereit halten soll.

 

Wir entschliessen uns, dass es wieder eine Tour mit Bobi geben soll. Bei wechselndem Wetter, fahren wir zuerst über Land Richtung


 Stuttgart. Knapp 40 Kilometer vor "Stuggi" wenden wir Richtung Kehl bzw. dann wieder südwärts Richtung Rust. Überall wird gebaut und es gibt einige Umleitungen. Daniel und Bobi sind aber topfit und meistern jeder Herausforderung zusammen. Das gemütliche "Cruisen" mit Bobi ist super angenehm. 

 

Nach Rust fahren wir durch den schönen Schwarzwald, immer dem Schluchsee entgegen. Wir entdecken wieder einmal wunderschöne Landstriche und Pässe. Hier gibt es Parkplätze, wo wir uns am Liebsten einfach hinstellen und bleiben würden. Es ist 


wirklich dumm, dass wir Sonntag haben und irgendwann wieder zurück nach Hause müssen. Je später der Nachmittag wird und je weiter südlich wir kommen, desto aggressiver werden die Motorradfahrer und teilweise auch PKW-Fahrer. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass die Länge von unserem Bobi, beim Hinterherfahren, gut unterschätzt werden kann. Trotzdem werden teilweise Überholmanöver vollzogen, die mit gesundem Menschenverstand einfach nicht nachvollziehbar sind. Da wundert man sich wirklich nicht mehr, dass die Wochenend-Unfallmeldungen jeweils die Onlineschlagzeilen füllen. Das Problem ist aber natürlich auch, dass ausserorts in Deutschland 100 km/h gefahren werden dürfen, während unser Bobi sich an die 80 km/h-Limite halten muss. 

 

Um 19:00 Uhr kommen wir gesund und munter wieder in unserer WoMo-Halle an und nutzen gleich die Gelegenheit für die Reinigung des Schwarzwassertanks. Die Sanistation auf dem Gelände ist wirklich praktisch. Kaum fertig und bereit, Bobi in die Garage zu bringen, kommen auch unsere lieben Hallennachbarn auf dem Gelände an. Die Glücklichen hatten drei volle Wochen Urlaub und erzählen uns kurz noch ein bisschen von Ihren Erlebnissen. Die Zwei lieben es wirklich genau so sehr, in ihrem WoMo zu sein, wie wir dies auch tun. Zum Glück gibt es noch mehr so "verrückte" WoMo-Fahrer, wie wir das sind. Leute, die ihr fahrendes Zuhause über alles lieben und den Camper nicht nur für zwei Mal zwei Wochen Urlaub pro Jahr vom Parkplatz holen. WoMo-Fahrer, die am Liebsten nur im WoMo wären und die nächste Tour kaum erwarten können.