Bubikon - Freitagabend 29.01.2016 wollen wir los. Endlich wieder ein Wochenende weg vom Alltag und unseren "Jelly" geniessen. Gleich nach der Arbeit holen wir unser Womo in Bubikon ab und fahren zu uns nach Hause, um das nötige Wasser für den Abend zu bunkern. Beim Einfüllen des Wasser, kommt dann aber ziemlich rasch der grosse Schreck und auch gleich die Ernüchterung, dass wir uns wohl zu früh auf das freie Wochenende in Deutschland, entlang des Rheins, gefreut haben. Wasser haben wir jetzt schon genug - allerdings nicht in Form von malerischen Gewässern, die die Landschaft bereichern. Nein! Unter der Toilette im Womo läuft Wasser heraus, sobald wir die Pumpe einschalten! Was ist los? Haben wir einen Frostschaden am
Fahrzeug, trotzdem wir alle Ventile geöffnet und alle Tank inkl.
Boiler entleert hatten? Ist die Wasserpumpe defekt? In Panik wischen wir das ganze Wasser vom Boden und stellen den Zefiro wieder auf seinen Parkplatz in Bubikon. Wir wissen, dass wir heute Abend nichts mehr ausrichten können und guter Rat ist eh teuer. Daniel hat zwar ein paar Ideen, wo das Problem liegen könnte aber um dies zu klären, benötigen wir Tageslicht und auch Rücksprache mit Daniel's Papa, dem erfahrenen Womo-Fahrer.
Selber aus dem Womo ausschliessen - das war Pech. Eine defekte Sicherung - kann passieren. Aber jetzt noch Wasser im Womo - das frustriert uns völlig. Die Nacht hätten wir natürlich viel lieber irgendwo in Süddeutschland verbracht. Trotzdem haben wir uns nicht komplett entmutigen lassen. Papa Züger hat uns ein paar Tipps mit auf den Weg gegeben und so machen wir uns am Samstag früh auf den Weg zum Jelly. Wäre doch gelacht, wenn wir dem Problem nicht auf den Grund gehen könnten. Daniel hat sich einen Konstruktionsplan von der Toilette im Internet besorgt und mit einer Schraubzwinge bewaffnet, klemmt er kurzerhand die Frischwasserzufuhr zur Toilette ab. Das WC wird von aussen feinsäuberlich auseinander geschraubt und die Kloschüssel im Innern entfernt. Da sehen wir auch das Problem. Das Kunststoffteil, welches den Wasserschlauch der Spülung an der Kloschüssel hält, ist gebrochen. Ein Garantiefall, mit dem keiner gerechnet hätte. Wir hoffen wirklich, dass nun aller guten - oder eben schlechten - Dinge genug sind und wir unseren Zefiro ohne weitere Zwischenfälle geniessen können.
Monte Ceneri - Wir überlegen kurz, was wir mit dem angebrochen Wochenende anfangen sollen. Wir haben uns so auf eine weitere Tour gefreut. Bis auf die automatische WC-Spülung ist der Zefiro voll einsatzbereit (Spülen kann man ja auch manuell mit einem Litermass). Was hält uns also Zuhause? Was soll's also?! Ab in den Süden - los Richtung Tessin!
Wir fahren Richtung Chur und beginnen unterwegs mit der Suche nach einem Stellplatz, der uns Frischwasser, Entsorgungsmöglichkeiten und Strom bietet. Der südlichste Platz, der noch in der Schweiz liegt, ist der Stellplatz "Camper Area Tamaro" in Rivera. Die Beschreibung auf Campercontact und vor allem auf der ADAC-App hören sich verlockend an und mit Hilfe der genannten App, steuern wir den Platz auch direkt an. Ein schöner Platz, vor allem auch gut für die Durchreise geeignet und jetzt, da es wenige Wohnmobile hat, ein schöner "Spielplatz" für unsere Jungs. Übrigens - wir haben alle besuchten Stellplätze auf unserer Homepage aufgeführt und bewerten diese auch gerne nach unseren persönlichen Kriterien. Camper Area Tamaro wird bestimmt keine schlechte Sterne-Bewertung erhalten.
Bubikon - Nach dem Frühstück am Sonntag, kümmern wir uns um die Ver-/Entsorgung an der extrem tollen Sani-Anlage des Stellplatzes. Natürlich ist die Neugier gross, wie teuer unsere "all-inclusive-Nacht" nun sein wird. Bezahlt wird im Nachhinein, wobei die Stellplatzgebühr, Frischwasser, Strom, Ver- und Entsorgung beinhaltet. Für uns wird dieser Platz nach einem genialen System geführt. Das eingezäunte Gelände, wird durch eine Schranke abgetrennt und die Grundgebühr von CHF 10.-- für zwei Stunden schreckt "Kurzparker" ab und gleichzeitig müssen sich durchreisende Camper an der nutzbaren Infrastruktur gebührend beteiligen. Wer mehr als zwei Stunden, jedoch nicht länger als 72 Stunden bleiben möchte, bezahlt für jede weitere Stunde nur noch CHF 1.--.
Genug geschwärmt, leider müssen wir wieder zurück nach Hause. Unser Weg führt uns zurück nach Bellinzona, Biasca und durch den Gotthard-Tunnel. Leider sieht das Wetter nach dem Tunnel nicht mehr so "anmächelig" aus, wie noch im Süden. Regen und Schnee, da nützt es auch nichts, dass wir im Gotthard-Tunnel noch 25 Grad hatten. Nach einem Zwischenhalt vor Erstfeld, müssen die beiden
zitternden pudelnassen Jungs erst einmal trocken gelegt werden. Unsere Fahrt führt uns weiter über Flüelen am Vierwaldstättersee entlang nach Schwyz und weiter nach Seewen. Auf einem Parkplatz, mit schöner Aussicht über das ganze Tal und den Lauerzersee genehmigen wir uns ein
paar Ravioli. Wir versuchen noch ein paar Minuten zu schinden, um nicht zu früh wieder Zuhause zu sein.
Fast schon ritualmässig fahren wir für die letzte Entsorgung auf dem Parkplatz zwischen Wädenswil und Richterswil. Danach geht es ausnahmsweise nicht nach Lachen um Nachschub an LPG-Gas zu besorgen. Unser Jelly war dieses Wochenende extrem sparsam. Ein bisschen Diesel wird in Ermenswil nachgefüllt, damit wir am nächsten Freitag direkt wieder auf die Piste können. Mit unserem Ausflug ins Tessin haben wir das Wochenende nun doch noch gerettet und konnten uns entspannen und erholen. Natürlich werden wir unsere Fahrt entlang des Rheins so schnell wie möglich - vermutlich am nächsten Wochenende - nachholen.